Mitglied inaktiv
Wir haben manchmal sehr anstrngende Nächte. Jonas (18 Wochen) schläft bei uns im Bett und ist in manchen Nächten extrem unruhig. Er wälzt sich hin und her und stöhnt. Normalerweise sind das nachts seine Hungerzeichen - in solchen Nächten aber wohl nicht. Das ist dann ca. alle 1,5 h und ich gebe ihm dann auch die Brust. Er trinkt dann allerdings nicht, sondern nuckelt und es scheint ihn zu beruhigen. Jetzt meinte die Kinderärztin, daß ich ihm dabei zu oft die Brust gebe. Max . alle 2,5 h sonst könnte er Bauchweh bekommen und sein Trinkrhythmus käme völlig durcheinander. Außerdem würde er so lernen alle Bedürfnisse an der Brust zu stillen. Aber ich muß doch zumindest probieren, ob er Hunger hat, oder ? Ich kann doch nicht einfach sagen: So, Jonas 2,5 h sind noch nicht um, Du kannst keinen Hunger haben. Und soll ich ihn, wenn er "nur" nuckelt wieder von der Brust nehmen ???? Vielen Dank im Voraus, Manuela&Jonas
? Liebe Manuela, schade, dass es immer noch Kinderärzte gibt, die offensichtlich nur wenig über das Stillen wissen. Es gibt keinen Grund für einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten und das mit den Bauchschmerzen ist schlichtweg Unfug. Ich hänge dir zu diesem Thema einen Artikel einer Kollegin an, die sich eingehend mit dem Thema „Mindestabstand" beschäftigt hat. Außerdem ist es ein seit Jahrtausenden und in vielen Kulturen bewährtes „Mittel" ein Kind an der Brust zu beruhigen und zum Einschlafen zu bringen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Kindes nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys und Kleinkinder wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben und Eltern, die nicht in das „Schema der derzeitigen Mode" passen, werden verunsichert. Es stimmt auch nicht, dass dein Kind so lernen wird, alle seine Bedürfnisse an der Brust zu stillen. Es wird lernen, dass sich ihm ein Mensch zuwendet und es ernst nimmt und nicht, dass es sich an einem Ersatzobjekt beruhigt. Wusstest Du übrigens, dass Schnullerkinder später ein höheres Risiko haben zur Zigarette zu greifen? Vielleicht sollte deine Kinderärztin darüber einmal nachdenken. Euch hoffentlich bald wieder ruhigere Nächte. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC „Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." „Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" „Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch-Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
Ähnliche Fragen
Hallo, meine Tochter ist nun 14 Monate alt. Sie schläft im Familienbett, nimmt keinen Schnuller, wird abends von mir in den Schlaf gestillt. In der Nacht meldet sie sich (seit Geburt an) schon immer alle 1-2Std schreiend/weinend und verlangt nach der Brust, trinkt dann oder nuckelt und schläft weiter (entweder ich docke sie dann ab oder sie rollt ...
Guten Tag Mein Sohn ist 4 Monate alt (korrigiert 2) und wird voll gestillt. Seine Gewichtszunahme ist gut. Normalerweise meldet er sich alle 2-4 Stunden und trinkt jeweils aus einer Brust. Somit haben die Brüste jeweils 4-6 Stunden „Pause“. Nun ist es das zweite Mal nachts passiert, dass er länger geschlafen haf, gestern hatte er einen Stillabsta ...
Hallo, Meine 6 Wochen alte Tochter wird aktuell vollgestillt. Die letzten Tage habe ich mehrmals abgebucht, da ich für 3stunden aus dem Haus war und der Papa ihr so die Milch mit der Flasche geben konnte. Ihre Stillabstände haben sich generell verlängert (3st tagsüber und nachts alle 2-4 Stunden). Sie wächst gut und hat volle Windeln (viele ...
Hallo, mein Kind wird voll gestillt. Sie ist 9 Wochen alt und ich stille mit Stillhütchen aufgrund Flachwarzen. Wir haben bereits ohne Hütchen probiert, ohne Erfolg. Nun haben wir immer Stillabstände von 2-5 Stunden gehabt. Auch nachts. Seit gestern Nacht läuft alles anders. Sie hat am Abend 18 Uhr auf beiden Seiten getrunken, wurde dann 21:45 U ...
Guten Tag Unsere Tochter ist jetzt 2 Wochen alt. Zu Beginn haben wir sie all 3Stunden zum Stillen geweckt, mittlerweile stillen wir einfach nach Bedarf. Sie schläft jedoch sehr viel. Tagsüber schläft sie gut mal 4Stunden am Stück, Nachts so 5-6Stunden. Wenn sie dann wach wird, trinkt sie meistens nur eine Seite. Sie nimmt bis jetzt gut zu, zwar ...
Guten Tag, mein Sohn ist jetzt 4,5 Monate alt seit ca 1 Woche ist mir aufgefallen das die stillabstände mittlerweile länger sind er kommt mittlerweile nur alle 3-4 Stunden gestern einmal sogar nach 5 Stunden. Wenn ich ihn davor anlegen möchte will er nicht. Ist das normal ? Mittlerweile hat er auch nicht mehr so oft Stuhlgang ist das auch norma ...
Hallo, unser kleiner Mann ist vor 6 Wochen zur Welt gekommen und anfangs wollte er alle zwei Stunden gestillt werden. Mittlerweile sind wir immer noch bei 1,5 bis 2,5 h ganz selten mal 3 h auch nachts nur max. 2 h und langsam zehrt es sehr. Kann es daran liegen, dass ich ihm pro Mahlzeit von Anfang an nur eine Brust gebe? Er schläft meist nach e ...
Liebe Biggi, unsere Tochter ist fast 6 Wochen alt. Sie befindet sich vermutlich gerade im ersten Schub. Mein Problem ist folgendes: Seit 2d kommt sie nachts alle 20-30min und möchte gestillt werden. Sie trinkt nur max. 5min, auch tagsüber, da sind die Abstände aber größer (ca. alle 2h). Generell trinkt sie sehr hastig und schluckt dadurch vi ...
Liebe Biggi, mein Sohn ist ein Jahr alt, ich liebe Stillen nach wie vor und für ihn ist es auch einfach sein ein und alles. Nur ist es seit Langem schon so extrem, dass er auch während des Spielens, während des Essens, während des Wickelns etc einfach immer kurz an die Brust will. Ich weiß schon , er sucht da Sicherheit und Nähe, aber es is ...
Liebe Biggi, nach einem holprigen Start stille ich seit dem zweiten Monat meine Tochter (1. Kind, aktuell 4 Monate) voll. Nach Korrektur ihres zu kurzen Zungenbandes trinkt sie deutlich effektiver, sodass sich die Dauer der Mahlzeiten auf ca. 10 Minuten verkürzt hat. Unsere Abstände zwischen den Mahlzeiten liegen relativ unverändert bei ca. 1,5 ...