Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu schnelles Trinken?

Frage: Zu schnelles Trinken?

Mitglied inaktiv

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Hallo Meine kleine Nichte 7 Wochen alt trinkt zu schnell an der Brust ihrer Mutti und bekommt dadurch Bauchschmerzen habt ihr eine Idee was sie machen könnte damit die kleine langsamer trinkt? Oder was sie noch so alles machen kann das die Bauchschmerzen verschwinden? Danke für Eure Antworten Judith


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Judith, das Trinkverhalten ist zu einem großen Teil Temperamentssache und am Temperament eines Kindes lässt sich wenig ändern. Was in jedem Fall gaaaanz wichtig ist, ist, dass die Mutter der Kleinen auf absolut korrektes Anlegen und richtiges Ansaugen des Kindes achtet. Auf diese Weise schluckt das Kind so wenig Luft wie möglich und Luft, die nicht verschluckt wird, muss auch nicht wieder hinausbefördert werden. Korrektes Anlegen und richtiges Saugen ist das A und O beim Stillen und das in jeder Hinsicht. Deine Schwester oder Schwägerin sollte sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die ihr beim Stillen zuschauen kann und ihr dann gezielte Tipps geben kann. Wenn Du mir den Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich ihr gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Außerdem sollte deine Schwester/Schwägerin einmal eine Stillmahlzeit ganz genau beobachten: Verschluckt sich das Baby leicht? Fließt dem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn ihr die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass die Mutter einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (eine Windel zum Auffangen der Milch hinlegen und nicht vergessen den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt sich die Mutter dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter gestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößert werden, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn das Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden angeboten wird, bevor die Seite gewechselt wird. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollte gerade soviel Milch ausgestrichen werden, dass sich die Frau wieder wohl fühlt, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - verschiedene Stillpositionen versuchen(auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann das Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf dem Bauch der Mutter liegt. So könnte sie dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf ihrem Bauch einschlafen lassen.) - das Baby oft aufstoßen lassen. - den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Ich hoffe, euch weitergeholfen zu haben und deine Schwester/Schwägerin soll sich wirklich nicht scheuen, direkten Kontakt mit einer Stillberaterin vor Ort aufzunehmen. LLLiebe Grüße Biggi


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