Hallo,
meine Tochter wird in 4 Tagen 7 Monate alt. Seit sie 5,5 Monate alt ist versuche ich ihr immer wieder mittags Gemüsebrei anzubieten, doch sie verschmäht ihn. Am Anfang war sie noch nicht bereit, das habe ich selber gemerkt, da der Schluckreflex noch nicht soweit war und sie immer alles mit der Zunge wieder raus gebracht hat. Aber mittlerweile kann sie essen, möchte aber den Gemüsebrei nicht haben. Ich habe mit Möhre angefangen, dann mit Kartoffel gemischt (selber gekocht), dann verschiedene Gläschen probiert, wobei ich gemerkt habe, dass sie Spinat bevorzugt, davon isst sie immerhin manchmal 2 Eiswürfelportionen (!). Meistens aber immer nur 2-3 Löffelchen und dann weigert sie sich.
Habe dann mal Möhre, Kartoffel und Kohlrabi in Stückchen gekocht und ihr die Stückchen gegeben, diese wollte sie allerdings auch nicht essen.
An einem Stückchen Gurke, Brötchen, Reiswaffel oder Zwieback knabbert sie aber hin und wieder ganz schön lange. Auch Banane mag sie gern oder anderen Obstmus.
Sie möchte allerdings seit sie 4,5 Monate alt ist ständig an die Brust. Alle 2-3 h Tag wie Nacht. Abend-Milchbrei habe ich ihr auch schon einmal angeboten (ein paar lösliche Haferflocken in Aptamil Pre-Milch aufgelöst und etwas Honigmelone beigemengt) aber auch dies wollte sie nicht. Ich bin langsam am verzweifeln. Was kann ich tun?
Vielen Dank im Voraus
von
nfr53
am 14.04.2011, 22:26
Antwort auf:
Baby 7 Monate verweigert Gemüsebrei
Hallo,
empfohlen wird die Beikosteinführung zum Ende des sechsten Lebensmonats hin. Allerdings sind auch zu diesem Zeitpunkt nicht alle Babys „begeistert“ von der festen Nahrung. Manchmal braucht es wirklich viel Ausdauer und Geduld den Nachwuchs an die neue Kostform zu gewöhnen.
Ich kann mir vorstellen, das Sie nach diesen vielen erfolglosen Versuchen mit Ihrem Latein am Ende sind. Grund zum Verzweifeln gibt es aber nicht, jedes Kind nimmt irgendwann einmal feste Kost an.
Geben Sie nicht auf, sicher wird Ihre Geduld irgendwann einmal belohnt werden. Das Essen vom Löffel ist eine ganz neue Erfahrung für ein Baby. Außerdem muss ein Kind bei der Umstellung von der reinen Milchernährung auf feste Nahrung lernen vollkommen neue Geschmackserlebnisse zu akzeptieren. Hier gibt es mehr oder weniger experimentierfreudige Sprösslinge.
Wählen Sie einen Zeitpunkt, zudem Ihr Töchterchen frisch und munter ist, sonst fehlt von vorneherein die Geduld. Manchmal hilft es wenn man einen weichen Löffel oder ein Fingerchen mit ganz wenig Brei bestreicht, damit das Kind den Geschmack selbst erforschen und kennenlernen kann. Ganz wichtig ist, dass Sie die Mahlzeiten geneinsam einnehmen. Ihre Kleine ist in einem Alter in dem sie genau beobachtet, wie und was der Rest der Familie isst. Sieht Sie dass ihre Vorbilder alles mit Genuss essen wird sie das irgendwann nachmachen wollen.
Obstmus mag sie gerne, schreiben Sie. Nutzen Sie diese Vorliebe und mischen eine ordentliche Menge Obstmus unter den Gemüsebrei. Das Gewicht darf ruhig vorerst zugunsten Obst liegen und dann reduzieren Sie die Obstmenge wieder Schritt für Schritt. Sicher finden Sie bei Ihren Familienmitgliedern Unterstützung und Ihr Partner, die Oma etc. übernimmt die Versuche mit dem Löffel. Denn ist die Mutter in Reichweite neigt ein Baby immer dazu, das Gewohnte beizubehalten. Glauben Sie mir Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, irgendwann einmal platzt der Knoten. Die Erfahrung zeigt, dass Ungewohntes irgendwann einmal angenommen wird, wenn man es immer wieder geduldig anbietet.
Ich wünsche Ihnen einen baldigen Erfolg
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 15.04.2011