Liebe Biggy,
Vor knapp 3 Wochen wurde mein 3. Kind geboren. Ich hätte nicht damit gerechnet (beim 2. Kind war alles total unproblematisch) aber das Stillen läuft nicht rund.
Ich hatte massiv mit wunden, blutenden Brustwarzen zu kämpfen. Dank Silberhütchen, Luft und Lanolin und sicher auch Dank Gewöhnung sind die Wunden geheilt. Bin so glücklich darüber. Aber die Brustwarzen sind immer noch sehr empfindlich und ich kämpfe mit Vasospasmanen.
Ich denke es liegt daran, dass mein Kleiner den Mund nicht richtig aufmacht. Wenn ich ihn entspannt anlegen möchte, dann dreht er den Kopf von links nach rechts, meist weg von der Brust und steckt sich die Händchen in den Mund. Wenn ich mit der Brustwarze an seine Lippen komme dann leckt er die Warze und seine Lippen ab und macht ein kleines Schnäbelchen, der Mund geht aber nicht auf. Er wird dann irgendwann sauer und einigermaßen ok anlegen kann ich ihn dann wenn er anfängt zu schreien, wodurch der Mund offen ist. Was ich alles andere als schön finde. Er hat aber dann immer noch wesentlich weniger Brust im Mund als seine große Schwester es hatte. Im entspannten Zustand geht der Mund einfach nicht wirklich auf. Auch Kinn nach unten ziehen hilft nichts. Da tut das Ansaugen dann richtig weh.
Ich rede mit ihm, mache ihm den geöffneten Mund vor und gebe die Brust nicht, so lange er nur ein kleines Schnäbelchen macht aber es ändert sich nichts.
Meine Hebamme sagt, wenn es angedockt ist, dann sieht alles gut aus. Aber ich weiß ja, dass es auch anders geht.
Hast du mir einen Tipp, was ich noch machen kann?
Wir haben das Problem in allen Stillpositionen. Ihn im Liegen zu stillen (was ich nachts eigentlich liebe) ist kaum möglich, da der Mund eigentlich nie zur Brustwarze kommt sondern der Kopf in alle Richtungen gedreht wird und ich zum Schluss völlig verkrampft daliege...
Ich freue mich auf eine Rückmeldung.
Viele Grüße
Sasalu
von
Sasalu
am 07.04.2023, 11:34
Antwort auf:
Baby richtig Anlegen
Liebe Sasalu,
das ist aus der Ferne kaum möglich, denn ich sehe dein Kind nicht und kann dir leider auch nichts zeigen.
Es wäre deshalb sinnvoll, wenn du dich an eine Beraterin vor Ort wenden würdest, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter helfen kann.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bekommt dein Baby einen Schnuller? Wenn ja, lass diesen mal weg, manchmal reicht das schon und ein Baby trinkt besser.
Ganz liebe Grüße, ich hoffe, es klappt bald besser!
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.04.2023
Antwort auf:
Baby richtig Anlegen
Herzlichen Dank für die Rückmeldung!
Ich hätte trotzdem noch eine Frage :)
Mein Sohn kämpft sehr mit seiner Verdauung. Dieses Kopf hin und her drehen könnte ein Zeichen der Bauchschmerzen sein. Falls dem so ist, was kann ich vor dem Stillen tun, um ihm das Leben zu erleichtern? Ein entspannter Bauch macht möglicherweise entspanntes Stillen bzw. Anlegen möglich. Würde es gerne versuchen.
Einen Schnuller hat er nicht.
Nur manchmal abends, nach ein zwei Stunden Clustern bekommt er meinen kleinen Finger, da mir dann alles wie Feuer brennt.
Liebe Grüße und wunderschöne Ostertage!
von
Sasalu
am 08.04.2023, 07:30
Antwort auf:
Baby richtig Anlegen
Liebe Sasalu,
Blähungen sind bei Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Bitte wende dich möglichst schnell an eine kompetente Kollegin vor Ort!
Bis du eine Kollegin gefunden hast, hier einige Tipps in Sachen Anlegetechnik:
Beim korrekten Anlegen wartest du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein.
Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.04.2023