SBrock
Hallo Biggi! Erstmal nochmal vielen Dank für Deine - wie immer - positive und ermutigende Antwort auf meine letzte Frage. Jetzt habe ich aber eher ein gegenteiliges Problem, nämlich die Frage, ob mein Sohn sich vielleicht abstillen will. Er wird Mitte Dezember 1 Jahr und wurde die ersten 6,5 Monate voll gestillt. Der Beikoststart verlief denke ich mit den normalen Aufs und Abs. Zuletzt waren wir bei Stillen zum Aufwachen, gegen 9 Uhr ein Brot mit Obst, Stillen zum Vormittagsschlaf so gegen 10, Mittagessen mit Fleisch, Kartoffeln und Gemüse, Stillen gegen 14.30 Uhr, Brot mit Obst gegen 17.30 Uhr, 19.30 Uhr zum Schlafengehen Stillen und nachts 1 bis 2 mal Stillen. Nun hat mein Sohn vor ca. 1 Woche begonnen, die 14.30 Uhr-Mahlzeit komplett, also ersatzlos zu streichen. Danach fing er an, vormittags auch eher ohne Stillen sein Schläfchen zu machen und auch die Einschlafmahlzeit abends eher kurz und bündig ohne viel Kuscheln oder schon in den Schlaf dämmern zu halten. Generell isst er im Moment aber eher schlecht und nimmt auch weder Wasser noch Pre als Ersatz. Gestern hat er dann nachts um drei getrunken, danach erst um halb zwölf mittags den Mund aufgemacht, um Nudeln zu essen, aber nichts (!) zu trinken, danach hat er erst wieder um 17.30 Uhr ein halbes Brot gegessen und zur Nacht und um 4.50Uhr die Brust genommen. Er hatte zuletzt 4 Backenzähne hintereinander in 2 Wochen bekommen und ein wenig Schnupfen gehabt, das ist aber beides wieder in Ordung. Der seit einigen Wochen in vollem Gange seinende Entwicklungsschub befindet sich langsam im Abklingen würde ich sagen. Wie ist Deine Einschätzung? Ich würde so gern weiter stillen.... Danke!!! Silke
Liebe Silke, ein Kind stillt sich vor dem ersten Geburtstag selten selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es hat Schmerzen. Vielleicht schieben wirklich die Zähne, vielleicht ist die Nase doch noch ein wenig zu, vielleicht ist es aber auch wirklich so, dass dein Kind sich langsam abstillt. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden (!!!!), das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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