Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wenn es nicht nach seinem Willen geht...

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wenn es nicht nach seinem Willen geht...

Bärenmama2016

Beitrag melden

Liebe Frau Henkes, ich mache mir Gedanken um meinen Sohn. Er ist 3,5 Jahre alt, sehr aktiv, fröhlich und vielseitig interessiert. Er geht jetzt in den Kindergarten und war vorher zwei Jahre bei einer Tagesmutter. Aktuell haben wir immer wieder sehr schwierige Situationen - immer dann, wenn etwas nicht nach seinem Kopf läuft. Es sind eigentlich immer Kleinigkeiten. Er will sich nicht die Zähne putzen, er darf kein Video gucken.. Solche Sachen. Er fängt dann an, furchtbar zu brüllen und lässt sich lange nicht beruhigen. Es ist ohrenbetäubend. Manchmal geht das 20 Minuten oder sogar länger. Mein Mann hat sehr empfindliche Ohren und muss dann meist den Raum verlassen. Ich bleibe bei meinem Sohn. Seine kleine Schwester, 1,5 Jahre alt, kennt das schon und bleibt meist ganz cool. Es ist unberechenbar, wann diese Schreiattacken auftreten. Manchmal tut er ohne Probleme alles, worum wir ihn bitten - und manchmal stellt er sich einfach bei allem quer. Ich frage mich, was wir tun können, damit diese Situationen seltener auftreten und damit sie nicht so heftig ausfallen. Wir sind sehr darauf bedacht, ihn viel selbst entscheiden zu lassen, aber das geht halt nicht immer. Und wir achten sehr viel auf klare Strukturen und regelmäßige Abläufe. Vielleicht haben Sie noch eine andere Idee? Danke und viele Grüße, Bärenmama


Beitrag melden

Hallo, Ihr Sohn scheint derzeit seine Grenzen austesten zu wollen. Das ist ein notwendiger Entwicklungsschritt, damit ein Kind Grenzen aber auch Möglichkeiten kennen und akzeptieren lernt. Kinder erproben ihren Willen, aber den können sie aus unterschiedlichen Gründen nicht immer durchsetzen. Ihr Sohn scheint gerade gelernt zu haben, dass ihm eine gute "Waffe" im Kampf um die Grenzen zu Verfügung steht. Nun ist es in dieser Phase wichtig, dass ein Kind mit Unterstützung der Eltern Grenzen ausloten kann. Es sollte sich nicht bloß anpassen müssen, sondern auch das Übertreten von Regeln sollte von den Eltern unterstützend begleitet werden. So machen Sie es ja auch. Sie bleiben bei ihm. Ich frage mich aber, warum der Vater den Raum verlässt, wenn der Sohn brüllt. Gibt es die Möglichkeit, dass Sie mit ihm ins Kinderzimmer gehen, damit er sich dort beruhigen kann? Dann bekommt das Verhalten Ihres Sohnes auch nicht soviel allgemeine Aufmerksamkeit und in der größeren Intimität des Kinderzimmers - in Ihrer Anwesenheit - fällt ihm das Beruhigen möglicherweise leichter. Ingrid Henkes


Mamamaike

Beitrag melden

Hallo, mein Sohn ist momentan eine "unberechenbare" Heulsuse ohne Grund, was uns sehr nervt. Tatsächlich hilft gespielt mitzuheulen. Einer von uns sagt "Du hast jetzt genug geheult, ich bin jetzt dran." und heult offensichtlich übertrieben ein paar Sekunden, dann sagt der andere "Jetzt bin ich aber dran." Nach ein paar Sekunden erteilen wir das "Heulrecht" unserem Sohn, der spätestens dann keine Lust mehr darauf hat und aufhört. Also: Schrei/Ruf kurz übertrieben mit "Aaah, kein Video, wie schlimm, oh nein, wie kann ich das überleben? Jetzt Du wieder." Wiederhol das ruhig, wenn er sich nicht direkt gibt. Wenn Du das nicht möchtest: Geh aus dem Zimmer. "Du bist mir zu laut, ich gehe kurz raus. Wenn Du ruhig bist, komme ich gerne wieder." Ohne Gegenüber wird Schreien schnell langweilig. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Morgen, meine Eltern haben den Erziehungsstil angewandt, der früher so üblich war – Babys alleine im Zimmer schlafen und schreien lassen, Elternschlafzimmer war tabu, die Bedürfnisse der Kinder wurden nicht ernst genommen, es wurde konsequent und hart erzogen, weil einem die Kinder sonst auf der Nase herum tanzen und ich wurde auch geschlage ...

Guten Herr Dr. Posth, Meine Tochter (16 Monate) möchte, seit ungefähr drei Wochen, nachts nicht mehr in ihrem Bett schlafen. Dabei gibt es die Variante, dass ich sie ganz normal zu Bett bringe und sie wie immer, ganz friedlich einschläft, jedoch nach ca. einer Stunde wieder aufwacht und sie sich dann nicht mehr beruhigen lässt. Die zweite Varian ...

T. 33 Mon. alt, will seit einiger Zeit nicht baden u. v.a. n. Haare waschen. Drama!. Alle Überredungsvers. funktionieren nicht. Jetzt durch Hitze, Sonnencrem Chlor aus Pool müssen gewaschen werden. Hat lange Haare, sie will sie nicht kurz haben. Habe gesagt, dass sie nicht mehr raus kann, wenn sie sich nicht waschen lässt. Mann sagt, es gibt keine ...

Guten Tag Dr. Posth,Sohn 39 M, Eingew seit 4 Wo. Sanfte Eingew mit BezErz lt. Konz. 1. Tag dabei, 2. Tag für 1 Std gegangen, 3. Tag für 2 Std, am 4. Tag (Freit) Bringen/Holen (3 1/2 Std), alles nach Absprache u ohne Tränen, nicht aus Überzeug sond. auf Druck der Erz. Montg totaler Rückschritt. Durfte nicht gehen, er wollte nichts mitmachen, war geg ...

Guten Abend Frau Henkes,  meine Tochter (2,5) sollte an Heiligabend und Silvester bei Ihrem Vater übernachten. Er hat sie nachmittags abgeholt und einen schönen Abend mit ihr verbracht. Kurz vor Mitternacht erhielt ich den Anruf, dass sie weint und schreit, weil sie lieber bei der Mama schlafen will und ich sie abholen soll, was ich auch tat. D ...

 hallo Frau Henkes , Ich hatte da mal eine Frage, Meine Tochter 3 Jahre geht seit ca 2,5 Monate in den Kindergarten und anfangs war es so die erste Woche war wie etwas zurück halternd zu andern Kinder war eher auf die Erzieherin fixiert wo sie Eingewöhnung hatte, dann ist sie etwas aufgetaut und hat sich auch mit den andern Kinder zugetraut un ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich habe mal wieder eine Frage zu meiner 4 1/2 jährigen Tochter. Seit ihrem 3. Lebensjahr ging sie gerne, obwohl sie frisch große Schwester wurde, 1 Jahr lang jede Woche einmal in die Spielgruppe (knapp 2 Stunden 30 min.). Da alles so gut lief, haben wir im nächsten Jahr auf 2 mal in der Woche erhöht. Leider geht si ...

Hallo Frau Henkes, seit ca. 2 Monaten ist mein Sohn (4 Jahre alt) immer genervt, wenn ihn jemand über seine Haare streichelt oder z. B. ich ihn auf dem Parkplatz festhalten muss und ihn deshalb angefasst habe. Er bleibt dann plötzlich stehen und schimpft, dass ich alles mit meiner Hand wegmachen soll, sonst geht er nicht weiter. Er möchte überh ...

Sehr geehrte Frau Henkes,  meine Tochter ist gerade 4 Jahre alt geworden und ich mache mir etwas Sorgen um ihr Sozialverhalten. Sie war schon immer "Scheu" gegenüber anderen Kindern (schon beim Pekip wollte sie am liebsten auf meinen Schoß bleiben) und auch in der Kita (dort geht sie hin seitdem sie 1 Jahr alt ist) spielt sie in der Regel allei ...

Guten Tag,  vielleicht können Sie mir sagen, ob dieses Phänomen entwicklungspsychologisch "normal" ist oder welche Wege man gehen kann, um dem Kind damit zu helfen. Es geht um Folgendes: Mein Sohn ist 6,5 Jahre alt, kommt bald zur Schule. Er interessiert sich für verschiedene Themensets von Spielsachen. Z.B. eine bestimmte Playmobilreihe, ei ...