Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zur viel Milch od. zu hoher Milchspendereflex?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: zur viel Milch od. zu hoher Milchspendereflex?

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Liebe Biggi, ich beobachte momentan, dass mein Töchterchen ganz zu Anfang des Stillens Probleme hat, die Brustwarze im Mund zu lassen. Die Milch quillt an den Mundwinkeln nur so heraus und sie schmatzt ganz heftig. Teilweise verschluckt sie sich auch richtig. Nach ca. 5 Min. saugen ist dann alles normal und sie saugt ganz ruhig. Denkst du, ich habe zu viel Milch, oder ist mein Milchspendereflex zu hoch? Was kann ich da machen? Es ist definitiv keine Saugverwirrung. Ach ja - an der rechten Brust ist das "Problem" meist stärker. Und noch eine kleine weitere Frage. Wenn nachts meine Kleine in die Hose donnert ;-) und ich sie dann wickle,(ich mache meist eine Pause zum Wickeln zwischen dem Stillen), findet sie sehr schlecht wieder in den Schlaf. Sie ist dann hellwach und es dauert oft 2 Std.nach dem Stillen, bis ich sie wieder so beruhigt habe, dass sie weiter schläft. Hast du da einen Tipp für mich? Ich weiß nicht, ob es besser ist, sie nochmal hoch zu nehmen, oder sie liegend zu beruhigen. Es geht mir darum, sie nicht noch wacher zu machen. Das Weiterschlaf-Problem haben wir nur, wenn ich nachts wickeln muss. Vielen Dank für deine immer ausführlichen, qualifizierten Antworten. Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag. LG SANDRA


Mitglied inaktiv

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Liebe Sandra, ich denke, dass Du einen starken Milchspendereflex hast, mit dem dein Baby nicht ganz zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Hast Du schon einmal probiert, dein Baby nach dem Wickeln noch einmal anzulegen? Viele Babys beruhigen sich dann schnell und schlafen gleich wieder ein. Vielleicht machst Du aich nicht viel Licht, wenn Du deine Kleine wickelst und redest auch nicht viel, damit dein Mädchen nicht ganz aufwacht. Auch dir einen schönen Tag bei diesem strahlenden Sonnenschein :-) und llliebe Grüße Biggi


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