Hallo liebes Beraterteam!
Unsere Tochter ist jetzt fast 9 Monate alt. Mit ca 6,5 Monaten haben wir mit der Beikost angefangen, nach dem BLW Prinzip da sich keinen Brei akzeptiert.
Es läuft nur sehr schleppend bis jetzt… Sie bekommt seitdem sie 3,5 Monate ist gefühlt permanent Zähne und wenn sie dann auch noch kränkelt, ist sie praktisch wieder voll gestillt. Zur Zeit wieder…
Reichen ihr die Nährstoffe aus der MuMi noch und versorgen sie mit allem was sie braucht? Mit BLW dauert die Beikostgewöhnung ja auch deutlich länger, bis ganze Mahlzeiten ersetzt werden können. Langsam habe ich Sorge, dass ihr was fehlen könnte.
Liebe Grüße
von
AnnaHavanna
am 03.07.2023, 13:15
Antwort auf:
Ab wann sollte das Baby auch andere Nahrung außer Muttermilch zu sich nehmen?
Liebe AnnaHavanna,
es müssen keine Mahlzeiten ersetzt werden, es reicht, wenn dein Baby immer wieder kleine Snacks bekommt!
Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung.
Wenn du also noch nicht abstillen möchtest, kannst Du das Stillen als Milchmahlzeit rechnen.
Wenn du dein Baby später langsam an Kuhmilch gewöhnen möchtest, kannst du auch ab und zu einen Joghurt anbieten oder ein Stück Käse.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.07.2023