lilymaid
Hall Biggi, mein Sohn ist jetzt gute elf Wochen alt, hat bei der Geburt 3540 g bei einer Größe von 52 cm gewogen. Heute morgen bin ich mit ihm auf die Waage gestiegen und festgestellt, dass er nun knapp 7500 g bei einer Größe von ca. 64 cm wiegt. Er meldet sich tagsüber alle zwei Stunden und möchte gestillt werden. Dabei ist er so zuverlässig, dass ich die Uhr danach stellen könnte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er tatsächlich Hunger hat, da er sich selbst durch herumtragen nicht beruhigen lässt. Wenn ich ihn anlege trinkt er, als ob er wochenlang nichts bekommen hat. Das Problem ist, dass er tagsüber kaum schläft und wenn er dann mal eingeschlafen ist, nach kurzer Zeit wieder aufwacht und gestillt werden will. Meine Hebamme hat gemutmaßt, dass ich zu viel Milch habe und er daher nicht an die "dicke" Milch kommt. Seit einer Woche lege ich ihn daher bei drei Stillmahlzeiten nur rechts und die nächsten drei Stillmahlzeiten nur links an. Wirklich etwas gebracht hat es nicht. Ich weiß nicht so recht weiter, da er, wie gesagt, auch nicht schlafen will. Wenn er merkt, dass er müde wird, fängt er hysterisch an zu schreien und lässt sich wirklich zuverlässig nur durch's Anlegen beruhigen. Ist es vertretbar ihn zur Beruhigung anzulegen? Gewöhnt sich der Magen dadurch nicht an noch mehr Nahrung? Für Tipps wäre ich sehr dankbar. Liebe Grüße LilyMaid
Kristina Wrede
Liebe LilyMaid, eine Schreiambulanz kann auch hilfreich sein, wenn er tatsächlich viel schreit. Möglicherweise ist er aber auch "nur" ein Baby mit einem besonders ausgeprägten Saugbedürfnis. Genug Milch bekommt er so oder so, also kannst du mal ausprobieren, ob ihm nicht intensiver Körperkontakt wohl tun könnte. Hast du jemanden (eine Stillberaterin oder Stillgruppe...), von der du dir ein Tragetuch oder eine GUTE Tragehilfe ausleihen könntest (Ergo, Manduca, BOndolino...)? Ich denke, dass es kein Stillproblem ist, mit dem ihr zu kämpfen habt, sondern vermutlich eher damit zu tun hat, dass dein Kind intensinven Körperkontakt braucht. Und wenn ich "brauchen" schreibe dann meine ich damit, dass es für dein Kind genauso wichtig ist wie Nahrung und Wärme! Vielleicht hattest du eine sorgenvolle Schwangerschaft, oder die Geburt war besonders anstrengend, oder dein Kind spürt, dass du mit den Hufen scharrst und gern wieder zurück zum "normalen" Leben kommen würdest (absolut nachvollziehbar!!). All diese Elemente, aber auch Gründe, die aus dem Kind selbst kommen (die natürliche Unreife, mit der jedes Baby geboren wird; sein ganz individueller Charakter) tragen dazu bei, dass das Saugbedürfnis überduchschnittlich hoch sein kann. Das Saugen an der Brust befriedigt dieses Bedürfnis auf einfachste Weise. Viele Babys, die ein besonders starkes Saugbedürfnis haben, werden statt mit der mütterlichen Brust auch durch intensives Tragen, z.B. im Tragetuch, befriedigt. Vielleicht hilft das ja auch euch! Dein Kind spürt deine Nähe, ist geschützt und geborgen und seine Grundbedürfnisse können auch ohne Stillen befriedigt werden (also "zwischen den tatsächlich erforderlichen Stillmahlzeiten"), und du hast beide Hände frei und kannst trotzdem dein Baby ganz nah bei dir haben. Die Kleinen entspannen sichtlich, wenn sie ganz viel getragen werden - am besten sogar in direktem Hautkontakt, wenn also du dabei "oben ohne" bist und er bis auf die Windel nackig. Plötzlich schlafen Kinder stundenlang, die du nie zum schlafen bringen könntest, wenn du sie hinlegst. Mein 2. Kind war auch so... Das mit der "dicken" und "dünnen" Milch scheint gar nicht 100% erwiesen zu sein. Mach dir also keine Sorgen, ob er lang genug trinkt oder zu häufig. Das ist wirklich gar nicht wichtig! Lieben Gruß, Kristina
Mona010
Hey LilyMaid! Meine Kinder haben in dem Alter auch alle 2 Stunden getrunken, das ist also ganz normal. Bei mir war es vorteilhaft immer direkt nach dem Aufwachen zu stillen. In dem Alter sah unser Ablauf meist so aus: Sagen wir mal sie sind um 8:00 Uhr Aufgewacht, 8:05-08:10 Uhr Stillen 1. Seite 08:10-08:15 Uhr Stillen 2. Seite (manchmal haben sie auch nur pro Seite 3 Minuten getrunken, weil ich sehr viel Milch hatte) danach frische Windel bis 08:30 Uhr (incl. Berührung, reden etc. nach Emmi Pikler) Ca. bis 08:45 Uhr rumgelegen und sich alles angesehen Dann kamen bereits erste Anzeichen für Müdigkeit (Augen reiben, quängelig werden oder ähnliches). Daraufhin habe ich meine Kinder wach in ihr Bett gelegt und sie sind dann eingeschlafen. Häufig wurden sie hierfür gepuckt. Meist waren sie dann ziemlich pünktlich um sagen wir 10 Uhr wieder wach. Stillabstand also ca. 2 Stunden. Wenn Dein Sohn wenig schläft, probiere ihn mal früher hinzulegen. Wirklich bei den ersten Anzeichen. Zu Deinen Fragen: - Es spricht nichts dagegen ihm auch zum Einschlafen die Brust zu geben. - Du kannst ihn mit Deiner Milch nicht überfüttern - Es ist möglich, dass Du, weil Du soviel Milch hast und sie vielleicht schnell einschießt auch nach kurzer Zeit die Nahrhafte Milch hast (wie bei mir) - Ein Still-Rhythmus von 2 Stunden ist in diesem Alter absolut normal, wenn man nach Bedarf stillt. Es wird davon abgeraten Kinder in einen 3 oder 4 Stunden Rhythmus zu zwingen! - Stillen ist viel mehr als nur Nahrung. Du gibst ihm damit auch Geborgenheit, Nähe, Ruhe, Entspannung, Trost, stillst seinen Durst etc.
lilymaid
Hallo Mona010, danke für die schnelle Antwort. Ich habe inzwischen so viele Beiträge zu dem Thema gelesen, dass es gut tut eine auf meine Situation passende Antwort zu bekommen. Du schreibst, dass deine Kinder alle zwei Stunden, manchmal nur drei Minuten pro Seite getrunken haben. Meiner würde aber bis zur nächsten Stillmahlzeit durchtrinken. Mit dem Sättigungsgefühl ist es beim ihm irgendwie nicht allzu weit her. Wenn er das Interesse an der Brust verliert beende ich die Mahlzeit. Normalerweise dauert eine Stillmahlzeit inkl. Wickeln 40 Minuten, also 30 Minuten reines Stillen. Soll ich jetzt wieder während der Stillmahlzeit die Seiten wechseln? Ich bin unheimlich verunsichert. Ich habe wirklich extrem auf Müdigkeitsanzeichen geachtet. Sobald er gegähnt oder sich die Augen gerieben hat, habe ich versucht ihn zum schlafen zu kriegen. Ins Bett legen geht gar nicht. Dann ist er wieder hellwach und schreit sich die Seele aus dem Leib. Selbst wenn ich ihn auf dem Arm behalte, weigert er sich einzuschlafen und schreit und schreit und schreit... Man kann sich wirklich kaum vorstellen wie hysterisch er wird. Ich setze mich dann mit ihm auf die Couch und schaukel ihn teilweise 15 Minuten bis er aufgibt und einschläft. Mein Mann muss mit ihm auf dem Arm Runden durch die Wohnung drehen und darf sich gar nicht hinsetzen. Pucken hilft zwar, aber auch dann kann ich ihn nicht hinlegen, sonst schreit er auch wieder. Wenn ich ihn im Tuch trage, ist er ruhig und schläft. Da er aber schon 7,5 Kilo wiegt ist das keine Dauerlösung, denn auch dabei kann ich mich nicht hinsetzen ohne dass er wach wird und wieder schreit. Wir sind schon kurz davor uns an eine Schreiberatung zu wenden. Liebe Grüße LilyMaid
Mona010
Huhu! Ja, manche Kinder weinen furchtbar viel. Mein Sohn war auch so. Da habe ich oft gedacht bald rufen die Nachbarn beim Jugendamt an, weil das Kind misshandelt wird ;) Man versucht aus der Not heraus häufig tausend Sachen auszuprobieren, aber dadurch wird es meist eher schlechter. Konzentriert euch auf eine Sache, die ihr dann kontinuierlich durchzieht. Kinder die viel schreien sind häufig empfindlich was die Eindrücke der Umgebung angeht. Versuche ihm viel Ruhe zu ermöglichen. Unternehme wenig mit ihm. Die Seite würde ich dann wechseln, wenn Du den Eindruck hast, er trinkt nicht mehr richtig effektiv an einer Seite. Es ist kein Problem, wenn er so lange trinkt! Wenn es für Dich nicht zu anstrengend ist und Du ihn mit der Brust beruhigen kannst, dann mach es so. Ich wurde bald Schnullerfan, aber das passt auch nicht für jedes Baby und löst nicht alle Probleme. Bei mir war der Schnuller deshalb auch vom Vorteil, weil ich soviel Milch hatte, dass meine Kinder gar nicht 30 Minuten an meiner Brust saugen wollten. Es kam immerzu Milch und sie wollten eigentlich nur noch nuckeln. Wenn es bei Dir geht, dann mach es ruhig! Das mit dem Pucken immer mal wieder probieren, vielleicht geht es ja dann doch irgend wann. Bei meinem Sohn ging es auch erst nicht und dann war es plötzlich die Lösung! Mir hat es auch sehr geholfen darauf zu schauen was ich esse. Ich weiß zwar, dass überall geschrieben steht, das was man isst hat keinen Einfluss auf das Wohlbefinden des Babys, aber ich habe mir dann immer gesagt, ich probier es eine Woche lang aus. "Leider" ging es danach um einiges besser und so habe ich dann doch ein paar Dinge weggelassen und erst später wieder eingeführt. Evtl. könnte Dir das auch noch helfen. Liebe Grüße Mona
lilymaid
Hallo Kristina, erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich versuche schon mmer meinem Kleinen ganz viel Körperkontakt zu geben. Tagsüber lege ich mich bei Müdigkeitsanzeichen gemeinsam mit ihm auf die Couch, da er, wie bereits erwähnt, in seinem Bettchen nicht liegen möchte. Ich kann verstehen, dass er nicht alleine sein möchte, aber ich verstehe nicht, wieso er so schreit, obwohl er bei mir liegt. Ich habe ihn wirklich den ganzen Tag am Körper oder spiele mit ihm zusammen auf seiner Krabbeldecke. Ein Tragetuch von Didymos habe ich und nutze es auch sehr gerne, aber mit 7,5 Kilo wird er mir langsam zu schwer. Ich bin eher klein und wiege selber nur 58 Kilo, nach einer Stunde herumtragen habe ich das Gefühl durchzubrechen. Zumal ich mich ja auch nicht hinsetzen kann, ohne dass er wieder aufwacht. Vielleicht sollte ich mich wirklich mal nach einer Tragehilfe umsehen, die das Gewicht auch auf die Hüfte verteilt. Im Tuch verschläft er nämlich tatsächlich auch mal eine Mahlzeit. Es geht mir wirklich nicht darum, dass ich keine Lust habe mein Baby die ganze Zeit bei mir zu haben, ich genieße es sogar sehr, ebenso wie das Stillen. Außer der Sache mit dem Gewicht habe ich noch die Befürchtung, dass ich versäume in an sein Bettchen oder Kinderwagen zu gewöhnen, bzw. ihn zu unselbständig halte wenn ich ihn immer herumtrage. Auch hier verwirren mich die Artikel in Büchern und im Internet. Ab wann sollte er denn in der Lage sein regelmäßig sein Schläfchen in seinem Bett zu machen? Nachts haben wir zum Glück keine Probleme, da schläft er nach dem Stillen ganz friedlich in seinem Beistellbett und weckt mich ein bis zwei Mal pro Nacht. Liebe Grüße LilyMaid
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