Meine Tochter ist 16 Monate, bekommt Beikost seit dem 5. Monat, damals reichlich Brei&Fingerfood, aber ihr Speiseplan wurde zunehmend kleiner, heute auch kein Brei mehr. Zur Zeit isst sie Nudeln, Brot ohne alles, kein Gemüse, dafür viel Obst und etwas Fleisch, auch Ei nicht mehr. Alles schön trocken, mag sich nicht verschmieren. Keine Milchprodukte (ewig rumprobiert, mag nichts, auch kein Käse, Quark, auch nicht in Mischungen& "versteckt"). Ich stille noch zum Einschlafen, möchte dies nun auch weglassen.
1. wie kann ich ihre Kalziumzufuhr sichern, unter den Umständen?
2. Nachts scheint sie Blähungen zu haben, pupst wie ein Maschinengewehr, schreit zum Teil dabei und wacht auf. Was kann ich dagegen tun? Herumprobieren und weglassen ist relativ schwierig bei dem begrenzten Speiseplan.
Danke!
von
blah
am 19.03.2012, 11:47
Antwort auf:
Blähungen beim Kleinkind
Liebe „Blah“,
da haben Sie es wirklich nicht einfach.
Dass Kinder, die einmal abwechslungsreich und gerne gegessen haben im Kleinkinder ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, kommt häufiger vor. Auch dieses wählerische Verhalten sich auf wenige, ausgewählte Lebensmittel zu konzentrieren, gehört bei vielen frisch gebackenen Kleinkindern zur normalen Entwicklung dazu. Ihr Töchterchen ist zu einem Persönchen herangewachsen, das seinen eigenen Willen durchsetzen möchten und sich auf die Speisen beschränkt, die ihm schmecken und Sicherheit geben.
Sie schreiben, dass Ihr Töchterchen sehr viel Obst isst. Obst schmeckt aber auch lecker und in einem vielseitigen Speiseplan nicht weg zu denken. Nimmt Obst aber einen sehr großen Raum ein und rücken dafür andere Lebensmittel in den Hintergrund, kann das das Bäuchlein belasten und der viele Fruchtzucker zu Blähungen führen. Werden viele Kohlenhydrate, wie Brot und Nudeln ohne die notwendige Flüssigkeit gegessen, könnte das bei empfindlichen Sprösslingen ebenfalls eine Reaktion zeigen.
Sicher nimmt es einige Zeit in Anspruch, die Kleine wieder an ein ausgewogenes Essverhalten heranzuführen, aber mit viel Geduld und der notwendigen Gelassenheit schaffen Sie das. Nehmen Sie sich viel Zeit für die Mahlzeiten. Bieten Sie eine gesunde Auswahl an Speisen an. Sie als Mama bestimmen, was es zu essen gibt. Kombinieren Sie Obst mit Gemüse. So lässt sich z.B. Apfel und Karotte sehr gut miteinander kombinieren. Spießchen bei denen Gemüsestückchen zwischen Obst geschmuggelt wird, sind bei Kindern in diesem Alter sehr beliebt. Greifen Sie selbst mit Genuss zu, denn Kinder übernehmen über kurz oder lang das, was sie von ihren Vorbildern sehen.
Auch was Milch und Milchprodukte anbelangt möchte ich Sie ermuntern nicht locker zu lassen. Denn Sie sind die Calciumlieferanten schlechthin. Zwar können Sie mit calciumreichen Mineralwasser und unserem Früchteriegel „Früchte-Freund Banane-Apfel mit Calcium“ – der ebenfalls mit Calcium angereichert ist – die Calciumversorgung aufbessern, um den Bedarf tatsächlich zu decken sind aber Milch- und Milchprodukte wichtig. Ihr kleines Mädchen kennt diese Lebensmittel nicht und muss erst Vertrauen aufbauen. Bei manchen Kindern braucht es viel Geduld und zahlreiche Anläufe bis sie sich tatsächlich überzeugen lassen. Bieten Sie weiterhin im Rahmen gemeinsamer Mahlzeiten zwanglos diese „unbekannten“ Lebensmittel an. Am besten hilft es, wenn die ganze Familie genussvoll davon isst und die Kleine das beobachten kann.
Machen Sie keine „große Sache“ daraus. Sonst lernt Ihre Tochter nur, dass sie mit einer ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.
Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und die Kleine ihren Speiseplan erweitern! Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor.
Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird, bleiben Sie dran! Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, aber Sie sind „normal“ und gehen Gott sei Dank wieder vorbei.
Ich wünsche Ihnen ausreichend mütterliches Durchhaltevermögen
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 20.03.2012