Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillabstände größer machen klappt nicht so

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillabstände größer machen klappt nicht so

MartinaAnna

Liebe Biggi, mein Sohn ist ein Jahr alt, ich liebe Stillen nach wie vor und für ihn ist es auch einfach sein ein und alles. Nur ist es seit Langem schon so extrem, dass er auch während des Spielens, während des Essens, während des Wickelns etc einfach immer kurz an die Brust will. Ich weiß schon , er sucht da Sicherheit und Nähe, aber es is nicht nur eine Phase , sondern schon so seitdem er krabbeln kann und zb in der Öffentlichkeit ist es auch oft nur schwer zu verhindern, dass er mir einfach ins Shirt greift und so lang an der Brust zieht, bis er sie hat und nuckeln kann.   Drum wollte ich die Abstände zwischen dem Nuckeln zumindest auf alle 3 Std vergrößern und zB NUR auf d Couch u im Bett. Außer es is mal zwischendurch dringend weil er sich wehgetan hat oder so. Aber es klappt kaum - wenn er mal nicht "darf" ist er trotz Ablenkung so lang grantig, bis er wieder darf, auch wenns 3 Stunden sind.  Wie kann man das denn machen, ohne dauernd ein trauriges Baby zu haben? Ich weiß, ganz ohne Trauer geht es wohl nicht aber wenn Ablenkung auch nicht klappt? LG Martina  


Biggi Welter

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Liebe Martina, da hilft leider nur absolute Konsequenz! Höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für dein Kind ein liebgewonnenes Ritual und es wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt dein Kind das auch. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Das Wichtigste ist jetzt, dass du Klarheit für dich bekommst. Je klarer für dich ist, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Dein Sohn spürt jetzt deinen Zwiespalt und da er sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert er auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Er hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es auch in diesem Alter! Auch DEINE Gefühle sind wichtig und wenn du dich unwohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht, etwas zu ändern! Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Gib deinem Kind ganz viel Liebe und tröste es, zeige ihm, dass du seinen Schmerz verstehst. Dein Kleiner wird das verkraften, denn du bist sein Leuchtturm und er wird sich an dir orientieren. Hab Geduld, mit liebevoller Konsequenz schaffst du das!   Lieben Gruß Biggi


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