Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Habe auch mal eine Frage. Habe vorigen Samstag gedacht, daß ich Sophie (19 Wochen) einmal ein Fläschchen (Pre Aptamil Milupa) zufüttere. Mir kam vor, daß meine Milch nicht mehr reicht und auch dachte ich, daß sie dann vielleicht nachts länger als 3 oder 4 Stunden am Stück schläft. Dem war aber nicht so. Hat allerdings auch nie viel von dem Fläschchen getrunken. Habe das aber die letzten 3 Tage so weiter gemacht. Abends vorm Schlafen ein Fläschchen. Und jetzt kommt mir aber so vor, als ob Sophie nicht mehr richtig von der Brust trinkt. Schon den ganzen Tag heute hat sie immer nur kurz daran genuckelt. Am Abend dann hat sie sich weggedreht und zu schreien begonnen. Als ich ihr wieder das Fläschchen gab, trank sie 130 ml. Kann es sein, daß sie jetzt die Brust nicht mehr will? Das wollte ich eigentlich nicht. Danke Petra
? Liebe Petra, das klingt leider nach einer klassischen Saugverwirrung. Es kommt immer wieder vor, dass auch ältere Babys schon nach nur einer Flasche oder einmaliger Verwendung eines Schnullers saugverwirrt reagieren und die Brust dann nicht mehr richtig annehmen. Das liegt daran, dass die Techniken zwischen Brust und künstlichem Sauger vollkommen unterschiedlich sind und nicht alle Kinder mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken zurechtkommen. Versucht das Kind dann mit der „Flaschentechnik" an der Brust zu trinken, wird die Brust nicht optimal stimuliert und das Kind reagiert frustriert, weil es kaum Milch bekommt. Als Resultat verweigert es schließlich die Brust. Es ist möglich ein saugverwirrtes Kind wieder an die Brust zurückzuführen, verlangt allerdings etwas Beharrlichkeit und Geduld und nach Möglichkeit die Unterstützung durch eine Stillberaterin. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die erste Maßnahme ist das Weglassen aller künstlichen Sauger und geduldiges Anlegen an die Brust. Wenn Du Glück hast, genügt es schon, immer wieder geduldig anzulegen und eventuell ein wenig Milch vor dem Anlegen auszustreichen, so dass ein paar Tropfen als direkte „Belohnung" sofort beim Anlegen verfügbar sind. Es gibt aber auch Fälle, in denen es aufwändiger ist, das Kind wieder an die Brust zurückzuführen. Eine mögliche Vorgehensweise ist die Folgende: 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es „gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen. Zusätzlich solltest Du versuchen die Milchbildung durch Abpumpen aufrecht zu erhalten. Dabei ist es wichtig, dass Du eine Pumpe verwendest, die effektiv arbeitet und zu dir passt. Leider gibt es Pumpen, die für den ihnen zugedachten Zweck nicht geeignet sind und die Mütter sind nur frustriert und glauben, sie hätten nicht genügend Milch. Die besten Erfahrungen habe ich in Situationen wie dieser mit vollautomatischen, elektrischen Kolbenpumpen (wenn möglich mit Doppelpumpset) gemacht. Diese Pumpen werden im deutschsprachigen Raum von den Firmen Medela und Ameda vertrieben. Wenn dein Arzt dir ein Rezept für eine Pumpe + Zubehör ausstellt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Ich kann dir allerdings wirklich nur nochmals wärmstens empfehlen sich noch die Unterstützung durch eine Stillberaterin vor Ort zu suchen, auch wegen deiner Bedenken, dass deine Milch jetzt nicht mehr ausreichen würde. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Vielen Dank für Deine Antwort. Mittlerweile funktioniert es wieder ganz gut (nur von der Brust). Habe seit Donnerstag kein Fläschchen mehr gegeben. Und gestern hat Sophie sogar von 21.15 h bis 5.00 h durchgeschlafen. Ich denke wir bekommen das sicher wieder in den Griff. Petra
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