Kampf bei fast jeder Mahlzeit

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Kampf bei fast jeder Mahlzeit

Unser Sohn ist jetzt 3 und ich frage mich, ob das wieder eine neue Machtprobe ist auf die er uns stellen will, denn wir verzweifeln langsam ! Eigentlich sollte das Familienessen ein gemütiches Zusammesein sein. Va am Abend, wenn der Papa auch da ist. Stattdessen ist es ein Generve hoch 3. Jeder Bissen eine Qual. Mund auf, Essen rein...und dann...NICHTS. Es wird in die Backe geschoben und fertig. Man muss ihn ständig erinnern: Kauen !! Und schlucken !! Und das bei JEDEM Löffel!! :-( Das kann ewig dauern !! Dabei hat er eigentlich immer gut und gerne gegessen. Aber egal, was jetzt auf den Tisch kommt, alles ist ein Kampf.- und daurend springt er auf " ich brauche das Auto, das Buch....ich muss das da anschauen, das suchen...als ob das Essen eine Zeitverschwedung ist. Es gibt Tränen und Geschrei seitens unseres Sohnes. Wenn ich ihn frage, ob er aua beim essen hat, sagt er nein...warum macht er das dann bloss??...man möchte ja dass das Kind gut isst und dass es entspannt zu geht und nicht wie ein Zwang. Aber essen gehört nunmal zum Leben dazu...hmmmm Haben Sie einen Tip für uns wie wir das ganze wieder geregelt bekommen können ???

von Joy20062 am 07.08.2012, 15:03



Antwort auf: Kampf bei fast jeder Mahlzeit

Liebe „Joy20062“, das Essverhalten unserer kleinen Lieblinge kann uns ganz schön beschäftigen. Ich kann Sie beruhigen, das kommt häufig vor, viele Eltern kennen diese Phasen und können ein Lied davon singen. Das ist eine ganz übliche Entwicklungsphase, und sicher keine tiefgründige Absicht. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Und dennoch gedeihen sie! Dieses Verhalten ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen und nicht durchschlafen. Dieses Verhalten ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Aber dennoch, dieses Verhalten bringt die Eltern zum Verzweifeln. Sie haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Sie als Eltern tun doch alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern…. Dann machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Das liebevoll selbst gekochte, abwechslungsreiche Essen wird nicht so geschätzt wie es sollte. Oftmals klappt es gerade abends nicht, wo es mit Papa doch besonders schön sein sollte (könnte). Ich rate Ihnen wie immer in diesen Fällen das Essen einfach gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf diese Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Jungen gut geht, dass es ihn gibt. Ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Junge weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden. Jetzt kommts: Probieren Sie mal eine Weile genau das Gegenteil. Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Kleinen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn dauern nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten... Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Dann geht er halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Sohn am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird. Bleiben Sie gelassen dran! Einen schönen Sommer wünscht Ihnen Doris Plath

von Doris Plath am 08.08.2012



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