Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zuviel Milch?

Frage: zuviel Milch?

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Hallo Biggi! Seit 7 Monaten stille ich und stets hatte ich das Gefühl, dass Angebot und Nachfrage aufeinander abgestimmt sind. Ich hatte nie einen Milchstau oder andere Probleme. Nun auf einmal habe ich jedoch das Gefühl, dass mehr µilch da ist als gebraucht wird. Meine Brust (vor allem eine Seite) ist oft ganz fest und voll und genau dann mag mein Sohn sie wohl gar nicht gern. Er saugt an und lässt sie dann "fatzen", so dass ich wie ein milchspendender Springbrunnen Milch in alle Richtungten "schiesse". Kann es sein, dass ihm dann einfach zuviel Milch auf einmal rauskommt und er deswegen nicht weitertrinkt sondern die Brust einfach loslässt? Wenn die Brust weicher ist und nicht so viel rauskommt, scheint er lieber zu trinken. Kann das sein? dabei muss er sich doch dann vielmehr anstrengen!? Naja, jedenfalls verstehe ich nicht, wieso ich jetzt so oft eine volle, spannende Brust habe. Trinkt er weniger? Er hat mit Beikost begonnen, die sich jedoch nur aus 2-4 Löffeln Apfelmus am Morgen zusammensetzt (davon gelangen vielleicht gerade Atome im Magen der Rest ist auf Haut und Haar). Nimmt der Hunger ab? Der Bedarf ab oder die Milchmenge zu? Spielt sich das wieder ein? Liebe Grüsse Julia


Biggi Welter

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Liebe Julia, es kann gut sein, dass Du einen starken Milchspendereflex hast. Dein Sohn löst das Problem, indem er die Brust los lässt :-). Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male die selbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Wenn deine Brust zu voll ist oder spannt, solltest Du sie ausstreichen, bis der Druck nachlässt, um einen Milchstau zu verhindern. Einen Milchstau kann man sehr schnell bekommen, oft reicht es schon, wenn man einmal eine Mahlzeit überspringt, wenn das Baby anfängt durchzuschlafen, man zu enge Kleidung trägt, der BH schlecht sitzt oder der Gurt im Auto schlecht lag. Wichtig ist, dass Du gleich reagierst, wenn dir Brust zu voll ist. Ich hoffe, ich konnte dir helfen, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße und ein schönes Wochenende! Biggi


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