Guten Morgen liebe Expertinnen,
Ich habe ein paar Fragen zur Ernährung meines Sohnes und brauche eine Zweitmeinung bzgl. Der Ernährung.
Zur Situation:
• mein Sohn ist 8 Monate alt und bekommt Beikost seit er 5 Monate ist. Vorher vollgestillt und bis heute wird er nach Bedarf neben den Mahlzeiten gestillt, besonders nachts.
• er isst Mittags- (zw.12:30 u. 14);
Nachmittags-(zw. 15:30-17) 3-4 EL Getreide + 4 EL Obstmark, Öl/Butter;
und den Abendbrei (zw. 18:30 u. 20)- 100ml Milch, , 3 EL Getreide, 2-3 TL Obstmark, Stückchen Butter;
. Die Zeiten immer so, weil er mal früher mal später Hunger bekommt.
• er mag einfach keinen Gemüsebrei, zum Erschießen nicht. Selbstgekochte isst er vielleicht 2-3 Löffelchen. Aus Gläschen isst er den Brei lieber, die Portion hat sich aber seit Beikoststart gar nicht verändert. Maximal halbes Gläschen, ca. 80g, meistens aber weniger.
• den Getreidebrei (beide) isst er gerne, da süß und meistens bis auf paar Löffel wird er aufgegessen.
-> sind die Portionen ausreichend?
• er trinkt nicht aus der Flasche. Ich gebe ihm abgekochtes Leitungswasser aus dem Becher. Nach dem Kochen schwimmen da häufig Kalkreste.
->Kann ich ihm das bedenkenlos geben?
• Zwischendurch bekommt er ein Paar Hirsenringel, Maisstange o.Ä. - ca. 2 Stück am Tag, wenn kleine Kringel, dann schon 3-4. Auch Apfel, Banane oder anderes Obst bekommt er im Fruchtsauger. Auch mal bisschen Brot probieren darf er.
-> Ist das nicht zu viel des Guten?
•Morgens gebe ich ihm bisschen (2 TL max.) Quark mit Joghurt zum Mitessen (mein Frühstück), das liebt er.
-> ist das auch ok?was kann ich ihm zum Frühstück anbieten?
•Seine KiÄ meinte, Babies dürfen ab 6 Monaten ALLES essen. Salz, Eier, Joghurt. Z.B. meinte sie, wenn wir Omelett essen, soll er das auch bekommen. Oder Nüsse (kleingehakt).
-> was ist Ihre Meinung dazu??
-> Wenn ich etwas falsch mache, können Sie mir bitte sagen, wie und was ich besser machen kann.
Vielen lieben Dank für die Antwort!
von
LSdt
am 10.09.2019, 09:23
Antwort auf:
Essen und trinken
Liebe „LSdt“,
da fange ich einfach mal von hinten an.
Früher gab es die Empfehlung im Sinne der Allergievorbeugung verschiedene Lebensmittel im ersten Jahr noch wegzulassen. Heute muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel mehr verzichtet werden, das gilt auch für Zitrusfrüchte, Kuhmilch, Weizen, Hafer, Eier und Fisch. Das „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel ab dem 5. und 7. Lebensmonat sogar wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Und im Gegenzug das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu tolerieren.
Vermutlich steckt das hinter der Aussage „Babys dürfen alles essen“. Eier sind ok. Wichtig ist, dass sie gekocht sind. Nüsse sollten nur feingemahlen gegeben werden. Gehackt oder im Stück, können Sie leicht in die Luftröhre gelangen. Joghurt und Quark aus dem Handel kann nach dem 1. Geburtstag dazu kommen. Ein paar Löffelchen zum Probieren sind mal ok, auf tägliche Mahlzeiten damit, würde ich noch verzichten. Auch mit Salz sollten Sie im ersten Jahr möglichst nicht oder wenn dann nur in Miniprisen würzen.
Gerne werfe ich einen Blick auf den Speisenplan Ihres Kleinen. Was ich sehe gefällt mir gut.
Ein paar kleine Anregungen habe ich: Verwenden Sie anstelle von Butter zu den Breien am besten hochwertige Pflanzenöle wie bevorzugt Rapsöl. Das hat eine günstigere Fettsäurenzusammensetzung.
Was die Mengen betrifft, gib es eine gute Regel: Die Essensmengen bestimmt Ihr Sohn, und Sie als Mama bestimmen, was auf den Tisch kommt. Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Mädchen hat nur wenig Hunger. Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten sollten nicht zu gering sein. Schauen Sie mal, ob Sie daran was ändern können. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl.
Bleiben Sie beim Mittagessen einfach beharrlich dran. Klar schmecken den meisten Babys zunächst Milchbrei und Obst naturgemäß meist besser. Sie werden jedoch mit Mamas Hilfe lernen, dass es auch noch andere Speisen wie eben den Gemüse-Fleisch-Brei gibt, der auch wichtig ist. Nach etwas Gewöhnung klappt das meist recht gut!
Milch bleibt das ganze erste Jahr über ein super „Frühstück“. Eine Milch liefert nach einer langen Nacht Flüssigkeit und Energie gleichermaßen und ist somit ein idealer Start in den Tag für einen Säugling. Wenn die Milch alleinig in der Früh nicht mehr ausreicht oder so gut ankommt, kann dieses Frühstück zum Ende des ersten Jahres gerne reichhaltiger werden. Ein weiterer Milchbrei, ein Müesli oder ein Brot plus eine Tasse Säuglingsmilch sind ein super Start in den Tag.
Hier finden Sie unseren HiPP Ernährungsplan, an dem Sie sich orientieren können: ( https://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/ )
Noch ein Wort zum Kalk: Wenn Sie auf gute Hygiene achten, also „sauberes“ Leitungs- und Mineralwasser und gereinigte Töpfe und Kocher verwenden, ist das recht harmlos. Vermutlich sind das nur die üblichen (Kalk)Ablagerungen aus den Mineralien des Wassers.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.09.2019