Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zu wenig Milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: zu wenig Milch

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Hallo Biggi, meine Tochter ist nun 3 Wochen alt. Im Krankenhaus wurde sie zugefüttert, weil sie sehr viel abgenommen hatte und zu wenig zugenommen. In der ersten Woche zuhause habe ich es mit meiner Hebamme wieder etwas in den Griff bekommen mit dem Stillen (Stillen nach Bedarf ...). Doch dann kam der Einbruch, sie hat ein ganzes Wochenende nach dem Stillen immer geschrien. Am Montag habe ich dann abends völlig entnervt zugefüttert. Inzwischen füttere ich mit einem Brusternährungsset zu und nehme seit gestern vor dem Stillen Agnus Castus. Hast du noch eine Idee, wie ich doch noch voll stillen kann?


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? Liebe Barbara, wurde schon einmal das Saugverhalten deiner Tochter kontrolliert? Falls nein, ist dies das allererste, was jetzt getan werden muss. Sollte ein Saug- oder auch ein Anlegeproblem vorliegen, dann wird die Brust nicht richtig stimuliert und bildet dementsprechend auch nicht genügend Milch. Da ich aus der Ferne nicht beurteilen kann, wie dein Kind trinkt und wie es angelegt ist, wendest Du dich am besten an eine Kollegin vor Ort, die dich und dein Kind sehen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Stillen nach Bedarf ist der richtige Weg, bei einem gut gedeihenden Kind. Bei einem zögernd zunehmenden Kind bzw. zu wenig Milch kann es notwendig werden, das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust zu animieren. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse der Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Die Verwendung der Pumpe solltest Du dir ebenfalls von einer Stillberaterin direkt erklären und zeigen lassen. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um deine Babys und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Aber wende dich wirklich an eine Kollegin vor Ort, denn wie gesagt, es ist extrem wichtig, dass das Saugverhalten und die Anlegetechnik überprüft werden und auch sonst ist die direkte und persönliche Betreuung vor Ort wesentlich effektiver. LLLiebe Grüße Biggi


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Milchbildungstee von Weleda, hat mir sehr geholfen


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