Mitglied inaktiv
Meine Tochter ist jetzt 17 Tage alt. Aufgrund einer Brustkrebserkrankung vor 3 Jahren kann ich sie nur mit einer Brust stillen. Meine Tochter hat schon zugenommen und ich habe auch das Gefühl, dass sie gut satt wird. Leider ist meine Brustwarze sehr wund und offen. Das Anlegen ist sehr schmerzhaft und die offene Stelle in der Mitte der Warze nimmt zu. Bis jetzt habe ich die Brustwarze mit Silicea-Salbe, Muttermilch und Rotlicht behandelt. Außerdem lasse ich die Brust häufig an der Luft. Könnten Stilllhütchen vorübergehend oder dauerhaft Abhilfe schaffen oder richten sie mehr Schaden an? Kann die wunde Brustwarze durch die übermässige Beanspruchung bedingt sein und wie kann man sie entlasten? Können sie mir noch Methoden nennen, die das Abheilen fördern? Können sie mir Stillberaterinnen im Stuttgarter Raum nennen?
? Liebe Bonedi, wunde Brustwarzen entstehen normalerweise nicht durch ein Überlastung, sondern durch eine falsche Belastung der Brust. In mehr als 80 Prozent aller Fälle liegt die Ursache von wunden Brustwarzen in einer ungünstigen Anlegetechnik und/oder einem falschen Saugverhalten des Kindes. Stillhütchen verschieben ein Stillproblem im günstigsten Fall, sie können aber auch noch zusätzliche Probleme schaffen. Das Stillhütchen beseitigt nicht die Ursache der wunden Brustwarzen oder des falschen Ansaugens sondern soll die Symptome mildern. In der Kombination gut saugendes Kind und Mutter mit sehr reichlichem Milchangebot kann es sein, dass eine Frau lange mit dem Stillhütchen erfolgreich stillen kann, aber in den meisten Fällen ist dies leider nicht so. Wenn Stillhütchen überhaupt eingesetzt werden (wenn alles andere versagt hat), dann sollte dies stets von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden und nur für einen sehr kurzfristigen Gebrauch anvisiert werden. An einem Stillhütchen saugt ein Kind mit einer anderen Technik als an der Brust, es lernt also auf diese Weise nicht das korrekte Saugen und kann zudem saugverwirrt werden. Viele Kinder können dann nicht mehr ohne Hütchen an der Brust trinken. Ist eine wunde Brustwarze dann schließlich abgeheilt (was durch den Gebrauch von den Hütchen sogar länger dauern kann), saugt das Kind nach wie vor nicht korrekt an der Brust oder erst recht mit einer falschen Technik bzw. die Mutter legt nach wie vor nicht korrekt an, die Ursache des Wundwerdens ist also nicht behoben und das Problem beginnt von vorne. Auch das falsche Ansaugen oder die falsche Saugtechnik des Babys, die Anlass für den Einsatz des Stillhütchen war, werden nicht korrigiert. Außerdem wird durch das Stillhütchen die Brust nicht mehr in dem Maße stimuliert, wie es ohne der Fall ist, was zu einem Rückgang der Milchmenge führen kann. Das Stillhütchen kann zum Keimträger werden und so eine Soorinfektion immer wieder aufflammen lassen. Es gibt auch Mütter, die mit einem Kontaktekzem auf das Stillhütchen reagieren. Stillhütchen lösen keine Problem (zumindest nicht langfristig) aber sie können neue schaffen. Bei wunden Brustwarzen ist es extrem wichtig auf absolut korrekte Anlegen und Ansaugen zu achten. Lassen Sie sich das am besten von einer Stillberaterin vor Ort genau zeigen. Stuttgart ist zur Zeit leider eine etwas verwaiste LLL-Gegend. Fragen Sie bitte bei Frau Regina Bonenberger Tel.: 07071-86334 oder bei Frau Charlotte Spieth-Hassel Tel.: 07127-9315080 nach, wo Sie die nächstgelegene Stillberaterin finden. Bis Sie eine Kollegin vor Ort erreichen können hier einige Tipps, wie Sie die Heilung der wunden Brustwarzen beschleunigen können sowie eine Beschreibung des korrekten Anlegens: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite zuerst anlegen (könnte bei Ihnen unmöglich sein, wenn Sie vollkommen einseitig stillen) • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter
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