Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern???

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Frage: Zufüttern???

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, gestern riet mir die Kinderärztin,meinem Baby nachmittags die Flasche zu geben, da sie nicht genug zugenommen hat. Sie wurde mit einem geburtsgewicht von 3525 g vor acht Wochen geboren, wog am dritten Tag- bei Entlassung- 3380 g und jetzt mit acht Wochen und zwei Tagen 4170 g- zuwenig, wie die Ärztin sagte. Bei meinen großen Kindern war ich mit frühem Abstillen selbst einverstanden, weil es eindeutig sein musste. mein Erster hatte nach drei Wochen sein geburtsgewicjt noch nicht zurück und brüllte den ganzen Tag, mein Zweiter war eine extreme frühgeburt und lag acht Wochen auf der Intensiv und ich sah selber, dass ich zuwenig Milch abgepumpt habe für ihn. Jetzt meine ich aber, dass es ganz gut klappt und meine Tochter schläft auch nachts zuverlässig sechs bis sieben Stunden. Allerdings hat sie von spätnachmittags bis zum Schlafengehen eine schlechte Laune, will nur getragen oder gefahren werden und an der Brust hängen. Die KiA sagt, dass wäre der Hunger, die Milch würde halt morgens ausreichen, aber später nicht mehr. Ich bin keine Stillfanatikerin und mit der Flasche immer gut gefahren- aber dies ist mein letztes Kind und da mein mann Erziehungsurlaub nimmt, geht es eh nur noch um einen Monet. Also,was tun? Benedikte


Biggi Welter

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? Liebe Benedikte, die Gewichtszunahme Ihrer Tochter ist in der Tat grenzwertig und es besteht ein Handlungsbedarf. Ob das jedoch zwingend das Zufüttern von künstlicher Säuglingsnahrung ist, lässt sich so pauschal nicht sagen. In Absprache mit Ihrem Kinderarzt können Sie zunächst einmal versuchen, Ihre Milchmenge zu steigern. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Der Schlaf eines zögernd zunehmenden Kindes ist nicht heilig. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstegelegene LLL-Stillberaterin heraus. Wenn Sie den oben genannten Tipps folgen, müssten Ihre Milchmenge und auch Ihr Kind nach ein paar Tagen deutlich zugenommen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Benedikte, sorry, was Deine Kinderärztin da sagt, ist nicht richtig. Die wenigsten Kinderärzte haben eine Ahnung vom Stillen, und das Argument, dass die Milch morgens ausreicht, später aber nicht, entbehrt jeglicher Logik. Brüste kennen keine Uhr, die kennen nur Angebot und Nachfrage und den Kindhunger. Da die meisten Kinder abends unruhig sind, auch meine mehr als wohlgenährte (voll gestillte) Tochter, ist es nicht der Hunger. Das ist recht normal und bei vielen Babies so. Meine Tochter ist auch den ganzen Tag über Sonnenschein und legt am späten Nachmittag los.... Da ist nicht das Stillen dran schuld, das ist einfach so. ich würds nicht als schlechte Laune betrachten... das Kind muss Eindrücke verarbeiten und in das Leben finden, und das erledigt sich nun mal nicht in wenigen Wochen, wenn man in 9 Monaten vom Krümel zum Baby geworden ist und sich dann mit dieser kalten, grellen, lauten Welt auseinandersetzen muss.... Und wenn es so gut klappt und es wirklich Hunger sein sollte, dann leg sie doch einfach öfter abends an.... bei uns hilft das immer. Stillfanatiker muss man nicht sein, deswegen muss man den Ärzten, die leider ach so schnell zum Zufüttern raten, damit man irgendwelche Normwerte erfüllt, nicht immer alles glauben.... etwas gesunder Menschenverstand oder die Erfahrung anderer Mütter oder einer Stillberaterin sind bisweilen da mehr als hilfreich. Dein Kind und Du, ihr habt nur Vorteile vom Stillen. Es wär doch schade, wenn Du Euch beiden das nimmst durch vorzeitiges Zufüttern, was den Abstillprozess einleitet, da es Deine Milchproduktion sukzessive zurückfährt... Denk mal drüber nach... nicht nur die Allergieen, Immunisierung, perfekt zusammengesetzte und leicht verdauliche Nahrung fürs Kind, es sind so viele andere Vorteile. Weniger Magen- und Darm-Infekte, weniger Logopädische Therapien, weniger Atemwegsinfekte, weniger Übergewichtsrisiko im Erwachsenenalter: nur einige der Vorteile fürs Kind. Dass die Milch von Dir kostenlos ist, und du in einem halben Jahr zwischen 1000 und 1800 Märker sparst - auch ein Argument :-)) Deine Vorteile: Brustkrebsrisiko sinkt mit der Länge der Stilldauer, das Gebärmutterhalskrebs-Risiko, Osteoporose-Risiko. Um nur einige zu nennen... Von der Verbesserung der Beziehung und des Körperkontaktes und dem Genuss des Stillens ganz zu schweigen.... wär doch schön, wenn Du das dem Kind und Dir selbst ermöglichst... auch ohne Stillfanatismus... Liebe Grüße von Doro


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