Frage:
Ziegenmilch oder Ha NAhrung
Also mich würde mal eure Meinung dazu interessieren!!
Ich hab zur Zeit durch einige familiäre Vorkommnisse zu wenig Milch, habe auch schon mit meiner Hebamme gesprochen und sie empfahl uns zu Ziegenmilch, da Alexander zu allergien neigt, da mein MAnn in der Pubertät selbst Neurodermitis hatte.
Freue mich schon über viele Antworten!!
Gruß STeffi
Mitglied inaktiv - 22.03.2002, 05:01
Antwort auf:
Ziegenmilch oder Ha NAhrung
Liebe Steffi,
Ziegenmilch, Stutenmilch oder andere Tiermilchen sind ebenso wie Kuhmilch artfremde Milchen. Da sie jedoch seltener in unserer Gesellschaft verwendet werden als Kuhmilch, sind weniger Allergien bekannt. Dennoch bergen diese Milchen das gleiche Allergierisiko wie unverarbeitete Kuhmilch. Stutenmilch und Ziegenmilch sind ebenso wie Mandelmilch, Soja-Milch usw. keine vollwertige Ersatznahrung und sind von der Zusammensetzung her nicht an den Bedarf eines Babys angepasst. Bei Ziegenmilch fehlt zum Beispiel die Folsäure und Stutenmilch mag von den auf dem Markt erhältlichen Tiermilchen zwar der Muttermilch am „ähnlichsten" sein, doch ein kurzer Blick in die Zusammensetzung offenbart (abgesehen von der Problematik des artfremden Eiweißes) die folgenden Unterschiede:
Muttermilch enthält etwa 67 kcal pro 100 ml, Stutenmilch nur 47 kcal/100 ml, beim Fett enthält MM 3,7 g/100 ml, Stutenmilch 1,5 g/ 100 ml. Der Natriumgehalt der Muttermilch beträgt nur ein Fünftel des Natriumgehaltes der Stutenmilch (13 mg im Verhältnis zu 64 mg pro 100 ml), der Kaliumgehalt ist in der Muttermilch mehr als fünfmal so hoch wie in der Stutenmilch (47 mg/100 ml MM, 9 mg/100 ml Stutenmilch). Ähnliche Unterschiede lassen sich bei Kalzium (31 mg/100 ml MM, 110 mg/100 ml Stutenmilch), Phosphor (15 mg/100 ml MM, 54 mg/100 ml Stutenmilch) und Magnesium (4 mg MM/100 ml, 9 mg/100 ml Stutenmilch) finden.
Gerade die Mineralstoffe haben einen enormen Einfluss auf die Nieren und sollten deshalb wirklich ernst genommen werden.
Eine hypoallergene, sogenannte HA-Nahrung ist der beste Ersatz für die Muttermilch. Reguläre Flaschennahrungen („Pre" und „1") sind bei Allergierisiko nicht geeignet, da sie weitgehend unverändertes Kuhmilcheiweiß enthalten.
Wenn Du es möchtest, gebe ich dir gerne Tipps, wie Du deine Milchmenge steigern kannst, bitte melde dich noch einmal, wenn Du Interesse daran hast.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.03.2002
Antwort auf:
Ziegenmilch oder Ha NAhrung
Hi Biggi,
Ja ich würde mich freuen, wenn du mir einpaar Tipp zur Steigerung der Michproduktion gibst!!
Also ich pumpe alle 4 Stunden ab, nehme Phytolacca kügelchen.
Vielen dank schon im vorraus
Gruß Steffi
Mitglied inaktiv - 22.03.2002, 11:22
Antwort auf:
Ziegenmilch oder Ha NAhrung
Liebe Steffi,
Du schreibst, dass Du alle vier Stunden abpumpst`. Stillst Du dein Kind zusätzlich oder gibst Du die abgepumpte Milch? Wie alt ist denn dein Baby? Wie oft in 24 Std. wird es gestillt? Bekommt es ausschließlich Muttermilch oder gibst Du Zusatznahrung. Tee oder Wasser? Bekommt dein Baby einen Schnuller? Was wog dein Kind bei der Geburt, wie hoch war das niedrigste Gewicht und was wiegt es heute? Viele Fragen :-), aber nur so kann ich mir ein genaueres Bild machen.
Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wenn dein Kind mehr Milch braucht, dann musst Du dein Kind häufiger anlegen, damit die Brust das Signal erhält „mehr Milch bilden“. Wenn Du statt häufiger anzulegen künstliche Säuglingsnahrung zufütterst und seltener anlegst, wird deiner Brust ein geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchmenge wird weiter zurückgehen.
Die Brust ist nicht mit einer Flasche zu vergleichen, die in den Stillpausen aufgefüllt wird. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet und die Brust einer stillenden Frau ist nie wirklich „leer“.
Oberste Regel bei der Steigerung der Milchproduktion : Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse der Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um deine Babys und das Stillen.
Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.03.2002
Antwort auf:
Ziegenmilch oder Ha NAhrung
Hi nochmals
Ich pumpe alle 4 h ab und gebe Alexander dann die abgepumpte milch.Er weigert sich schon seit längerem die Brust und für mich war das Abpumpen gleich die Alternative.Alexander wird nun am Montag 4 Monate alt, bei seiner Geburt hatte er ein Gewicht von 3190g und war 51 cm groß. Entlassungsgewicht war 2840 g. Er trinkt 4 mal am Tag pro Flasche 240 ml. An heißen TAgen trinkt er zusätzlich noch bis zu 120 ml Tee. Ja mein Kleiner nimmt den Schnuller :-)
Gerade wiegt er ungefähr 5800 g bei 65 cm. Alexander meldet sich pünktlich alle 4 h zum essen und er schläft schon seit 2 Monaten durch. Er ist ein ruhiges Kind und vorallem total pflegeleicht. Alexander trinkt seit der Geburt nich an der Brust, trank zu wenig und kam trotzdem nur alle 4- 6 h. durch einen Todesfall in der Familie ist meine Milch auch schlagartig zurückgegangen. Habe nun am Tag vielleicht noch 500 ml Muttermilch, habe diesen Verlust immer mit eingefrohrener Muttermilch ausgeglichen, aber nun muss ich Säuglingsnahrung zugeben, jedoch nur so viel wie ich brauch.
Will auf jeden fall stillen
Gru0ß Steffi
Mitglied inaktiv - 22.03.2002, 17:48
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Ziegenmilch oder Ha NAhrung
Liebe Steffi,
da sich die Milchmenge nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage reguliert, musst Du die Brust häufiger stimulieren und entleeren, wenn Du deine Milchbildung anregen willst. Wenn ausschließlich gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden.
Du schreibst, dass deine Milch durch den Todesfall weg ist. Wahrscheinlich bist Du so verkrampft , dass der Milchspendereflex ausbleibt.
Um den Milchspendereflex auszulösen, kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen:
Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen).
Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchst bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören.
Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch helfen:
Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm.
Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder dich in die Nähe einer Heizquelle setzen.
Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist.
Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen.
Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise).
Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst Du das Infoblatt "Die Marmet-Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen)
Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen.
Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um deinen Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, solltest Du versuchen, das Saugverhalten deines Babys an der Brust nachzuahmen.
Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Du wirst nicht alle o.g. Vorschläge verwirklichen können, such dir das aus, was Du für dich als angenehm und gut empfindest.
Ich hoffe, der lange Text hat dich nicht erschreckt.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.03.2002
Antwort auf:
Ziegenmilch oder Ha NAhrung
hi Du
Also das was du geschrieben hast mach ich schon!!! ;-)
ich hoffe, dass die Milch dann wieder mehr wird!!!
Ja habe eine vollelektrische Pumpe schon von anfang an und komme super mit ihr zurecht.
Wie oft sollte ich denn pumpen??
Also den Milchspendereflex ist in vollem Gange, denn die Milch fließt ja so aus der Brust!!! :-)
Auch wenn ich dusche oder mich umziehe.
Naja ich muss wahrscheinlich abwarten
Gruß STeffi
Mitglied inaktiv - 22.03.2002, 19:38
Antwort auf:
Ziegenmilch oder Ha NAhrung
Liebe Steffi,
um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, solltest Du häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an deiner Brust trinken. Versuche etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Du nachts eine längere Pause einlegst (etwa sechs Stunden) oder nicht, musst Du ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt solltest Du auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger.
Versuche doch, das Wochenende nur zum Pumpen zu nutzen, ruhe dich viel aus, ich bin sicher, es klappt bald besser.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.03.2002