Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern begonnen und Söhnchen will immer öfters gestillt werden...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zufüttern begonnen und Söhnchen will immer öfters gestillt werden...

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Hallo! Ehrlich gesagt, weiß ich nicht so recht, in welchem Forum ich eine Antwort finde - im Beikost- oder Stillforum...;-) Vor 2 1/2 Wochen habe ich damit angefangen, meinen jetzt 6 Monate alten Sohn zuzufüttern. Erst mit Gläschen, seit vier Tagen auch einen Abendbrei. Das Problem ist nur, dass er einen regelrechten Heißhunger entwickelt. Er hält es trotz ganz gegessenem Gläschen mit Mühe zwei Stunden bis zur nächsten Stillmahlzeit aus, nach dem Abendbrei (gut sättigend - haha!) auch gerade mal zwei Stunden. Nachts haben wir mittlerweile einen katastrophalen Rhythmus, ich stille stündlich (die länste Pause auch hier zwei Stunden...) und so langsam frage ich mich, wie denn das Abstillen nun klappen soll, wenn ich immer öfters stille...? Mache ich etwas falsch? Sollte ich feste Zeiten einführen (habe bis jetzt immer nach Bedarf gestillt)? Oder soll ich anstatt zu stillen Wasser anbieten? Ehrlich gesagt bin ich ziemlich ratlos und hoffe auf Hilfe!!! Liebe Grüße von Alexandra


Biggi Welter

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? Liebe Alexandra, leider sind auch Sie dem Denkfehler aufgesesssen, den viele Menschen machen: Die Einführung der Beikost bedeutet NICHT, dass die Muttermilch ersetzt wird, sondern sie bedeutet, dass die Muttermilch ergänzt wird durch feste Kost. BEI-Kost ist keine ANSTATT-Kost. Essen und Schlafen sind zwei verschiedene Dinge und es ist keineswegs so, dass die Einführung von Beikost oder künstlicher Säuglingsnahrung dazu führen, dass ein Baby länger schläft. Die Idee, das Kind ausreichend „abzufüllen“ und dann schläft es, funktioniert nicht. Gäbe es die `WundernahrungA, die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen und es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen `RückschrittA zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn das Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist normal und keineswegs ungewöhnlich oder gar ein Versagen der Eltern, dass ein Baby nachts aufwacht und gestillt werden will (oder die Flasche braucht) und dies auch noch wenn es älter als nur einige Wochen ist. Sie machen also nichts falsch, sondern sind lediglich von einer falschen Vorstellung irregeführt worden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hey Alexandra, zufällig habe ich gerade gesehen, dass Du einen Beitrag geschrieben hast. Ich wollte auch eine Frage zum Abstillen loswerden :-) Bei uns ist es zwar nicht so extrem wie bei Euch, aber ich habe auch den Eindruck, dass Simon nicht satt wird von seinem (gut sättigenden Abendbrei!?). Er hat sonst von ca. 20 Uhr durchgeschlafen bis ca. 6 Uhr morgens. Doch seitdem ich abends nicht mehr stille und er nur noch seinen Brei bekommt, wird er schon um 2 Uhr wach. Ich gebe ihm jedesmal wieder den Schnuller und er schläft wieder ein, aber spätestens um 4 oder halb 5 Uhr muß ich ihn stillen. Und heute morgen war er wie ausgehungert. Werde ihn dann wohl eher stillen, wenn er heute Nacht wieder so unruhig ist. Allerdings bin ich auch am Überlegen, ob er vielleicht Zähne bekommt... Aber was rede ich hier von mir/uns. Es geht ja um Deine Sorgen. Kann Dir nicht wirklich weiterhelfen, aber ich denke, dass es schon vielleicht ein Fehler ist, immer mehr zu stillen, denn dann wird Deine Milch ja nicht weniger (im Gegenteil). Welchen Abendbrei nimmst Du nochmal? Habe bei Simon auch den Eindruck, dass er um die Brust kämpft. Vielleicht ist das bei Euch genauso? Hmmm... ich glaube, ich höre lieber auf zu schreiben, denn wirklich kompetent ist meine Antwort nicht. Ich wünsche Dir, dass Du guten Rat findest und Du vielleicht schon bald ruhigere Nächte genießen darfst. Lieben Gruß und bis bald, Gyde


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Huhuuu Gyde!!! Ist ja nett, hier von Dir zu lesen :-))) Mattis bekommt gerade den Griesbrei von Milupa, ab dem 4. Monat, zum Gewöhnen - der nächste Pack wird ab 6 Monate sein ;-) Werde mich demnächst ausführlichst melden :-) Liebe Grüße von Alexandra


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Vielleicht liegts daran, dass Muttermilch einfach nahrhafter ist - sprich mehr Kalorien hat.


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Genau so ist es! Ich beobachte sehr viele Eltern mit ihren Kindern, höre mir tagtäglich verschiedene Meinungen und "gute Ratschläge" an und stelle immer wieder fest: ALLE HABEN ES IMMER SO EILIG! Lasst den Kindern Zeit. Sie entwachsen uns so schnell. Lasst ihnen und uns Zeit. Und auch wenn es manchmal echt hart ist, aber solange sie gesund sind ist alles in bester Ordnung. Manchmal könnte ich heulen, weil ich so müde bin, aber dann denke ich wie schön es doch ist mich mit meiner kleinen Tochter ins Bett zu legen, sie an mich zu kuscheln und sie nur mit meiner Brust satt zu kriegen. Das wird schon so bald vorbei sein... Anna


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