Frage: Wie mache ich es richtig?

Hallo Frau Welter, ich war mit meinem Sohn (heute 7 Wochen) für fünf Tage im KH da er nicht mehr getrunken, Durchfall und spuckte und erhöhte Temperatur hatte. Heraus kam eine Infektion mit Staphylokokken. Er bekam dort die Flüssigkeit über den Topf. Dass mir die Milch nicht weg bleibt habe ich abgepumpt. Soweit so gut. Nun ist es aber so, dass er pro Mahlzeit nur noch eine Seite trinkt. (Stillproben ergaben, dass er immer zwischen 80 und 130 ml trinkt). Ich habe aber viel Milch und die Brust, die nicht abgetrunken wird tut dann sehr weh und ist sehr prall. Was kann ich tun? Sollte ich diese Brust dann abpumpen? Sollte ich ihn an der einen Brust unterbrechen und an die andere anlegen, dass er dort auch noch etwas abtrinkt? Wie ist es denn richtig? Ausserdem schläft er nachts sehr lange. Um 20 Uhr stillt er dann erst wieder um 2 Uhr. Sollte ich in dieser Zeit abpumpen, dass die Milch nicht weggeht oder sollte ich ihn wecken? Bin total verunsichert. Liebe Grüße und danke für Ihre Hilfe. P.S. Gewicht ist okay? Geburt: 3890g 4. Lebenstag 3650g Heute, genau 7 Wochen alt 5460g.

von FrauvonWunderfitz am 30.12.2013, 12:40



Antwort auf: Wie mache ich es richtig?

Liebe FrauvonWunderfitz, die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht „aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt „Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Sie können nun immer dann, wenn ihre Brust prall und voll wird und Ihr kleiner Sohn nicht mehr trinken mag, vorsichtig gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Bitte keinesfalls mehr Milch als unbedingt notwendig aus der Brust entleeren, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Ein voll ausgetragenes, gesundes und gut gedeihendes Kind kann schlafen, so lange es will. In der Regel weiß das Baby selbst am besten, was es wann braucht, gleich ob es sich dabei um Nahrung oder Schlaf handelt. Die einzige Ausnahme wäre ein schlecht zunehmendes Baby. Diese Kinder müssen unter Umständen von der Mutter geweckt und zu häufigerem Stillen angeregt werden. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 30.12.2013



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