Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu wenig Milch

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zu wenig Milch

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich habe am 02.03.2002 entbunden. Anfangs hatte ich sehr prall gefüllte Brüste. Mein Sohn kam alle 4 Stunden zum trinken. Mittlerweile kommt er alle 3 Stunden. Ich habe den Eindruck, daß ich wenig Milch habe. Meine Brüste sind sehr weich und wenn ich versuche etwas rauszudrücken, kommt auch nicht sehr viel. Ich muß den kleinen jetzt leider etwas zufüttern, was ich eigentlích sehr ungern mache. Wie kann ich die Milchbildung noch anregen??? Ich trinken eigetl. sehr viel z.B.: Michbildungstee von Weleda, eine Termoskanne Kamillentee, Malzbier, Wasser usw....Kann es sein, daß die Milchbildung nach dem Einlegen der Spirale zurückgeht? Ich bin sehr verzweifelt und weiß nicht weiter, möchte gerne noch weiter stillen. Auf eine baldige Antwort würde ich mich sehr freuen und verbleibe mit freundlichen Grüßen.


Biggi Welter

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? Liebe Miri, es ist vollkommen normal, dass ein Baby deutlich häufiger als alle vier Stunden gestillt werden will und genau so normal ist es, dass die Brust nach den allerersten Wochen wieder weich ist. Immer wieder machen sich Frauen Sorgen, weil die Brust wieder weich wird, doch das ist absolut normal und KEIN Zeichen für zu wenig Milch. Nach den allerersten Wochen hört bei fast allen Frauen das pralle und gespannte Gefühl auf und die Brust wird wieder weich, nicht selten auch wieder kleiner. Das ist mit ein Zeichen dafür, dass sich die Stillbeziehung gut eingespielt hat. Dass Sie keine Milch ausstreichen oder abpumpen können ist KEIN Beleg dafür, dass nicht genügend Milch vorhanden ist. Die Spirale hat normalerweise keinen Einfluss auf die Milchmenge. Um festzustellen, ob Ihr Baby genügend Muttermilch bekommt, sollten Sie auf die folgenden Anzeichen achten: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich am besten an eine Stillberaterin vor Ort, die Ihnen hilft, Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Kindes anzupassen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Das war genau so bei mir der Fall als meine Tochter 2 Mo. alt war. Ich habe sie dafür dann immer öfter angelegt und täglich 1 l Stilltee von Mag. Kottas und ein alkoholfreies Bier getrunken und noch dazu das was du normal trinkst bei mir war es noch 2 l Eistee. Es war wieder eine pralle volle Brust da und ich konnte sie 4 volle monate stillen (ich wollte ursprünglich 5 volle monate wie bei meinem ersten Kind stillen aber aus irgendeinem Grund war dann doch zu wenig Milch da). Ich hoffe dir geholfen zu haben und alles Gute mit deinem Baby!


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