Mitglied inaktiv
Guten Morgen, ich lese sehr gerne in diesem Forum, da es so viele interessante Fragen & vor allem Antworten gibt. Nun habe ich selbst eine Frage an Sie: ich lese hier immer wieder, dass jedes Zufüttern/Tee oder Wasser verabreichen eine Verminderung der Milchproduktion bedeute... Ich stille meinen Kleinen (4Monate alt) so viel ich kann. Des Öfteren fehlt ihm aber am Abend noch etwas zum Sattwerden. Dann gebe ich ihm Pre-Nahrung, die Menge schwankt hierbei zwischen 20 und 120ml. Wenn ich das an einem Tag gemacht habe, brauche ich die nächsten beiden Tage (manchmal sogar länger) KEINE Pre-Nahrung geben. Nach Ihrer Aussage müsste aber meine Milch weniger werden und nicht mehr bzw. ausreichend - können Sie mir das erklären?? Ich danke im Voraus und grüße lieb Leila
Liebe Leila, warum glaubst Du, dass am Abend die Milch nicht reicht? Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Es ist ganz normal, dass Babys am späten Nachmittag und Abend häufiger gestillt werden wollen. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Da es bei dir aber ja gut klappt und dein Kind auch mit dem Wechsel von Brust und Flasche zurecht kommt, brauchst Du dir wohl keine Sorgen zu machen. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Ich denke, meine Milch reicht dann nicht, wenn er nach einer Weile nur noch zieht und kaum noch schluckt, bis er irgendwann genervt die Brustwarze loslässt. Ich biete ihm dann die andere Brust nochmal an, aber nach ein paar Minuten haben wir dasselbe Spiel. Gebe ich ihm aber danach noch etwas Pre-Nahrung, so ist er zufrieden bzw. schläft. Habe auch schon abgewartet (also nich keine Nahrung gegeben), aber er wird quengelig und schreit sich schließlich ein.. Was denken Sie? Ich mache mir keine Sorgen, mich hat es eben verwundert, dass immer gesagt wird, jede zusätzliche FLüssigkeit reduziere die Milchproduktion... bei mir scheint das jedenfalls nicht zu zutreffen... Liebe Grüße Leila
Kristina Wrede
Liebe Leila, probiere es doch mal mit der Brustkompression. Diese Methode führen dazu, dass mehr Milch im Kind landet, und vielleicht macht ihn das satter? Ich hänge dir dazu unten noch einen Text an. Hast du es auch schon probiert mit Tragen nach dem Stillen? Manche Babys brauchen in erster Linie noch eine zusätzliche Portion Nähe, und sind zufrieden, wenn sie den engen Körperkontakt zur Mutter haben, z.B. in einem Tragetuch. LIeben Gruß, Kristina "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess. (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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