Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern

Frage: Zufüttern

Mitglied inaktiv

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Meine Tochter ist mit einem Geburtsgewicht von nur 2.700 g zur Welt gekommen. Da sie nicht die Kraft hatte lange genug zu saugen und sich genügend zu ziehen, so habe ich angefangen zuzüttern. Jetzt nach einem Monat hat sie ein Gewicht von 3.400 g. Inzwischen saugt sie super gut. Ich stille noch immer und füttere zu. Wenn ich nur stille, dann kommt sie jede Stunde, was mir zu anstrengend ist. Auch die Hebamme sagt, es müßte schon eine Pause von 3 Stunden minimum sein. Mein Problem ist, daß ich mich weder für das eine noch für das andere entscheiden kann. Abstillen, oder nur stillen. Beides ist zu aufwendig. Kopf und Gefühl kämpfen gegeneinander an und ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Hat es noch Sinn, mit dem Zufüttern aufzuhören und nur zu stillen, oder ist es dazu schon zu spät? Wie schaffe ich es, daß meine Tochter in möglichst kurzer Zeit 5-10 Min. sich an jeder Brust das zieht, was ihr für 2-3 Stunden ausreicht?


Biggi Welter

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? Liebe Susellchen, ich fürchte, dass Ihre Vorstellungen wie sich ein kleines Baby verhält und wie es trinkt nicht so ganz mit der Realität übereinstimmen. Kaum ein Baby wird nur fünf bis zehn Minuten an der Brust (oder auch der Flasche) trinken und dann für zwei bis drei Stunden satt sein. Ja, es ist auch gar nicht wünschenswert, dass ein Kind so schnell und hastig trinkt. Ebensowenig ist es notwendig oder sinnvoll, dass ein Baby einen Mindestabstand von zwei oder gar drei Stunden zwischen den Stillzeiten einhält. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Beste ist, die Uhr überhaupt zu vergessen und das Baby immer dann anzulegen, wenn es nach der Brust verlangt und es solange trinken zu lassen, wie es selbst möchte. Dieses „Stillen nach Bedarf" wird von allen Stillexperten einhellig empfohlen und hat sich eindeutig bewährt. Stillen nach der Uhr kann in manchen Fällen funktionieren, doch es kann genau so gut auch zu einem Rückgang der Milchmenge und allen daraus resultierenden Stillproblemen führen. Stillen nach Bedarf stellt sicher, dass Ihr Baby die Milch, die es braucht auch genau dann bekommt, wenn es sie braucht und das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kann sich optimal einstellen. Da dieses Gleichgewicht bei Ihnen zur Zeit gestört ist, wird deutlich häufigeres Anlegen notwendig sein, um so allmählich die Milchmenge dem Bedarf Ihres Kindes anzupassen. Wenn Sie wirklich weiter stillen wollen, dann ist es sinnvoll, wenn Sie sich jetzt wirklich einmal eingehend über das Stillen informieren. Doch auch wenn Sie nicht mehr weiter stillen, muss Ihnen bewusst sein, dass Ihr Kind mehr von Ihnen fordern wird, als eine Flasche alle drei Stunden. Ich denke, dass Ihnen ein ausführliches, persönliches Gespräch mit einer Stillberaterin weiterhelfen kann, sich darüber klar zu werden, was „machbar" ist und dann können Sie Ihre Entscheidung treffen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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hallo suselchen, ich stille seit 6 monaten voll. und ich kann dir sagen dass meine kleine erst mit 4 monaten das erste mal mit einer pause von 3 stunden zurecht kam. sie kam alle 2 stunden. auch heute hat sie nachts noch einmal hunger. der traum vom 3-4 stunden baby blieb bei mir auch lange aus. ich kann dir nur mut machen es zu versuchen voll zu stillen. es ist das einfachste. die brust hast du immer dabei. wenn dein baby auch anfänglich jede stunde hunger hat, egal, lege sie stündlich an. das ganze ist nur eine fage von angebot und nachfrage. das mit dem stündlich anlegen dauert nur vorübergehend bis dein körper genug milch produziert. du kannst in dieser phase auch mit malzbier nachhelfen. ist milchbildend und schmeckt lecker. dass die kleine dann innerhalb von 5 bis 10 min sich satttrinkt kannst du aber nicht beeinflussen. so wie sie trinkt so trinkt sie. wenn sie älter wird trinkt sie aber schneller, so wars bei meiner. also, die 2-3 tage die du dann stündlich anlegen musst gehen vorbei. und mit einem 2 stundenrythmus wirst dann vielleicht eine weile leben müssen. aber was macht man nicht alles für die lieben kleinen.... gruß, nelli


Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn stillt jetzt seit zwei Jahren und in den ersten Monaten kam er fast stündlich und trank immer recht gemütlich. Das mit dem Einhalten eines festen Rhytmus ist alter aber leider falscher Rat. Die Brust und das Kind sind darauf eingestellt, nach Bedarf zu stillen. Das sichert genug Milch und die Brust kann auf vermehrte Nachfrage schnell reagieren. Das Kind kann seine Bedürfnisse befriedigen, was zu einem zufriedenem Kind führt. Die Trinkdauer kannst Du nicht beeinflussen. Jedes Kind ist anders. Wieso soll es so schnell gehen? Es gibt immer wieder Phasen, in denen scheinbar nicht genug Milch da ist - dann hilft Stillen, STillen, Stillen. Dann reguliert sich das recht schnell wieder. Aber Zufüttern ist der erste Schritt zum Abstillen. Mit jeder Flasche wird in das Angebot-Nachfrage-Verhältnis eingegriffen, die Milch wird immer weniger. Wenn Du von den Flaschen weg möchtest, dann mußt Du nach Bedarf stillen: so oft udn so lange wie Dein Kind möchte. Sicher kann man das versuchen sanft einzuschränken, aber um die Milchproduktion wieder anzuregen ist häufiges Anlagen das einzige udn beste Mittel. Übrigens: mein Sohn hat von ganz allein irgendwann längere Abstände gehabt und auch schneller getrunken. Die Zeit, in der Du stillt, ist so kurz gesehen auf das Leben Deines Kindes und auch auf Dein Leben gerechnet. Warum nicht Euch beiden diese Zeit geben? Sie kommt nie wieder und ist soooo wertvoll.


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