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Wird mein Baby noch satt?

Frage: Wird mein Baby noch satt?

Theappel

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Hallo, mein Sohn ist nun 5,5 Monate alt. Bis vor zwei Wochen hat er Nachts ein mal zwischen vier und sieben Stunden am Stück geschlafen. danach kam er alle zwei Stunden zum stillen. manchmal konnte ich ihn auch mit einem Schnuller wieder zum einschlafen bringen. Er hat nie geweint sondern musste einfach geholfen kriegen wieder einzuschlafen was auch immer innerhalb fünf bis zehn Minuten geklappt hat. Er schläft in einem Beistellbettchen direkt bei mir und oft auch direkt in unserem Bett. Stillen musste ich ihn nachts maximal zwei mal. Vor zwei Wochen war er krank. Er hatte Fieber und starken schnupfen sodass er nicht mehr gut schlafen konnte und oft wach wurde und geweint hat. Ich habe ihn dann oft nachts angelegt, da seine Schleimhäute trocken waren. An der Brust hat er sich schnell beruhigt und ist wieder eingeschlafen. Nun ist er wieder gesund. Er kann allerdings weiterhin nicht schlafen. Er schläft ein mal drei Stunden am Stück und wird dann alle 1,5- 2 stunden wach. Mit einem Schnuller und kuscheln bekomme ich ihn nicht wieder zum schlafen. Er will jedes Mal an die Brust und weint auch bis ich ihn anlege. Manchmal ist er auch einfach wach ohne zu weinen. Er reibt sich aber die Augen und ist hundemüde, findet aber nicht in den Schlaf. Das heißt ich stille Nachts momentan fünf bis sechs mal damit er wieder einschläft. Ich habe auch das Gefühl das er wirklich nicht nur nuckelt sondern jedes mal ca. Fünf Minuten richtig zieht und trinkt. Dann schläft er an der Brust ein. Er bekommt seit zwei Wochen mittags auch schon mal wenige Löffel Brei. Die erste Woche pastinakenbrei und jetzt Kürbis, was ich selbst koche. Woran kann es nun liegen das er nicht mehr schlafen kann. Kann es sein das ihn die Muttermilch nicht mehr satt macht? Ich kann ihn doch nicht auf Dauer weiterhin nachts alle 1,5- 2 Stunden stillen? Es kann doch für ihn nicht gesund sein, dass er nicht mehr länger am Stück schlafen kann? Sollte ich zu einem Arzt gehen? Er scheint die Muttermilch auch voll zu verwerten, da er oft nur ein mal die Woche Stuhlgang hat. Aber es geht ihm tagsüber sehr gut. Er weint generell wenig, ist sehr viel am Lachen und spielt viel. Von daher denke ich nicht das er krank ist. Was kann ich tun damit er wieder besser schläft? Liebe Grüße Theresa


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Theresa, doch, deine Milch reicht sicher noch aus, aber dein kleiner Mann ist in einer Phase, in der fast alle Kinder nachts wieder häufiger wach werden. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und obendrein eventuell auch nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten und vielen Psychologen mittlerweile nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi


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