Hallo Frau Simon,
unser Sohn Egon wird in 17 Tagen 2 Jahre alt. Und hat starke Probleme mit dem Töpfchen.
Egon hatte von Anfang an schon eine Vorliebe für volle Windeln und es zu sagen und weint bis heute wie ein Schlosshund wenn wir Windeln wechseln müssen. Er weiß ganz genau das ihm nichts passiert aber trotzdem immer wieder ein wahnsinniges Theater.
Dann haben wir mit zirka einem Jahr angefangen ihn an das Töpfchen zu gewöhnen immer Morgens und Abends. Die erste Zeit ging das super danach hat er sich einfach nur gesträubt und wir hatten das Gefühl im tut vielleicht was weh und haben das Töpfchen ein wenig eingeschränkt.
Da wir uns zu dem Thema viel belesen haben wissen wir das Kinder ihre Blase erst mit 2 Jahren wahrnehmen und auch benutzen können und das man den Sommer nach dem zweiten Geburtstag nutzen soll. Wir haben noch ein wenig die Hoffnung das das denn auch klappen könnte. Gestern haben wir ihm einfach die Windel abgemacht und er hat sich nach dem Mittagschlaf in die Hosen gepullert. Damit er versteht was passiert. Er hatte für ein paar Minuten eine nasse Hose an und es hat ihn einfach überhaupt nicht interessiert.
Haben wir einfach so ein seltsames Kind was einfach nicht versteht was wir von ihm wollen?
Unsere Kinderärztin macht uns jetzt Vorwürfe wir hätten längst anfangen müssen aber wie macht man das bei einem Kind was sich so wehrt und es anscheinend einfach noch nicht versteht.
Können sie uns da einen guten Rat geben?
Mit freundlichen Grüßen
Tina Ebertz
Mitglied inaktiv - 30.11.2009, 07:56
Antwort auf:
Töpfchen gehen
Liebe ebertz,
bitte!!! haben Sie Vertrauen in Ihren Sohn! Und ein "komisches" Kind haben Sie schon lange nicht. Im Gegenteil, einen tollen kleinen Jungen, der in seinem Alter schon so prima kooperiert und natürlich begriffen hat, um was es geht, ansonsten hätte er noch keine Erfolge verzeichnet.... Haben Sie Druck oder ein Ziel vor Augen? So scheint es mir?! Falls der Kindergarten ansteht, dann MUSS dort gewickelt werden- ab drei Jahre wäre es gut, wenn die Kinder trocken sind.
Ja, ein Kind nimmt die volle Blase, den vollen Darm tatsächlich um das zweiten Lebensjahr wahr. Es wird behauptet, dass Jungen beim Sauberwerden manchmal etwas länger brauchen und erste Kinder im Gegenteil zu Geschwisterkindern auch. Dies nur nebenbei.
Ihr Sohn hat Ihnen schon gezeigt, dass Ausscheidungen für ihn nicht unangenehm sind. Warum auch, sie kommen ja von und aus ihm. Ein EKELgefühl hat kein Kind gegen sich, weil dies ein anerzogener Wert ist.
Ein Kind, was seine volle Windel hütet und diese nicht hergeben will, gibt auch immer etwas von sich selbst her. Die Begegnung der Eltern auf Ausscheidungen im Sauberkeitsalter sollte daher sehr respektvoll sein. Das Loben für " die grosse Portion" oder " oohh, ist die Windel aber voll, toll!" ist daher selbstverständlich. Auch das Entsorgen der Windel bzw. der Inhalt des Töpfchens ist sehr ernst zu nehmen. " Bringst Du die schwere Windel in den Müll?" oder " Tschüß, AA" o.ä. symbolisieren, dass es den Ausscheidungen ( quasi dem eigenen Anteil des ICHs) weiterhin gut geht.
Fazit: drängen Sie den kleinen Mann nicht, um sauber zu werden. Die eigene Wahrnehmung ist entscheidend. Alles andere ist getriggert und z.B. die Blasenentleerung anerzogen und konditioniert. Selbst wernn der kleine Mann im Sommer "erst" sauber wird, ist dies noch früh genug und TOTAL im Rahmen. Ihre Kinderärztin hat da scheinbar anderere Vorstellungen, mit denen ich nicht konform gehe.
Vielleicht tragen sich für den kleinen Windelslips gut. Die kann er selbst rauf und runter ziehen und wenn er möchte dann auch auf das Töpfchen gehen. Und- vielleicht mag er so das Wickeln lieber. Denn man kann mit den Slips prima im Stehen "Wickeln" und die Windel sitzt perfekt.
Bis bald und viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 30.11.2009