Liebe Expertinnen,
die Ernährung meiner 8 Monate alten Tochter macht mir etwas Sorgen.
Ich habe sie, bis sie 6 Monate alt war, voll gestillt. Dann habe ich den Mittagsbrei eingeführt. Das hat leider nicht so gut geklappt. Meine Tochter hat den Brei mit der Zunge wieder rausgeschoben. Ich habe dann pausiert und mit 6,5 Monaten wieder gestartet. Das hat gut funktioniert. Sie hat Mittags ca. 200 g und vom Nachmittagsbrei immer ca ein halbes Gläschen gegessen. Zusätzliche Flüssigkeit hat sie nicht bekommen, da sie die Flasche verweigert. Morgens, vormittags und Abends habe ich gestillt. Vor ca 3 Wochen hat die Breimenge stetig abgenommen, bis sie gar nicht mehr gegessen hat, sondern nur gestillt werden wollte. Mittlerweile sind wir wieder bei ca. 80 g Mittags und einem halben Gläschen am Nachmittag. Allerdings ist das auch nicht Regel. Manchmal hat isst sie auch einfach nichts und quengelt so lange, bis sie an die Brust darf. Zwischendurch bekommt sie Zwieback und manchmal etwas Brot. Das lutscht sie leidenschaftlich.
Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich die Breimenge erhöhen und sie auch an die Flasche gewöhnen kann? Oder soll ich evtl Abends jetzt schon auf Brotzeit umsteigen bzw. sie allgemein mehr vom Tisch mitessen lassen?
Weiter schläft sie nachts schlecht. Sie will alle 1,5 bis 2 Stunden trinken. Reicht ihr meine Milch vielleicht nicht mehr?
Vielen Dank und schöne Grüße
Anna
Mitglied inaktiv - 10.09.2019, 10:28
Antwort auf:
Probleme beim Essen und Trinken
Liebe Anna,
prima, dass es nun mit dem Löffeln wieder klappt. Bei manchen Babys braucht es einfach etwas länger, bis die Beikost so richtig ins Rollen kommt. Ihre Kleinen gehört hier dazu.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt.
Fördern und fordern Sie Ihr Mädchen mehr beim Essen. Es kann auch schon mal etwas vom Familientisch sein. Ergänzen Sie die Breie gerne mit babygerechtem Fingerfood: Weiche, reife Obstschnitze oder gedünstete Gemüsestückchen oder Nudeln, Kartoffeln (alles ungewürzt) sind jetzt ideal. Zum Knabbern können Sie unsere HiPP Hirse-Kringel ( https://www.hipp.de/beikost/produkte/zum-knabbern/hirse-kringel/ ) anbieten. Diese können gut mit den Händchen erfasst werden und sie haben eine babygerechte Struktur - der Kringel löst sich recht rasch im Mund auf. Für die ersten Knabberversuche wie gemacht – selbstverständlich ohne Zuckerzusatz, nur gepufftes BIO-Getreide.
Ein paar Häppchen Brot sind ok. Für ganze Brotmahlzeiten ist es noch zu früh, diese werden ab dem 10. Monat empfohlen.
Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Mädchen hat nur wenig Hunger. Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten sollten nicht zu gering sein. Schauen Sie mal, ob Sie daran was ändern können. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl.
Bleiben Sie einfach ganz frohgemut und mit viel Geduld am Ball. Dann wird es bald Fortschritte geben.
Das gilt auch für die Flasche, wenn Sie diese einführen möchten.
Damit die Milchversorgung in diesem Alter gewährleistet ist, sollte Ihr Schatz noch 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei bekommen.
Das teilt sich meist auf in ein-zwei Stilleinheiten (oder eine Flasche Milch 200-250 ml) plus eine Portion Milchbrei (200-250 g).
So wie ich das sehe, ist Ihr Mädchen bestens mit Milch versorgt.
Meinen Sie mit Flasche das zusätzliche trinken von Getränken?
Der Durst kommt automatisch, wenn das Essen fester wird und die Milch weniger. Auch die Beikost bringt ordentlich Flüssigkeit mit.
Zu Beginn geht es auch gut über den Löffel. Es müssen ja keine Riesenmengen sein.
Oder nehmen Sie einen „normalen“ Becher. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Auch eine kleine Espressotasse kann schick sein. Einfach ausprobieren - alles ohne Erfolgsdruck.
Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Mädel ist ausreichend mit Milch versorgt und auch die Flüssigkeitszufuhr stimmt. Sie können sich da ganz auf Ihre Kleine verlassen, sie weiß was sie braucht.
Beste Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.09.2019
Antwort auf:
Probleme beim Essen und Trinken
Liebe Frau Plath,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Nun habe ich nochmals ein Anliegen.
Ich möchte so langsam bei meiner Tochter auf die Flasche umstellen, bzw. sie an die Flasche gewöhnen. Deshalb stille ich nur noch nachts. Heute hat ihre Tagesration folgendermaßen ausgesehen:
um 04.30 Uhr wurde sie gestillt
um 07.30 Uhr wollte ich stillen, sie hat aber nicht getrunken
um 09.30 Uhr hat sie ein Fläschchen bekommen und 65 ml getrunken
um 12 Uhr hat sie 110 Gramm Gemüse-Fleisch-Brei gegessen und ganz wenig Wasser getrunken (15 ml). Ich habe sie danach noch gestillt.
um 15.30 Uhr hat sie ein halbes Gläschen Obstbrei gegessen. Eine Flasche danach wollte sie nicht.
um 19 Uhr hat sie von ihrem Abendfläschchen 115 ml getrunken.
Wie schätzen sie die Sache ein? Überall steht, dass Babys pro Milchmahlzeit 235 ml trinken sollen. Das schafft meine Tochter aber bei weitem nicht. Sie hört meistens nach 40 ml auf und man muss viel Zeit und Geduld aufwenden, damit sie noch ein bisschen weiter trinkt. Ist sie Dani irgendwann unterversorgt? Bzw. Sollte ich einen Kinderarzt aufsuchen, wenn die Ess- und Trinkmengen nicht mehr werden?
Danke für Ihre Hilfe
Viele Grüße
Anna
Mitglied inaktiv - 13.09.2019, 20:24