Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe zwei Probleme, die sich irgendwie gegenseitig bedingen. Hab auch schon ein Stillbuch gelesen und viele Ratschläge im Internet, aber ich komme nicht so richtig weiter. Meine Kleine ist jetzt 3,5 Wochen alt und ich muss etwa zweimal pro Tag etwa 50 ml zufüttern. Ich versuche, die zugefütterte Menge zu reduzieren, aber manchmal hat sie direkt nach einer Stillmahlzeit noch furchtbar Hunger, und ich möchte sie dann nicht schreien lassen. Was ich andererseits auch nicht möchte, ist sie den ganzen Tag an der Brust zu haben, da mir das Stillen zeitweise ziemlich weh tut. Ich weiß nicht, ob es an der Anlegetechnik liegt - meine Hebamme meint, die Schmerzen würden irgendwann von allein weg gehen. So lange die Milch gut fließt (und die Kleine nach jedem oder jedem zweiten Zug schluckt), ist es auch gut auszuhalten. Sobald der Milchfluss aber weniger wird, wird's schmerzhaft, und ich nehme sie dann nach einiger Zeit von der Brust. Freiwillig loslassen tut sie nie, bevor es richtig weh tut. Im Moment stille ich sie von 24 Uhr bis 12 Uhr etwa alle vier Stunden (jeweils etwa 10-15 min pro Brust), tagsüber alle ein bis drei Stunden (jeweils 5-10 min pro Brust). Müsste das nicht genügen, um die Milchbildung anzuregen? Ich denke, wenn die Milch mal reicht und die Kleine von einer Brust-Mahlzeit satt wird, dann sollten auch die Schmerzen verschwinden. (Am zweiten Tag nach der Geburt hatte ich schon wunde Brustwarzen - das war aber nach etwa einer Woche mit Hilfe von Stillhütchen und zeitweiligem Abpumpen überwunden, und jetzt tun sie wahrscheinlich nur von der starken Beanspruchung weh, denke ich). Würde mich über Hilfe sehr freuen! Viele Grüße Christine
Kristina Wrede
Liebe Christine, Schmerzen und wunde Brustwarzen weisen meist auf eine inkorrekte Stilltechnik hin, im Regelfall bedingt dadurch, dass das Baby nicht genug Brust in den Mund nimmt. (Dazu füge ich am Ende noch einen Text an...) Manche Babys haben jedoch auch einen recht hohen Muskeltonus im Kieferbereich und "beißen" förmlich. Auch das ist sehr schmerzhaft. Wenn du deinem Baby den kleinen Finger in den Mund legst, saugt oder beißt er eher? Falls er beißt, könnte eine osteopathische Behandlung helfen - viele Frauen berichten von guten Erfolgen. Bei inkorrekter Saugtechnik kann es durchaus sein, dass die Brust nicht genug Milch bildet. Wieviel hat dein Baby denn zugenommen (bitte mit Datum des jeweiligen Wäge-Ergebnisses). Oft meinen wir, unsere Babys haben noch Hunger, weil sie nach dem Stillen unruhig sind, doch oft hat das auch andere Ursachen (Müdigkeit, Überreiztheit, allgemeine "Anpassungsschwierigkeiten"...) und erst wenn man sieht, dass sie prächtig zugelegt haben, was das Gewicht angeht, kann man davon ausgehen, dass die Milchmenge reicht. Ich hoffe, das hilft dir schon ein bisschen. Lieben Gruß, Kristina Richtige Anlegetechnik: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt.
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, zunächst mal danke für Deine Antwort. Also, mit dem Gewicht war es so, dass ich die ersten Tage zu Hause nicht zugefüttert habe, und sie dann erst mal abgenommen hat. Auf Geheis meiner Hebamme habe ich dann wieder zugefüttert, und seitdem nimmt sie etwa 250 g pro Woche zu. Ich war mir da in den letzten Tagen immer recht sicher, dass sie nicht satt war - sie hat gebrüllt wie am Spieß, den Schnuller abgelehnt und gierig an der Flasche gesaugt, sobald sie kam. Danach war sie zufrieden. Den Test mit dem kleinen Finger habe ich mal gemacht: Sie saugt und beißt nicht. Allerdings saugt sie sehr stark - das ist schon am Finger unangenehm. Mit dem Anlegen tu ich mich immer recht schwer: Am besten gelingt es, wenn ich warte bis sie schreit, und ihr dann meine Brustwarze in den Mund stopfe. Das ist natürlich nicht ganz im Sinne des Erfinders... Wenn ich sie mit meiner Brustwarze kitzle, damit sie aufmacht, dann macht sie erstens den Mund nie so weit auf wie beim Schreien, und zweitens schnappt sie dann so nach meiner Warze und bis ich reagiere, hat sie den Mund wieder ein Stück weit geschlossen. Die Lippen kommen dabei eigentlich auch nie nach außen. Ich kann sie natürlich von Hand wieder rauszupfen, aber das ist auch nur eine Notlösung, oder? Die 2,5 cm vom Warzenhof hat sie aber normalerweise schon (gemeint ist der Abstand von Ober- zu Unterlippe, denke ich. Nicht jeweils ab der Brustwarze nach außen, oder?). Vielleicht liegt das Problem auch in ihrem Saugverhalten. Da bin ich mir jetzt unsicher geworden. Nach ein bisschen "Anmelken" trinkt sie immer ein Weilchen ganz gut und die Milch fließt. Dann hört sie auf (lässt aber nicht los), und ich dachte immer, die Brust ist leer. Wenn ich sie erneut anlege, dann fließt aber wieder ein Weilchen Milch. Kann es sein, dass sie einfach aufhört mit Trinken, und dann nur noch herumnuckelt? Das würde die Schmerzen vielleicht auch erklären. Sie schluckt dann etwa nach jeder fünften Bewegung, aber vielleicht ist das nur Speichel, und keine Milch. Wenn das der Fall ist, dann stellt sich die Frage, wie kann ich sie beim Trinken halten, ohne sie ständig neu anlegen zu müssen (tut wegen dem Anmelken ja auch weh)? Hoffe, ich konnte meine Sicht klar genug darstellen. Vielleicht findest Du den Fehler. Danke und viele Grüße Christine
Kristina Wrede
Liebe Christine, "anmelken" ist ein netter Begriff, den hatte ich noch nie gehört :-)) Es sollte auf keinen Fall weh tun, wenn du Milch ausstreichst, bevor du dein Baby anlegst! Es scheint tatsächlich auch damit zu tun zu haben, dass sie einen recht kräftigen "Zug" hat und vielleicht den Mund nicht weit genug auf macht. Ich selbst würde einen Therapeuten hinzuziehen, allein weil es den Versuch wert ist, aber das ist meine persönliche Meinung und ganz gewiß kein "Muss". Oft "verwächst" sich das auch mit der Zeit und das Ansaugen wird angenehmer... Was das Anlegen angeht, so wird schon von der Brustwarze aus gemessen! Was dir helfen könnte ist folgendes, was im "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche League steht: "Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da seine Kiefermuskeln zu diesem Zeitpunkt entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt." Wechselstillen kann dir helfen, das Interesse deines Kindes am Stillen aufrecht zu erhalten. Beim Wechselstillen legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massist es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, und wenn du es einsetzen möchtest, um deine Milchmenge zu steigern, dann solltest du tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden auf diese Weise stillen. 250 Gramm Gewichtszunahme ist total viel, du kannst es ruhig "wagen", weniger zuzufüttern. So oft liegt es gar nicht am Hunger, wenn die Kinder nach dem Stillen noch unzufrieden sind! Lieben Gruß, Kristina
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