Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zahnen+Stillen+Schlafen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Zahnen+Stillen+Schlafen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo an Alle, mein Kleiner (15 Wo) zahnt gerade ganz arg.Und seit etwa 1 Wo/10 Tage trinkt er tagsüber auch ziemlich kurz an der Brust. Seine Windeln sind auch nicht mehr so naß, wie sie vorher waren. Habe aber nicht den Eindruck das er unzufrieden und hungrig ist. Bis jetzt hat er auch gut zugenommen. Kann das veränderte Stillverhalten event. an seinen Schmerzen liegen? Außerdem findent er seit ungefähr dieser Zeit auch nicht mehr alleine in den Schlaf. Er ist offensichtlich todmüde brüllt aber nur wenn man ihn hinlegt. Ich leg mich deshalb zur Zeit meistens mit ihm hin und stille ihn in den Schlaf(tagsüber, damit ich ihn nihct mehr umbetten muß) und abends lege ich ihn schlafend in sein Bettchen. Vorher hatten wir mit der "Schlaferei" selten Probleme. Gewöhne ich ihn event. dran (mit in den Schlaf stillen), oder kann sich das nochmal ändern, wenn die Schmerzen wieder nachlassen? Danke für Eure Tipps und Erfahrungen! Gruß Sema


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Sema, das Zahnen oder auch das Einschieben der Zähne in den Kiefer macht manchen Kindern ganz arg zu schaffen und kann auch das Trinkverhalten und den Schlaf beeinflussen. Sie können vor dem Stillen die Zahnleisten massieren und mit einem Beißspielzeug oder einem kalten Waschlappen kühlen. Eventuell kann Ihnen die Kinderärztin auch etwas zum Lindern von Zahnungsproblemen verordnen. Ansonsten bleibt beim Zahnen nicht viel mehr als abwarten und das Kind liebevoll zu begleiten. Seit Jahrtausenden ist das Stillen zum „Einschläfern" des Babys eine bewährte Methode, die Mütter in allen Kulturen einsetzten und auch heute noch einsetzen. Es ist mit Sicherheit nichts dagegen einzuwenden und die Babys schlafen ohne Brust ein, sobald sie so weit sind. Ohnehin wird sich das Schlafverhalten Ihres Baby immer wieder verändern, denn das Einzige, was im Zusammenleben mit Babys und Kindern verlässlich ist, ist die Tatsache, dass nichts verlässlich bleibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, nochmal ganz kurz dazu: Worauf sollte ich denn achten, damit der Kleine nicht zu wenig trinkt und zu wenig bekommt? Dadurch das er ziemlich unruhig ist, bleibt er nicht sehr lange an der Brust. Wobei es zwischendrin immer mal wieder eine Stillmahlzeit gibt, wo er ziemlich gut trinkt. Ich frag deshalb so, weil ich mal irgendwo gelesen habe, dasdie Kleinen in diesem Alter langsam anfangen weniger zuzunehmen. Dann merk ich ja garnicht, ob bei ihm alles i.O. ist. Danke für Ihre Antwort! Viele Grüße Sema


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, Sie schreiben immer das "Kleine" Baby`s im Schnitt 8-12x in 24 h trinken möchten. Mein Sohn ist ja jetzt 15 Wo und ich hab das Gefühl das er weniger stillt. Ist er schon nicht mehr in der Kategorie "Klein"? Wie merke ich eigentlich wann ein Baby Beikost bekommen sollte? Er wird noch voll und aussließlich gestillt und das möchte ich gerne so lange wie möglich so machen. Möchte aber natürlich auch nichts falsch machen. Meine Freundin dessen Sohn gleich alt ist denkt nämlich jetzt schon an Beikost, weil sie mal irgendwo gelesen hat, daß um dieses Alter rum die Mumi nicht mehr alleine ausreicht. Wie gesagt, wei würd ich denn merken das diese nicht mehr ausreicht? Danke! Viele Grüße Sema


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Sema, es gibt niemals zwingend festgeschriebene Zahlen in Bezug auf die Dauer oder Häufigkeit der Stillzeiten, denn die Spannweite dessen, was für ein Baby „normal" ist, ist sehr groß. Wichtig ist letztendlich das Gedeihen des Kindes. Ob Ihr Baby satt wird und gut gedeiht, können Sie an den folgenden Punkten erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt, ist davon auszugehen, dass das Kind gut gedeiht. Denken Sie auch daran, dass Babys niemals gleichmäßig, sondern in Schüben zunehmen und ein gelegentlicher Gewichtstillstand ist keine Seltenheit. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Beikost wird in aller Regel ab etwa einem halben Jahr erforderlich. Auch hier gilt jedoch, dass nicht nur der Kalender, sondern das Kind angeschaut werden soll. Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost sind: • das Baby ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei gesunden, voll ausgetragenen Kindern meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Schauen Sie auf Ihr Kind, es wird Ihnen schon zeigen, was es braucht. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggi, danke erstmal fuer Deine schnelle Antwort weiter unten zum Thema Zahnen, Stillen und Nachtschlaf. Dass Amanda entwicklungsbedingt wieder oefter nachts wach wird, merken wir schon seit einigen Wochen. Sie weint dann, wird aber nicht wirklich wach und ist durch ein, zwei Minuten Streicheln wieder zu beruhigen. Dass sie aber hellwa ...

Hallo Ich habe soeben eine ältere Frage von " rike76 am 01.06.2010, trinkt plötzlich nachts mehr als tagsüber" gelesen. Dies trifft ziemlich auch auf mein Baby zu, allerdings ist es etwas komplizierter. Mein Baby ist schon 9,5 Monate alt. Ihren ersten Zahn bekam sie mit 8 Monaten, den zweiten eine Woche später. Seit dem zweiten Zahn hat sich ...

Hallo, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen. Ich habe meine Tochter (2j. und 3 mon.) bis vor 1 Monat immernoch regelmäßig nach Bedarf gestillt. Einschlafstillen war vor allem für sie ein must have. Ich habe aber keine Kraft mehr gehabt, egal wie sehr ich das Stillen liebe. Vor allem weil sie, egal wo wir waren, ständig an die Brust wollte ...

Guten Morgen, mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt. Zur Zeit ist es sehr schwierig vor 1 Woche ist er nachts immer aufgewacht und hatte eine wachphase von bis zu 4 Stunden ( vor dieser Woche hat er durchgeschlafen) jetzt ist es so das er die erste schlafhälfte 3-4 Stunden schläft und ab da jede Stunde gestillt werden möchte. Tagsüber ist er auch se ...

Hallo! bei meiner kleinen kommt grade der erste zahn (7 Monate) seit 2 Tagen will sie alle 30-60 Minuten an die Brust. ist das normal? Man hört immer beim Zahnen wird es weniger. Grundsätzlich wird sie immer nach Bedarf gestillt

Guten Tag,  unser Kind ist nun 7 Tage alt und das Stillen an sich klappt ganz gut. Teilweise mit, aber auch ohne Brustwarzenhütchen. Was uns etwas Sorgen bereitet ist die ausgeprägte Schlafdauer. Einerseits bekommt man gesagt, dass das Kind möglichst viel schlafen soll, andererseits wird aber geraten 8-12x zu stillen, was kaum möglich ist, d ...

Liebe Biggi, ich habe eine Frage zum Stillen - und auch zum Familienbett. Ich hoffe, es ist okay, dass ich hier eine Frage zum Thema Schlafen einschmuggle, aber ich weiß, dass du Familienbett-Befürworterin bist und daher würde mich deine Meinung interessieren. Ich habe eine 10 Monate alte Tochter, die ich noch regelmäßig stille. Tagsüber ca. ...

Liebe Frau Welter, mein Sohn, bald 10 Monate befindet sich seit über 2,5 Wochen im Stillstreik (wegen Zahnen denke ich). Er trinkt seit dieser Zeit gar nicht mehr, auch nicht nachts. Er hat zuletzt stark gezahnt. Der Zahn ist nun leicht sichtbar aber immer noch nicht ganz draußen. Er hat bereits 6 Zähne (4 oben und 2 unten). Zuletzt gab es so e ...

Hallo Frau Welter,  Ich hoffe ich bin hier richtig. Und zwar bin ich zur Zeit ein wenig verzweifelt. Ich stille meine kleine Maus, die jetzt 1 Jahr alt ist tags und nachts weiterhin. Nun wird es nachts aber immer schlimmer. Sie schläft an meiner Brust ein und ich lege sie dann ins Bett neben mir. Derzeit wacht sie rund alle 10-30Minuten suchend ...

Guten Tag, Ungeplant stille ich nun seit etwas über 2,5 Jahren.  Eigentlich gerne.  Tagsüber schon recht wenig, oft eher zum Trösten oder ruhig werden.  Aber stillen ist für meinen Sohn zum Einschlafen sehr sehr wichtig.  Einschlafen ist sehr schwer für ihn auch mit der Brust.  Er braucht, neben Bewegung ( tragen oder im Bett liegend und herumz ...