Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieviel Milch pumpt man in welcher Zeit?

Frage: Wieviel Milch pumpt man in welcher Zeit?

Mitglied inaktiv

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Hallo Bigi, irgendwie brauche ich ziemlich lange um nur ein wenig Milch abzupumpen. Da ich jeden Tag 2x pumpen muss, ist das doch recht zeitaufwendig. Ist es normal dass ich für so 50 - 60 ml fast 30 Minuten brauche. In der gleichen Zeit hat mein Sohne (3 1/2 Monate) die andere Brust richtig leer getrunken und noch mind. 10 - 15 Minuten mit Mama geschmusst. Kann man das irgendwie schneller machen? Ich habe eine elektrische Pumpe von Medela aus der Apotheke und denke, es ist schon eine sehr gute Pumpe. Trinken tue ich über 3 Liter am Tag, daran sollte es auch nicht liegen. Wenn es allgemein so lange dauert, finde ich mich damit ab. Vielen Dank für deine Antwort schon im Voraus. Liebe Grüße Grit


Biggi Welter

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Liebe Grit, der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist neben einer Pumpe, die zu dir passt, das Auslösen des Milchspendereflexes. Eine Pumpe ist eine Maschine und nicht dein weicher, kuscheliger und wohlriechender kleiner Sohn. Sie löst nicht die gleichen Gefühle in der aus wie dein Baby und dein Körper muss erst lernen auf die Pumpe mit einem Milchspendereflex zu reagieren. Um den Milchspendereflex auszulösen, kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst Du das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um deinen Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, solltest Du versuchen, das Saugverhalten deines Babys an der Brust nachzuahmen. Du wirst nicht alle o.g. Vorschläge verwirklichen können, such dir das aus, was Du für dich als angenehm und gut empfindest. Ich hoffe, der lange Text hat dich nicht erschreckt. LLLiebe Grüße Biggi


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