Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zyklusstörung durch Langzeitstillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zyklusstörung durch Langzeitstillen?

Heidi85

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Hallo liebes Beratungsteam, Ich stille meine Tochter (17 Monate alt) noch abends und nachts. Wir wollen gerne ein zweites Kind, doch es klappt leider nicht aufgrund einer Zyklusstörung. Meine erste Zyklushälfte dauert ca. 22-25 Tage, die zweite Zyklushälfte nur 7-8 Tage bei einem niedrigen Progesteron Wert von nur 5,09 (bei ES+6). Kann das Stillen Ursache für diese Störung sein? Könnte es besser werden wenn ich abstille? Meine Frauenärztin rät mir zu Clomifen oder auch Progestan (sie weiß dass ich noch stille). Ich habe jedoch Bedenken, dass diese Hormone in die Muttermilch und damit auf meine Tochter übergehen. Was würdet ihr mir empfehlen? Ich versuche es auch mit Abstillen, aber das ist sehr schwierig. Meine Tochter verlangt vehement nach der Brust und lässt sich nicht anderweitig beruhigen. Schreien lassen möchte ich sie nicht. Habt ihr Empfehlungen wie das Abstillen ohne Schreien lassen funktionieren kann? Herzlichen Dank schonmal und viele Grüße!


Biggi Welter

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Liebe Heidi85, niemand kann vorhersagen, wie schnell Du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss". Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben. Ich kann jedoch gut verstehen, dass Du gerne aktiv etwas tun möchtest, aber ein Patentrezept gibt es hier nicht. Zu den Medikamenten kann ich Dir leider nichts sagen, ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge erteilen, ich bin kein Arzt. Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Vielleicht kann dir auch Dr. Paulus aus dem Nebenforum schnell helfen oder auch Dr. Bluni. LLLiebe Grüße Biggi


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