Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu wenig Milch/Unterschiedliche Milchbildung in den Brüsten

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Zu wenig Milch/Unterschiedliche Milchbildung in den Brüsten

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt viereinhalb Monate alt. Ich habe Ihn von Anfang an voll gestillt. Mit dem stillen hat es bisher voll super geklappt, ich hatte wirklich reichlich Milch ( manchmal auch zu viel ). Seit ca. 2 Wochen habe ich das Gefühl das die Milchbildung nachlässt. Ich spüre auch das meine Brüste nichte mehr so voll werden wie sonst. Sein Abstand zwischen den Stillmahlzeiten war bisher ca. 3-4 Stunden. Nachts kommt er gar nicht mehr. Mittlerweile wird er nach dem Stillen schon nach einer guten Stunde schon wieder quengelig und stopft sich in den Mund was nur geht. Ich mache Ihm dann immer ein Fläschen ( 100ml)und dann ist auch wieder ruhe. Ich würde sehr gerne weitermachen mit dem stillen, aber wie bekomme ich wieder mehr Milch ? Mit öfters anlegen habe ich es schon probiert, das klappt aber leider nicht so. Ich versuche auch wieder mehr zu trinken, klappt aber ebenfalls nicht ! Was kann ich tun. Und noch ne Frage: Ich hatte eine sehr unterschiedliche Milchbildung in den Brüsten. Die linke gab bei meiner letzten Abpumpprobe 130ml her, die rechte leider nur 30ml. Dieser Unterschied war schon von Anfang an so. Ich muss dazu sagen das mein kleiner auch die linke immer bevorzugt hat. Ich hab auch immer versucht ein Gleichgewicht herzustellen, aber jetzt klappts einfach nicht mehr. Ist das normal das da so ein großer Unerschied ( auch optisch ) ist.


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Milenka, Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere und es ist auch ganz normal, dass ein Baby eine Lieblingsbrust hat. Gelegentlich hat auch die Mutter eine „Lieblingsseite". Gelegentlich kommt es so weit, dass die Bevorzugung der einen Brust eine Verweigerung der anderen Brust nach sich zieht. Das ist aber auch nicht unbedingt ein Problem, da es auch möglich ist, ein Kind mit nur einer Brust zu stillen und die andere Seite abzustillen, falls sich das Kind nicht davon überzeugen lässt, doch wieder beide Brüste anzunehmen. Das einzige Problem, das auftauchen kann, besteht darin, dass die Brüste sehr ungleich in der Größe sein können. Doch dies ist ein eher kosmetisches Problem und nach dem Abstillen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Manche Kinder lassen sich überlisten. Du kannst versuchen dein Baby zunächst an der bevorzugten Brust anzulegen und beim Seitenwechsel drehst Du es nicht um, sondern lässt es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Auch im Liegen stillen und dabei das Kind nicht auf die andere Seite zu legen, sondern beide Brüste von einer Seite aus anzubieten kann ein Weg sein. Allerdings sind diese Methoden nicht immer erfolgreich und Du musst einfach ausprobieren, ob es bei deinem Kind klappt. Was nun die Stillabstände betrifft, so ist es auch hier normal, dass es immer wieder Schwankungen gibt. Gerade während der sogenannten Wachstumsschübe kann es sein, dass das Baby schier ununterbrochen an die Brust will. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Weiche Brüste sind KEIN Anzeichen für zu wenig Milch. Nach den ersten Wochen ist es vollkommen normal, dass die Brust wieder weich und vielleicht sogar auch wieder kleiner wird. Wende dich doch einmal zu einem ausführlichen Beratungsgespräch an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die mit dir gemeinsam einen Weg finden kann, wie Du weiter vorgehen kannst und wie Du deine Milchmenge wieder an den Bedarf deines Kindes anpassen kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi Welter, Ich hatte mit meinem kleinen echte start Schwierigkeiten beim stillen, so habe ich schon ab den dritten Tag abgepumpt, da der kleine so viel abgenommen hatte und auch zu schwach für das saugen an der Brust war. Ich hatte dann auch immer das Gefühl meine Muttermilch reicht nicht, also mengenmäßig hat er an der Flasche z.b. 12 ...

Guten Morgen, hier zunächst meine (Vor)Geschichte: Mein Sohn (12 Wochen alt) ist nach fünf Tagen Einleitung per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. In den ersten Tagen hat das Anlegen und Stillen super geklappt, ich habe in 24 Stunden 12-14 Mal in den Tagen direkt nach der Geburt angelegt. Ich hatte auch drei Tage nach der Geburt den Milche ...

Hallo sehr geehrte Frau Welter, wegen meiner magendarm grippe vor einem monat ist mein Problem das ich zu wenig milch habe und pro Mahlzeit nur einen milchspendereflex kriege. Man sagt ja so viel anlegen wie möglich und 8-10x punpen aber wie soll ich meinen sohn an der brust behalten wenn nichts kommt jnd er irgendwann unruhig wird und wie soll ...

Hallo, Ich habe seit milcheinschuss konstant rechts 10-15 ml und links 20-25 ml beim abpumpen. Die Menge steigert sich kaum, obwohl der Kleine schon 11 Tage alt ist. Momentan habe ich rechts 10-25 ml und links 20-35 ml. Ich pumpe ca alle 2 Stunden, stille nach Bedarf und nehme piulatte und bockshornklee. Ist es trotzdem möglich dass sich die Milch ...

Hallo, ich habe eine 3 1/2 Monate alte Tochter. ich habe anfangs voll gestillt ( bis zur 8 Woche) danach hat sie einfach nur noch geschrien wenn ich sie angelegt habe und sie hat nicht mehr richtig getrunken... Ich habe das ganze eine Woche mitgemacht und mein Kind jeden Abend nicht satt ins Bett gelegt.. das hat mich fertig gemacht. Am Ende der W ...

Schönen guten Tag,  Ich bin 2.5 Wochen nach Entbindung und ich war kurz davor, mit dem Stillen aufzuhören, aber nachdem ich Ihre Ratschläge befolgt und zusätzlich silberne Stillhütchen verwendet habe, waren die Schmerzen und Hautrisse innerhalb von 24 Stunden verschwunden. Nun möchte ich jedoch ein weiteres Unbehagen ansprechen. Während das ...

Hallo! Unser Sohn ist jetzt 17 Tage alt und wir hatten etwas Startschwierigkeiten mit dem Stillen. In den ersten Tagen hatte er von mir nicht genug bekommen, hatte dann abgenommen und Gelbsucht bekommen, sodass wir zugefüttert haben. Ich hab dann angefangen abzupumpen, um meine Produktion anzuregen - erst in den Stillpausen und die letzten Tage ha ...

Hallo! Mich würde interessieren,  ob nach einer Pause von ca. 8h mehr Milch "rauskommt" als sonst, wenn doch anscheinend Muttermilch nicht zwischen sondern während der Stillmahlzeiten gebildet wird. Oder trinken die Kinder nach dieser Pause "bewusst" mehr?   Danke und neugierige Grüße :)

Hallo! Mein Sohn (9 Wochen alt) wird seit Geburt voll gestillt. Leider haben wir seit Beginn Probleme, da er noch nie gut an die Brust gegangen ist und wir extreme Probleme mit Luft schlucken, schnalzen und wunden Brustwarzen haben. Nach vielen Untersuchungen wurde nun eine Trinkschwäche (fehlende Saugkraft) diagnostiziert und wird nun behandel ...

Guten Tag,  Mein Baby ist 20 Tage alt und Stille seit dem Geburt. Als ich von krankenhaus entlassen wurde war mein Baby 3860 Gramm. Als ich jedes Mal ihn gestillt habe hatte er immer am Tag Zwei Mal braun gelb Stuhlgang gehabt,bis 8 Tage war sein Stuhlgang so extrem auch flüssig. Ich war bei Kinderärztin, weil irgendwie habe ich es gemerkt, das ...