Guten Morgen,
mein kleiner Mann ist 8 Monate. Leider ist er ein guter Esser. Ich bin um jeden Löffel froh. Wenn es nach ihm ginge würde er sich ausschließlich von seiner Milchflasche ernähren. Da ich aber ab dem 12. Monat wieder arbeiten muss hätte ich gern das er mehr Nahrung als Milch zu sich nimmt. Nun versuche ich ihn für den Familientisch zu begeistern, in der Hoffnung das ihm das mehr taugt. Könnte ich ihm den schon mal ein Joghurt anbieten? Wollte versuchen verschiedene Sachen zu testen was ihm schmeckt damit ich vielleicht sein Interesse wecken kann.
Vielen Dank
von
"Annalena"
am 11.01.2016, 09:03
Antwort auf:
Ab wann darf ich mal ein Joghurt geben?
Liebe „Tannengrün“,
es ist toll, dass Sie sich so bemühen Ihrem Kleinen die feste Kost schmackhaft zu machen.
Sicherlich ist es nicht das „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.
Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren.
Ich gehe einmal davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch ein Arzt abklären.
Dann möchte ich Ihnen schon ans Herz legen, Ihren Kleinen weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen und den Kleinen unterstützen und leiten und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen.
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Sohn sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.
Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder zwanglos feste Kost anbieten.
Ihre Idee ist gut neben Brei auch Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt), auch wenn er damit zunächst nichts anzufangen weiß.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen.
Bestreichen Sie den Löffel mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Ohne Druck und Zwang oder große Aufheben.
Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Junge weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen.
Versuchen Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Sohn immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.
Jetzt aber noch ein paar Worte zum Joghurt:
Herkömmliche Kuhmilch und Milchprodukte sind im Eiweißgehalt sehr hoch und können Babys empfindlichen Organismus belasten.
Kuhmilch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark sollten deshalb nur in geringen Mengen im ersten Lebensjahr gegeben werden und dann die Milch aus dem Milchbrei ersetzen. Sie eignen sich nicht als pure Mahlzeiten.
Grundsätzlich gehören herkömmliche Joghurt- und Quarkprodukte in die Familienkost und können nach dem ersten Geburtstag in den Speiseplan mit aufgenommen werden.
Ab dem 10. Monat können Sie Ihrem Kleinen ab und an spezielle Babyjoghurts geben, die sind besser an die Bedürfnisse der Kleinen angepasst.
HiPP Joghurtprodukte für Babys wie „HiPP Frucht & Joghurt“ unterscheiden sich von den herkömmlichen Joghurts aus dem Handel und enthalten einen "babygerechten" Joghurt.
Babygerecht heißt in diesem Fall, dass dieser Joghurt alle strengen Qualitätsanforderungen erfüllt, die im Rahmen der Diätverordnung an Produkte für Säuglinge und Kleinkinder gestellt werden (zum Beispiel hinsichtlich möglicher Rückstände und Schadstoffe).
Außerdem ist das Gesamtprodukt durch die spezielle Rezeptur der Joghurtcreme und die Kombination mit einem hohen Fruchtanteil an die besonderen Ernährungserfordernisse des Säuglings angepasst. Das Joghurteiweiß wird in unseren Gläschen sozusagen durch den hohen Fruchtanteil verdünnt und stellt so keine Belastung für die Niere Ihres Babys dar.
Alles Gute für Sie und Ihren Kleinen!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 12.01.2016