Sehr geehrter Prof. Radke, wir sehen uns mit einem Problem konfrontiert, dass wir alleine nicht mehr lösen können. Es geht um unsere 9 Jahre alte Tochter (4. Klasse), die uns zunehmend Sorgen bereitet. Anfänglich war das Feedback „das ist nur eine Phase“ oder „keine Sorge, das Kind holt sich schon was es braucht“. Das ungesunde selektive Essverhalten hält nun allerdings bereits seit 6 Jahren an und wir können einfach nicht mehr zuschauen. Übersichtshalber habe ich die aktuelle Situation im Folgenden zusammengefasst (entschuldigen Sie bitte den Umfang und vielen Dank vorab für Ihre Zeit) Status Quo: 1. Extrem selektives Essverhalten seit ca. 6 Jahren (Pommes, Kroketten, Fischstäbchen, Pizza, kein Gemüse). 2. Neues Essen oder Alternativen werden komplett abgelehnt und sorgen für Stress 3. Relativ hoher Konsum von Süßigkeiten 4. Sie trinkt einen Vitamin-Drink am Tag (LaVita) Folgen: 1. Das Thema Essen ist enorm kompliziert und generell angespannt 2. Kind hat Stimmungsschwankungen durch schnelle Zucker, was sich einfach auf alles auswirkt 3. Phasenweise sehr anstrengender Alltag, da es immer um Süßigkeiten und „Fast Food“ geht 4. Gewicht (noch) normal, Blutwerte (noch) normal, von daher keine Rückendeckung der aktuellen Kinderärztin. Allerdings stellen wir fest, dass die generelle Fitness zu leiden beginnt. Geräusche in den Gelenken sind auch vorhanden. Nächster Termin ist bei einem Rheumatologen. Umgebung: 1. Schwester (7 Jahre) und Eltern essen ausgewogen 2. Es wird regelmäßig frisch und abwechslungsreich gekocht 3. Familie ist generell über Inhaltsstoffe und Wirkung von Lebensmittel informiert Fragen: 1. Gibt es einen Ansatz, der es uns ermöglicht sie ohne Druck wieder gesundem Essen zuzuwenden? 2. Sollte man die Notbremse ziehen und einfach alle Süßigkeiten und „Fast food“ verbannen und durch gesundes Essen ersetzen? 3. Sollte man versuchen das Essen zu manipulieren, z.B. Kroketten, die sie gerne isst mit Gemüse anzureichern ohne dass sie es merkt? Wir haben große Angst, dass dieser Weg nicht umkehrbar ist und unsere Tochter mit den Folgen zu kämpfen haben wird. Über eine Rückmeldung und Empfehlung zu den nächsten Schritten oder auf wen wir zugehen können würden wir uns enorm freuen. Viele Grüße Markus
von Markus1986 am 26.10.2020, 16:49