Guten Morgen,
ich brauche dringend Hilfe, mein 7 Monate alter Sohn verweigert das Milchpulver und ich muss und möchte Abstillen.
Seine Ernährung ist wie folgt:
Morgens - Stillen
Mittags - 190g Brei mit und ohne Fleisch bzw Fisch (er isst alles außer reine Kartoffel ;-) )
Nachmittags - 190g Getreide-Obstbrei
Abends - 190g Milchbrei
Nachts - Stillen
und trinken tut er ohne Probleme aus der Flasche. So über den Tag verteilt ca 200ml Wasser und am Abend 100ml Gute Nacht Tee.
Natürlich bei allem mal mehr mal weniger :-)
Außer den Abendbrei der wird bis zum letzten Löffel aufgegessen immer ;-)
So seit ein paar Tagen kommt er nachts fast alle zwei Stunden und in der früh reicht ihm das einmalige stillen nicht mehr. Dass in der Nacht schiebe ich zum größten Teil auf die Zähne die er gerade bekommt, allerdings habe ich das Gefühl dass er allein von MuMi nicht mehr satt wird.
Deshalb und weil er anfängt mich ganz übel zu beißen und er auch sehr fest anzieht was unangenehm ist, möchte ich jetzt ganz Abstillen. Wäre ja nur noch morgens und in der Nacht.
Mein Problem ist, er verweigert jegliches Milchpulver egal ob aus der Flasche oder vom Löffel :-(
Erst wollte ich es mit MuMi mischen allerdings bekomme ich mit der Handpumpe nur wenige Tropfen raus...
Dann habe ich es mit ein bisschen Babysaft vermischt..schmeckt ihm natürlich auch nicht.
Ich bin ratlos und weiß nicht wie ich ihm das schmackhaft machen könnte. Natürlich bleibe ich hartnäckig und versuche es jeden Tag aufs neue aber mit dem selben Resultat.
Ebenfalls ein kleiner Hintergedanke aber keines falls ausschlaggebend ist, dass ich in einem Monat heirate und ganz gern ohne stillen ausgekommen wäre. Ich hätte einfach abgepumpt aber das funktioniert ja irgendwie, außer ein paar Tropfen, nicht mehr. (Mir geht es darum dass er einfach nicht mehr satt wird und so bissig wird)
Ich wäre dankbar um jeden Rat und Tip.
LG
von
CheshireCat13
am 11.09.2017, 08:45
Antwort auf:
Baby verweigert Milchpulver
Liebe „CheshireCat13“,
am besten ist es, Sie nehmen jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem kleinen Sohn. Bemühen Sie sich nicht etwas unbedingt erreichen zu müssen, oder dass etwas klappen muss. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen. Auch der kleine Hintergedanke kann bewusst und unbewusst für Druck sorgen. Ihr Junge spürt Ihren Wunsch, es möge doch endlich mit der Milchflasche klappen. Versuchen Sie sich soweit es geht entspannt ans Füttern zu machen. Auch kann in einem Monat im Leben eines Babys soooo viel passieren.
Ihr Kleiner braucht in diesem Alter noch 400-500 ml Milch oder Gramm Milchbrei.
Meist teilt sich das auf in morgens 1-2 Stilleinheiten (oder ein Fläschchen 200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g)
Es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Ihr Sohn merkt, dass da ein Umbruch stattfindet. Geben Sie Ihrem Jungen dafür genug Zeit sich einzustellen. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn er diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will.
Außerdem ist Ihr Sohn den Geschmack der Muttermilch gewöhnt. Sie können mit einer Anfangsnahrung wie der Pre oder der 1 zufüttern. Bei den Säuglingsnahrungen ist eine Pre-Milch immer der Muttermilch am nächsten.
Ansonsten ist gerade für Ihren Fall eine Folgemilch wie unsere HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke wie gemacht. Da Sie vom Stillen kommen, ist diese hervorragend geeignet. Sie enthält wie Muttermilch und Pre-Milch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Und sie schmeckt besonders lieblich und kommt super an.
Versuchen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihres Kleinen zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst.
Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern.
Achten Sie darauf, dass der Kleine beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Es muss nicht die Stillposition sein. Manchmal ist es sogar besser, wenn eine andere Füttersituation geboten wird als beim Stillen: anderer Raum, andere Person, abdunkeln und ohne Störungen….
Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Reichen Sie die Milch mal aus der Tasse/dem Becher. Das kann schon gleich interessanter sein, wenn die Kleinen trinken dürfen wie die Großen. Mit etwas Übung klappt das bald recht gut. Am Anfang müssen es auch nicht gleich Riesenmengen sein, das baut sich auf. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn die Milch etwas kühler gereicht wird, andere lieber wie gewohnt erwärmt. Einfach ausprobieren. Das nur noch als Ideen.
Jetzt ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt. Zeigen Sie Ihrem Jungen, dass es auch ohne die Brust intensive Nähe gibt.
Bieten Sie Ihrem Kleinen ohne Zwang und Druck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird sich Ihr Sohn bald an die „andere“ Milch gewöhnen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Durchhaltevermögen und in ein paar Wochen eine wunderschöne Hochzeit!
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 12.09.2017