Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zufüttern

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Hallo Biggi! Mein Sohn ist jetzt 7 Wochen alt. Da ich nach drei Wochen vollstillen große Prbleme mit meiner Brust hatte bekommt er seid dem auch die Flasche (ich habe eine Woche lang abgepumt, dann war meine Brust wieder fit-dann reichte jedoch die Milch nicht mehr). Ich weiß das eine Relaktation möglich ist. Du hattest mir netterweise schon einen Bericht darüber geschrieben. Aber irgendwie schaffe ich es nicht die Milchmenge wieder so weit zu erhöhen das meinem süßen die Menge ausreicht. Er trinkt jetzt bei jeder Mahlzeit zuerst meine Brust und dann noch zw.100 und 180 ml Aptamil AR (er spuckte viel deshalb empfahl mir die Hebamme die Spezialnahrung). Ich muß sagen sicherlich bin ich auch einfach nicht konsequent genug damit meine Milch wieder mehr wird. Ich müßte ihn halt ständig anlegen. Außerdem bin ich auch nicht der Typ der außer Haus stillt. Das heißt im Wartezimmer beim Arzt oder im Restaurant gebe ich lieber die Flasche statt mich hin zu setzen und zu stillen. Und dann bin ich manchmal auch ganz froh wenn mein Mann oder meine Eltern mal die Flasche geben können. Nun meine Frage: Ist es überhaupt noch sinnvoll, das heißt gut für mein Kind, das bischen Milch von mir zu bekommen (ich schätze so 60-80 ml pro Mahlzeit). Oder bringt das stillen nichts da ich zufüttere??? LG Bettina


Biggi Welter

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? Liebe Bettina, jeder Tropfen Muttermilch ist wertvoll für dein Kind!!! Auch 50 ml am Tag (oder weniger) sind ein Gewinn für dein Kind. Es bekommt mit deiner Milch Antikörper, die ihm helfen gesund zu bleiben bzw. schneller gesund zu werden, falls es einmal krank werden sollte. Es bekommt beim Stillen Nähe und Zuwendung und auch sonst eine Menge Vorteile. Solange Du es möchtest, kannst und solltest Du dein Kind weiterhin stillen. LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Bettina, als Mutter einer 5 Monate alten Tochter habe ich riesiges Verständnis für Deine Probleme, glaub mir. Und trotzdem macht mich das ein wenig traurig: Du hast die Möglichkeit, Deinem Kind den allerbesten Start zu geben, den es bekommen kann. Und Du schreibst selbst, dass Du damit doch recht sorglos wenn nicht nachlässig umgehst. Das finde ich bekümmernd. Man kann alle Stillprobleme lösen (ich weiss das ganz bestimmt, da ich sie ALLE durchlaufe, eines nach dem anderen und permanent mich einem neuen Stillproblem stellen muss.. aber: wir halten durch), in der Öffentlichkeit stillen ist die ersten drei mal blöd, und danach gewöhnt man sich dran: es ist NUR EIN ESSENDES BABY, man GIBT SEINEM BABY NUR WAS ZU ESSEN.... Und ELtern und Ehemann können so vieles tun für das Kind, muss es denn die Flasche sein? Die Stillzeit eines Babies ist eh schon so kurz, ich finde es richtig schade, dass Dir das alles schon zuviel ist. Du hast das Kind doch aus Gutem Grund bekommen und Dir vorgenommen, alles Liebe für das Kind zu tun und ihm nie Schaden zuzufügen und alles zu vermeiden, was nicht optimal ist. Das ist der springende Punkt: Muttermilch ist nun mal optimal, und die Vorteile sind so vielfältig... nicht nur, dass Du Deinem Kind die Gesundheit erhälst (weniger Magen-Darm-Infekte, weniger Blähungen, weniger ALLERGIEN, wenier Atemwegsinfekte, weniger Übergewicht im Erwachsenenalter und und und), sondern Du tust für Dich selbst was gutes (weniger Brustkrebsrisko, Gebärmutterhalskrebsrisiko, weniger Osteoporose, Du nimmst schneller wieder ab und und und). abgesehen davon, dass es viel praktischer ist, das Kind mehr körperl. Zuwendung bekommt und Du im halben Jahr etwa 800 bis 1000 Euro sparst... und all das willst Du aufgeben, damit Dein Mann und Deine Eltern füttern können und damit Du nicht in der Öffentlichkeit stillen musst? Und damit Du nicht ständig anlegen musst? Ich hoffe Du verzeihst meine Offenheit, aber : wenn man ein Kind bekommt, muss man ab diesem Zeitpunkt Opfer bringen, kann nicht mehr nur für sich selbst entscheiden und gewöhnt sich daran, dass die Bedürfnisse des Kindes nun mal vorgehen... das ist ein so kleines, unschuldiges und TOTAL von DIr abhängiges Geschöpf. Was denkst Du, was Dein Baby sagen könnte, wenn es Dein Posting lesen könnte? MAMI, bitte, doch nicht deswegen!!! Du hast mir doch in der Schwangerschaft versprochen, dass Du bestmöglich auf mich achtest!! denk drüber nach.... und glaub mir: ich habs auch nicht einfach und bin auch so oft müde und erschöpft, aber ich denke: die Kleinen vertrauen doch so auf uns! Dein Baby auch..... und es gibt so viele Frauen, die schlagen sich durch, obwohl sie weiss Gott schlimmere Stillprobleme haben als Du... Du musst nur wollen, dann schaffst Du das auch! liebe Grüße von Doro, die das als Aufmunterung meint und nicht als Klatsche... ich hoffe, Du missverstehst mich nicht..-.


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Liebe Doro! Entschuldige bitte, das ich mich einmische.Doch als ich deinen Beitrag gelesen habe lief mir ein Schaudern über den Rücken.Es ist schön, das du trotz vieler Probleme stillst.Ich habe auch trotz alleinerziehend mit drei kleinen Kinder mich dazu entschlossen zu stillen, obwohl das ja nun ziemlich kraft kostet.Auch ich finde es toll zu stillen,doch nicht um jeden Preis.Ich bin der Meinung,das beide,Mutter und Kind, das stillen genießen sollten.Und wenn einem das stillen aus egal welchen Gründen nicht zusagt sollte man dazu stehen und sein Kind ohne schlechtes Gewissen mit der Flasche füttern.Ich denke das für Mohrles Baby auch das "bisschen Milch" gut ist.Solange es Mohle dabei gutgeht.Und wenn sie lieber abstillen möchte ist das auch ok.Das muß jede Frau alleine für sich entscheiden.Ein Baby wird auch gesund groß wenn es die Flasche bekommt und es eine zufriedene Mutter hat. Ich hoffe du bist mir nicht böse, doch das mußte jetzt mal raus. Manu


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Liebe Manu, Dir meinen Riesenrespekt! Drei Kleine Kinder und alleinerziehend, das ist sehr respektabel und anerkennenswert. Ich sag auch nicht: um JEDEN Preis stillen, auf gar keinen Fall! Da möchte ich nicht missverstanden werden. Ich finds nur schade, wenn jemand aus Bequemlichkeit nicht stillt, oder weil er Fehlinformation hat oder weil irgendwer meint, ihn unter Druck setzen zu dürfen. Und da kann man schon motivieren, denke ich. Bequemlichkeit und mangelnde Konsequenz ist halt, wenn man Kinder hatl,wenig angebracht,finde ich. Und manchmal ist Motivation hilfreich, und die richtige Info auch. Die mangelnde Konsequenz der Mütter beginnt halt zuallererst beim Stillen, denn es ist ja gesellschaftlich nicht anerkannt, Flaschemütter hingegen.... schon. Bei grossen Problemen stimme ich Dir natürlich VOLL zu: meine Freundin hat vor Jahren mit Zwillingen nach 8 Wochen und 3 Brustentzündungen traurig abgestillt, weil sie einfach nicht mehr konnte. DAGEGEN ist gar nichts zu sagen. Aber nur weil man den Vater füttern lassen möchte? das ist doch schade, der kann doch so viel anderes machen.... Ich denke, nicht stillen wird immer so als selbstverständlich hingenommen. Wenn jemand sagen würde: ich wickel mein Kind nicht, das ist mir zu anstrengend, da würden alle entsetzt aufheulen. Wenn aber jemand sagt: ich geb meinem Kind industrielle Fertignahrung und halte ihm damit bewusst extreme gesundheitliche Vorteile vor, weil das ist mir zu anstrengend - da sagt keiner was . und das finde ich besonders traurig. Ich teile die Ansicht von Jack Newman in dem Artikel "Stillen und Schuldgefühl" auf der Seite www.uebersstillen.org (ich bin so frei und setze mal hier den link auf den Artikel ein): http://www.uebersstillen.org/jncolpad.htm Natürlich muss es jeder selbst wissen, ob er stillt oder nicht. Aber ich finde, eines zählt besonders: die Babies haben keine Lobby und können nicht sprechen. Manchmal ist es doch legal, dass man versucht auszudrücken, was das Kind äussern würde.... alle anderen haben eine Lobby, nur die Babies nicht. Und wie oft werden ihre Wünsche hintenangestellt? Was würdest Du denn wollen, wenn Du ein Baby wärst? Doch, dass sich jemand für Dich einsetzt...? natürlich bin ich Dir nicht böse :-), Du sagst nur Deine Meinung - und ich auch. Toleranz ist eine Tugend, die ich schätze :-) ich wollte auch nur Anregungen geben. lg Doro


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Liebe Doro!! Nimms mir nicht übel. Aber ich wollte eine Antwort von Biggi und keine moralische Belehrung. Wie Manu schon netter Weise geantwortet hat ist stillen um jeden Preis wohl auch nicht grade erstrebenswert. Ich habe es mir keineswegs einfach gemacht. Nach 3 Wochen vollstillen (wobei ich jedesmal beim anlegen vor Schmerzen geheult habe) bin ich mit meiner Hebamme überein gekommen erst mal abzupumpen um meine Brust sich erholen zu lassen. Ich hatte nämlich Ragaden an den Warzen (zur Info: das sind tiefe Kerben die geblutet haben). Da ich auch ganz verkrampft und unglücklich war tat ich meinem Kind sicher nichts gutes dabei. Mein Mann und ich sind kern gesund, haben keine Allergien und unser Süßer wächst und gedeiht. Als die Hebamme mir ein Medikament zum abstillen verschrieben hat, habe ich den ganzen Tag geheult und mich verrückt gemacht. Ich habe das Medikamt dann auch nicht genommen. Sondern weiter abgepumpt und zugefüttert. Durch einen Trauerfall in der Familie bin ich sowieso nicht gerade besonders Nervenstark im Moment. Ich finde es lobenswert und toll wenn jemand so eisern ist wie Du. Aber bevor man sich als Moral Apostel aufführt sollte man auch die näheren Hintergründe kennen. Findest Du nicht? Ich denke nicht das ich mich rechtfertigen muß- trotzdem wollte ich Dir dies schreiben. Und glaub mir. Mein Kind bekommt soviel Liebe und Aufmerksamkeit wie nur möglich. Ich bin überzeugt das es Mütter gibt die Stillen aber bei denen es an diesen Dingen fehlt. Was ist denn dann besser? Nichts für ungut. Sei froh das bei Dir alles so gut läuft. Gruß Bettina


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Hallo, Bettina, Moralapostel wollte ich nicht sein, und ehrlich gesagt: toll läuft alles bei uns nicht, und deswegen kann ich auch nicht besonders froh oder stolz oder sonstwas sein, ich versuch nur, was ich versuchen kann mit wechselndem Erfolg :-(. Wollte Dir nur ein paar Gedanken mitgeben und zwar auf der Basis dessen, was Du geschrieben hattest... Dass ich die Hintergründe nicht kenn, darfst Du mir nicht verdenken und blutende Brustwarzen kenn ich wohl....und das Stillen um jeden Preis hab ich nie propagiert, wenn Du genau liest. Sei's drum: ich glaube natürlich,d ass Du Deinem Baby genug Liebe gibst, und wünsche Dir Kraft für alles, was Dich momentan beschäftigt. Liebe Grüße Doro


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Hi, Manu ich kann nur eines sagen --- lass dich nicht verrückt machen! Ich kenne deine Situation zur Genüge, denn mir ist es ähnlich ergangen! Nach nur zwei Wochen voll stillen war es damit leider vorbei und alle Bemühungen und Anstrengungen von mir und meiner echt lieben Hebamme haben daran nichts mehr geändert. Mittlerweile ist mein Kleiner 4 Monate und ich stille immer noch zu jeder Mahlzeit vor der Flasche. Natürlich finde ich es schade, dass es nicht ohne Flasche geht, aber es ist halt jetzt so. Nach vielen Momenten, gerade in der ersten Zeit, als ich deshalb oft in Tränen aufgelöst war, kann ich es akzeptieren - und auch die (wenigen) Vorteile genießen!


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