seit nun fast einer Woche schreit unsere kleine wenn ich sie stillen will meine Brust nur noch an.
Wenn ich Sie anlege, saugt Sie kurz und dann geht es los.
Sie schreit jämmerlich und weint So sehr, dass ich mit heulen könnte. Um den Stress zu reduzieren hab ich Sie nun die letzten 2 Tage zu ca 90 Prozent mit angepumpter Milch aus der Flasche gefüttert, aber ich muss gestehen, mir geht es an sich nicht gut damit. Ich möchte viel lieber stillen, aber wir bekommen es einfach nicht mehr hin. Dörverden4,5 Wochen hat alles toll geklappt.
Nachts geht es noch einigermaßen, aber Sie scheint da So wenig zu trinken, dass sie alle halbe Stunde bis Stunde angelegt werden muss und wir sind dann entsprechend müde den Tag über.
Ich bin aber aktuell So fertig, dass ich Angst bekomme Sie anzulegen....
Ich bin echt verzweifelt... Und befürchte, dass die Milch zurück gehen wird wenn ich es nicht besser hin bekomme.
Noch kurz zur Info:
unsere kleine ist jetzt 6,5 Wochen alt und wurde bis zur 4. Woche voll gestillt, dann fingen die Probleme langsam an und ich hab begonnen abzupumpen.
Aktuell Pumpe ich 5 bis 6 mal am Tag je 30 Minuten ab.
Die kleine trinkt pro flaschenmalzeit aktuell zwischen 80 und 120 ml. Und verlangt alle 2 bis 3 Stunden mache Essen.
von
Anja181
am 11.08.2023, 13:13
Antwort auf:
warum schreit meine kleine die Brust an und wie kann ich wieder richtig stillen?
Liebe Anja181,
ich befürchte, dass dein Baby durch die Flasche saugverwirrt ist.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt.
Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist.
Du solltest deshalb zunächst auf künstliche Sauger und Flasche verzichten und mit einer alternativen Fütterungsmethode zufüttern.
Du kannst immer wieder versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Bitte wende dich an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie dein Baby wieder besser trinkt.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Auch ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.08.2023