Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zu wenig milch

Frage: zu wenig milch

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liebe biggi, ich habe ein problem. und zwar, hatte ich in der klinik und die ersten tage zu hause ausreichend milch (es schien zumindest so). nun ist mein julian 2 wochen alt und wird nicht mehr satt - höchstens mal, wenn ich ihn alle beiden brüste "leer" trinken lasse, dann habe ich aber das nächste mal nicht genug (ca. 2 bis 3 stunden später) und er weint dann immer und zeigt hunger an. nun meine frage, wie kann ich die milchproduktion steigern, so dass er auch satt wird. nur häufigeres anlegen scheint nicht sonderlich zu helfen. warte dringend auf antwort, da ich nicht unbedingt jetzt schon zufüttern will, da er allergie gefährdet ist (papa hat starken heuschnupfen). vielen dank im voraus manu mit julian


Biggi Welter

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Liebe Manu, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wie viel Milch die Brüste produzieren, hängt davon ab, wie viel Milch herausgesaugt wird. Um mir ein genaueres Bild machen zu können, brauche ich einige Angaben von Ihnen. Was wog Julian bei der Geburt, wie hoch war das niedrigste Gewicht und was wiegt er heute? Wie viele Nasse Windeln hat der Kleine am Tag, wie oft Stuhlgang? Wie oft in 24 Std. wird er gestillt? Verwenden Sie einen Schnuller? Bekommt Julian ausschließlich Muttermilch oder auch Tee, Wasser oder Säuglingsmilch? Ich freue mich auf Ihre Antwort, bis dahin llliebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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er wog 3960g bei der geburt jetzt wiegt er etwa 4260g abgenommen hat er nach der geburt nicht. also sein niedrigstes gewicht war 3960g. stuhlgang hat er zwischen 2mal kräftig am tag bis hin zu 4-5mal wenig am tag und er hat ca. 6 bis 7 nasse windeln. ja, julian bekommt einen schnuller zwar sehr selten, aber es kommt schon vor - zum einschlafen - er nuckelt aber auch gern an meinem kleinen finger... da es zur zeit sehr warm ist und er sich auch öfters warm anfühlt im nacken bekommt er fencheltee, ansonsten bekommt er nichts weiter. ich weiss, das klingt als würde er genug milch bekommen, aber wenn ich ihngestillt habe und er ein bäuerchen gemacht hat, reibt er suchend seine nase an sämtlichen körperteilen und will saugen und fängt an mit meinen wenn er es nicht zu greifen bekommt bzw. wenn nicht raus kommt. gruss manu


Biggi Welter

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Liebe Manu, dein Sohn ist zwei Wochen alt und hat schon ganze 300 Gramm zugenommen, das ist hervorragend! Also satt wird er sicher :-). Das gehäufte abendliche Stillverlangen ist absolut normal für ein so kleines Baby und ist KEIN Hinweis auf zu wenig Milch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen und häufige Stillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Babys im Alter von deinem Sohn brauchen noch keine zusätzliche Flüssigkeit. Muttermilch hat einen hohen Wasseranteil, indem alle übrigen Bestandteile gelöst sind. Durch diesen hohen Wassergehalt wirkt die Muttermilch durstlöschend. Am Anfang der Stillmahlzeit ist die Milch dünnflüssiger, am Ende hat sie einen höheren Fettgehalt (Vordermilch und Hintermilch). Um den Hunger zu stillen, muss das Baby daher länger an einer Seite trinken, bis es genügend Kalorien erhalten hat. Trinkt es nur kurz und erhält dabei nur Vordermilch, wird sein Durst gelöscht. Selbst bei sehr heißem Wetter erhält das Baby ausreichend Flüssigkeit, wenn es häufig genug angelegt wird. Selbst in heißen Klimaten ist keine zusätzliche Flüssigkeitsgabe notwendig. Zusätzlicher Saft oder Tee würde nur dazu führen, dass das Interesse des Babys an der Brust nachlässt und das wiederum wirkt sich ungünstig auf die Milchproduktion aus. Die Milchmenge richtet sich danach, wie viel das Baby trinkt. Wird es seltener angelegt, geht die Milchmenge zurück. Tee oder Saft haben keinen bzw. nur einen geringen Nährwert und können deshalb das Gedeihen des Babys negativ beeinflussen. Außerdem besteht bei der Verwendung von künstlichen Saugern die Gefahr einer Saugverwirrung. Deshalb solltest Du auch im Moment auch noch auf den Schnuller verzichten. Ein Baby sollte in den ersten sechs Wochen nach Möglichkeit KEINERLEI künstliche Sauger bekommen, da diese zu einer Saugverwirrung führen können. Eine Saugverwirrung ist ein ernsthaftes Stillproblem. Nach den ersten Wochen, wenn sich das Stillen gut eingespielt hat und das Baby gelernt hat gut und effektiv an der Brust zu trinken, ist das Risiko für eine Saugverwirrung deutlich geringer, wenn es auch nie ganz ausgeschlossen ist. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen?! Solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi


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