Mitglied inaktiv
Hallo liebe Biggi, zur Zeit bin ich etwas verunsichert, deshalb wende ich mich an dich. Meine Tochter ist fast 10 Monate alt und wird nur noch morgens gestillt. Ich habe auch das Gefühl, dass nicht mehr viel Milch da ist, denn sie trinkt wirklich sehr kurz und gibt sich aber alle Mühe dabei. Die Zeit variiert dabei meistens, sie wird oft zwischen 3 und 5 Uhr morgens wach und dann stille ich sie und wir schlafen noch bis 7 oder 8. Dann bekommt sie Frühstück (Brot mit Ziegenkäse o.ä.), mittags Gemüse-Fleisch-Brei, nachmittags OGB, abends Milch-Getreidebrei mit Pre angemischt, noch keine Vollmilch. Zwischendurch trinkt sie Tee oder Wasser. Ich frage mich, ob diese wenige Milchmenge über den Tag in dem Alter überhaupt ausreichend ist. Ich lese überall was anderes, meine Hebamme ist der Meinung es reicht aus, viele bekannte Mütter wiederum sagen nein. Ich genieße das morgendliche Stillen mit ihr sehr, aber habe wie gesagt das Gefühl, es kommt bald nichts mehr. kann ich die zeiten dabei so variabel beibehalten oder ist eine feste zeit besser? Soll ich ihr zwischendurch noch Milch anbieten? Wenn ja, welche? Vielen Dank für deine Hilfe!!! Lg Karina
Liebe Karina, mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). LLLiebe Grüße, Biggi
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