Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zufüttern

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Hallo Biggi, bin gerade auf deine Stillberatung gestoßen und erst einmal überwältigt von der Anzahl aller Anfragen und Antworten. Da mein Mann allerdings auch in den Startlöchern zur Nutzung unseres Laptops steht, stelle ich lieber gleich meine Fragen und hebe mir die genauere Lektüre für eine genüßliche Ruhestunde auf. Unserer 6 1/2 Monate alten Tochter Marit, die mich schwer auf Trab hält, wird seit guten 6 Monaten voll gestillt was gut funktioniert, mit 2-3 stündigem Rhythmus. Nachdem sie schon einige Zeit lang uns am liebsten unser Essen stibitzen würde, habe ich mit dem Zufüttern begonnen. Natürlich peu á peu und unterstützt durch eine Broschüre der Verbraucherzentrale Hamburg, die sehr informativ ist und auch Grundrezepte fürs Selberkochen anbietet. Gekaufte Gläschen gibt es nur dann, wenn ich nicht zum Kochen komme. Trotz dieser Broschüre sind für mich noch ein paar Fragen offen und ich hoffe, du kannst mir hierbei weiterhelfen. a) Als möglichen Fettzugabe für die Breie empfiehlt die VBZ Hamburg natives Sonnenblumenkernöl im Wechsel mit Butter. Kann man auch natives Olivenöl (kontrolliert ökologischer Anbau) verwenden oder gibt es Bedenken bei Säuglingen? b) Mein Mann leidet unter einer leichten Heuschnupfenallergie, ich selbst bin meines Wissens allergiefrei (meine Schwester wiederum wird auch von Heuschnupfen geplagt). Ist Marit somit (sehr?) allergiegefährdet? Muß/soll ich streng darauf achten, keine allergenhaltigen Nahrungsmittel wie Milch, Eier, Fisch und Weizen im ersten Lebensjahr zu geben? Insbesondere Milch und Butter interessieren mich, da ich ihr gerne auch einen Milchbrei geben möchte, aber keine Lust habe, die Pulvermilch zu verwenden. c) Wie wichtig ist aus deiner Sicht die Zufütterung von Fleisch im ersten Jahr? Laut Broschüre soll man 3-6 mal die Woche Fleisch, Fisch oder ein gekochtes Eigelb unter den Brei geben, um die Eisenversorgung sicherzustellen. Sorry, ich hoffe die Textmenge schreckt dich nicht ab. Ich warte gespannt auf deine Antworten und Tipps. Grüße aus dem hohen Norden und noch ein schönes Wochenende Karin


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Liebe Karin, das wertvollste Fett ist kaltgepresstes Pflanzenöl. Trotzdem sollte bis zum Ende des achten Monats nicht kaltgepresstes Öl verwendet werden, da empfindliche Babys auf die (ansonsten wünschenswerte) Reste der Ölsaat reagieren können. Deshalb sollte anfangs Soja-, Raps- oder Maiskeimöl, später dann auch kaltgepresstes Sonnenblumenöl verwendet werden. Wenn ein Elternteil mit einer Allergie zu kämpfen hat, ist das Kind allergiegefährdet. Deshalb solltest Du im ersten Jahr unbedingt auf Fisch, Weizen, Eier ect. Verzichten. Kuhmilch braucht dein Kind sicher nicht, so lange Du noch etwa dreimal täglich stillst. In vielen Ernährungsratgebern wird immer noch zu Kuhmilch ab sechs, acht oder zehn Monaten geraten. Inzwischen gibt es aber so viele Studien, die darauf hinweisen, dass es besser ist bis zum ersten Geburtstag zu warten, dass diese Empfehlung so nicht mehr ausgesprochen werden sollte. Leider dauert es immer einige Zeit, bis sich neue Erkenntnisse in Büchern und Broschüren wiederfinden und die Broschüre der Verbraucherzentrale ist für meine Begriffe mit das Beste, was zur Zeit auf dem Markt ist - allerdings mit der Einschränkung, dass die Empfehlung für den Vollmilchbrei für halbjährige Kinder nicht optimal ist. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass leider nur selten in all diesen Ratgebern die Hinweise auf Stillkinder abgestimmt sind, denn viele Autoren gehen nun einmal davon aus, dass sowieso nicht länger als höchstens sechs Monate gestillt wird. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind entsprechend häufig gestillt, braucht es keine andere Milch und auch keinen Milchbrei und die Beikost kann aus Getreide, Obst, Gemüse und eventuell Fleisch bestehen, ohne irgendwelche Milchprodukte. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da! LLLiebe Grüße Biggi


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