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Liebe Biggi, mein kleiner Sohn ist jetzt 8 Monate alt und wird immer noch voll gestillt. Seit ca. 3 Wochen macht er hin und wieder "Spiel" an der Brust. Er dreht sich plötzlich weg, macht sich ganz steif wie ein Brett und schreit fürchterlich dabei. Das hält einen und manchmal auch einige Momente an und dann will er wieder zurück an die Brust. Ich denke eigentlich nicht, dass er nicht mehr die Brust haben möchte. Dafür nuckelt und schmust er viel zu gerne (er nimmt weder Schnuller noch Daumen). Am 29.03 hat er seinen ersten Zahn bekommen und den 2. am 02.04. Kann es vielleicht sein, dass es damit zusammenhängt oder das Nico vielleicht weitere Zähne bekommt und ihm die Saugbewegung schmerzt? Er reibt sich jegliches Spielzeug über seinen Oberkiefer. Des Weiteren wird Nico in der Zeit von 20:00h bis 08:00h wieder bis zu 3 mal wach. Mein Mann meint, dass er vielleicht nicht mehr satt würde? HILFE, dass hoffe ich nicht. ICH bin noch nicht so weit um abzustillen. Er bekommt hin und wieder ein Gläschen MÖhrchen mit Kartoffeln, welches er auch sehr gerne verputzt, aber ersetzt habe ich noch gar keine Mahlzeit. ICH kann LEIDER nicht loslassen. Mir tut es für meinen Mann eigentich leid, denn er kümmert sich rührend um den Kleinen und macht und tut alles mit ihm. Sorry, dass es etwas länger geworden ist, aber das Ganze stimmt mich echt ein wenig traurig. Ich freue mich auf Deine Antwort und schon einmal jetzt VIELEN DANK. Sabine P.S.: Welche Milchmahlzeit könnte ich ihm denn abends fürs Bett geben?
Liebe Sabine, ganz ruhig, Du machst es genau richtig, das hat nichts mit Loslassen zu tun! Der Begriff BEI Kost sollte wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Es ist auch sicher nicht so, dass Nico nicht satt ist, wenn er nachts aufwacht. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis zehn Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Du kannst auch selbst überprüfen, ob Nico gut gedeiht. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme.Die durchschnittliche Gewichtzunahme vom vierten bis sechsten Lebensmonat beträgt pro Woche etwa 85 bis 142 g, ab sechs Monate verringert sie sich weiter auf 42 bis 85 g wöchentlich.) • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn Nico all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Es kann gut sein, dass deinem Baby die neuen Zähne zu schaffen machen und er deshalb manchmal streikt. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. So lange Du Nico ausreichend oft stillst, braucht er abends gar keine Milchmahlzeit. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Du kannst dann abends einen Getreidebrei oder Obst oder Gemüse oder auch Brot anbieten. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen! Solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi
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