Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, mein Sohn Jonas ist jetzt 5 Monate alt. Ich habe ihn von Anfang an voll gestillt. In unserer Familie sind einige Allergien, so dass ich Milchprodukte und andere Allergieauslöser in seinem ersten Lebensjahr vermeiden möchte. Von Anfang an hat Jonas einen ca. 3-Stunden-Stillrythmus gehabt, auch nachts. Jetzt war aber so, dass er nachts fast stündlich kam, tagsüber aber noch im alten Rythmus ist. Ich weiss, dass Stillkinder oft lange brauchen, bis sie durchschlafen, aber diese Situation ist für mich sehr belastend und ich denke auch für Jonas nicht sehr gut, weil er ja auch seinen Schalf braucht. Ich habe jetzt angefangen Reisflocken mit Wasser aufzukochen und dadurch etwas Apfel zu tun, damit er es isst. Das machen wir seit einer Woche und er verträgt es gut und hat regelmässig einen etwas festeren Stuhlgang. Seine Schlafintervalle sind jetzt ca. 2 Stunden nachts. Sie müssten aber doch jetzt länger werden, weil er feste Nahrung bekommt, denke ich. Ausserdem höre ich so viele Dinge, man soll erst mittags eine Mahlzeit ersetzen und von Reis würde er eh nicht satt und und und. Ich weiss nicht was ich davon halten soll und möchte meinem Kind ja auch nicht schaden und ihn falsch ernähren. Ausserdem möchte ich ja auch ansonsten voll weiter stillen, ich möchte ja nur, dass er und ich etwas mehr schlaf haben. Bitte raten Sie mir was ich tun kann. Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Hilfe. Chris und Jonas
? Liebe Chris, Schlaf und Ernährung sind zwei verschiedene Dinge. Es hält sich zwar hartnäckig das Gerücht, dass ein Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung am Abend, das Schlafverhalten positiv beeinflussen würden, aber es ist eben nur ein Gerücht, das durch Studien und die vieltausendfache Erfahrung von Eltern längst widerlegt ist. Gäbe es die `WundernahrungA, die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen, es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen und keine Familie würde mehr über ein Schlaftraining nachdenken. Ganz abgesehen davon, dass aus gutem Grund empfohlen wird, dem Kind in den ersten sechs Monaten nichts außer Muttermilch zu geben. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. Es ist sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort. Sie haben mich gefragt, wo Jonas schläft. Die erste Schlafphase schläft er in seiner Wiege, die direkt neben unserem Bett steht. Das macht er seit ein paar Wochen, die Zeit davor hat er fast ausschliesslich auf meinem Bauch geschlafen, weil er sehr viel Nähe und Wärme braucht und ich im diese auch gerne geben will. Den Rest der Nacht verbringt er inzwischen in einem Nestchen in unserem Bett und selten auch noch auf meinem Bauch, ganz wie er es fordert, aber er scheint jetzt wachsenden Gefallen daran zu finden auch allein zu liegen, aber natürlich immer bei uns. Daran soll sich in seinem ersten Lebensjahr auch nichts ändern. Leider klappt das mit dem Stillen im Bett nicht so gut oder überhaupt nicht. Jonas hatte von Anfang an Probleme mit der Technik, so dass ich erst abpumpen und mit der Flasche füttern musste, dann mit Stillhütchen gestillt habe und sehr stolz auf ihn bin, dass er auch dieses seit ein paar Wochen nicht mehr braucht, sondern einfach so an der Brust trinkt. Ich denke seine Schwierigkeiten kommen aus der Zeit im Krankenhaus, wo ihn am Anfang zig Schwestern mit allen möglichen Techniken versucht haben anzulegen, weil es erst nicht klappte und ich so verunsichert war, dass ich diesem Treiben nicht sofort ein Ende bereitet habe. Erst zu Hause hat es sowiso richtg geklappt mit dem Trinken an der Brust, doch leider musste ich einige Tage nach der Geburt im Krankenhaus bleiben, weil man Jonas nach einer langen schweren Geburt mit einem Notkaiserschnitt holen musste, weil seine Herztöne versagten. Ich wohne im Postleitzahlengebiet 3 in der Nähe von Bielefeld und würde mich sehr über Kontakt zu einer Stillberaterin freuen. Ich füttere auch nicht zu, um unsere Stillbeziehung leichtfertig oder früh zu beenden, ich möchte Jonas wenn es geht schon das erste Jahr stillen und auch danach solange er es fordert, ich habe einfach nur Angst gehabt, dass er nicht satt wird und vor Hunger nicht schäft. Mein Mann ist beruflich sehr stark eingespannt und auch häufig längere Zeit unterwegs, so dass er mich nur bedingt unterstützen kann. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Chris mit Jonas
? Liebe Chris, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Friederike Brakel Tel.: 05645-749436 sein. Unterhalten Sie sich mal in aller Ruhe mit ihr. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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