Sehr geehrte Damen,
Meine Tochter ist fast 20 Monate alt und soweit altersgerecht bestens entwickelt (Motorik, reden etc., Gewicht passt auch), doch mache ich mir ein wenig Sorgen bezüglich ihrer Ernährungsgewohnheiten bzw. der daraus resultierenden Nährstoffaufnahme.
Sie will partu nichts anderes essen als Babybrei. Und das immer nur fein püriert. Beikostbeginn war mit ca. 6,5 Monaten. Seither bekam bzw. Bekommt sie Hipp Baby Gläschen in entsprechender Altersstufe. Jetzt nur noch ab 12 Monate, welches ich jedes mal vorher pürieren muss (sie will keine Stücke). Ansonsten isst sie noch gerne die Hipp Dinos und Hipp Sterne und Hipp Hirseringe.
Sie hat keine Probleme im Mund, bis auf dass sie einfach ewig zahnt. Immer wieder ein neuer Zahn.
Dass sie nur Breiform bisher möchte, stört mich eher weniger (irgendwann wird sie schon mal ein Schnitzel essen ;-) ), sondern mache ich mir eher Sorgen, ob sie mit den Gläschen noch entsprechend versorgt ist hinsichtlich Nährstoffen.
Sie wird zusätzlich noch ziemlich oft von mir gestillt.
Sie bekommt zum Frühstück ein Obstglas/oder Frühstücksbrei mit Milch und Obst, Mittag ein komplettes (von mir nochmal klein püriertes) 12. Monatsglas (alle Varianten, Fleisch Fisch veggie), gerne einige Dinos und Sterne und wird zwischendurch auch immer wieder gestillt (Früh Mittag nachmittag - immer wenn sie will). Abends bekommt sie nochmal ein gutes 3/4 Gläschen 12. Monat püriert, sowie als Nachspeise einen Obst Brei. Abends und Nachts wird sie gestillt, wie sie es verlangt. Bisher entwickelt sich sich sehr gut, altersgerecht passt alles.
Neben der Muttermilch trinkt sie ganz selbstständig aus ihrem Glas ausschließlich Wasser den Tag über (sonst nichts anderes).
Nur frage ich mich ob ihr dadurch Nachteile (Nährstoffe) entstehen können, weil sie bisher halt immer nur die Gläschen isst?
Vielen Dank und viele Grüße, bleiben Sie gesund!
von
BieneMaja2016
am 15.12.2020, 08:30
Antwort auf:
Kind 20 Monate will nur Brei
Liebe „BieneMaja2016“,
schön, dass sich Ihr Mädchen so gut entwickelt! Das passt dann wunderbar und darf Sie bestärken.
Ihre Tochter wird auch weiterhin mit unseren Gläschen ab dem 12. Monat mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt – hier kann ich Sie ganz beruhigen.
Haben Sie das Gefühl die Portionsgröße reicht Ihrer Tochter nun nicht mehr aus, können Sie gerne mehr davon anbieten und bei Bedarf ein zweites Gläschen öffnen. Die Menge also einfach an den Appetit Ihrer Kleinen anpassen.
Das Kauen ist ein Entwicklungsprozess, der über verschiedene Stadien abläuft und bei dem jedes Kind ein anderes Entwicklungstempo hat. Manche Kinder sind einfach „Spätzünder“ – wie Ihr kleiner Schatz.
Sie machen es ganz richtig, wenn Sie dem Ganzen mit Geduld begegnen. Ich bin mir sicher eines Tages werden Ihrem Mädchen die pürierten doch zu langweilig und sie bevorzugt – wie Sie so schön schreiben – lieber das Schnitzel :-).
Geben Sie Ihrem Mädchen aber nun weiterhin immer die Gelegenheit, sich an die Stückchen zu gewöhnen und führen Sie Ihren Schatz langsam heran.
Pürieren Sie den Brei nicht mehr ganz so fein und lassen Sie feine Stückchen im Brei. Oder vielleicht müssen Sie den Brei auch gar nicht mehr ganz pürieren. Sie können auch die Stückchen im Brei vorher mit einer Gabel noch etwas zerdrücken. Nimmt Ihre Tochter den Brei so an, können Sie dann immer mehr Stückchen belassen. Fordern Sie hier Ihren kleinen Schatz etwas und gehen Sie in kleinen Schritten voran. Geben Sie Ihrer Kleinen die Möglichkeit selbst mit den Fingerchen oder einem Löffel das Essen zu erfahren.
Sicher wird Ihre Tochter nun bald lernen mit den Stückchen im Brei besser zurecht zu kommen. Das Knabbern der HiPP Dinos und HiPP Sternchen klappt bei Ihrem Mädchen ja auch schon wunderbar. Dann wird sie sicher in der nächsten Zeit den Brei mit Stückchen auch immer besser annehmen. Bleiben Sie hier einfach dran.
Am Abend steht klassischerweise in dem Alter Ihrer Tochter eine Milch-Brot-Mahlzeit auf dem Speiseplan. Zweimal ein Menü-Gläschen am Tag wäre etwas zu viel und auch gar nicht notwendig. Gerne können Sie hier mehr Abwechslung ins Spiel bringen und bieten Ihren kleinen Schatz am Abend zum Beispiel ein Milch-Getreide-Brei zunächst an. Schaffen Sie hier kleine Übergänge. Schneiden Sie etwas Brot in kleine Würfelchen und reichen diese am Anfang zum Milchbrei dazu. Nach und nach steigern Sie die Brotmengen. Denn am Anfang ist es für die Kleinen noch gar nicht so leicht, sich allein an der stückigen Kost zu sättigen. Irgendwann wird aus dem Milchbrei ein Brot und eine Tasse Milch.
Hier habe ich noch einen Ernährungsplan zur Orientierung für Sie. Diesen können Sie ganz an Ihren Schatz anpassen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und 1-2 mal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle.
Bleiben Sie einfach geduldig dran und bieten Sie Ihrem kleinen Schatz immer wieder den stückigen Brei und die Familienkost an. So platzt sicher ganz bald der Knoten und Ihre Kleine findet Freude daran.
Ihnen und Ihrer Tochter wünsche ich alles Liebe & Gute und eine schöne Vorweihnachtszeit!
Herzliche Grüße
Eva Freitag
von
Eva Freitag
am 16.12.2020