Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie lange kann es ungefähr dauern bis die erste Stillmahlzeit ersetzt ist?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie lange kann es ungefähr dauern bis die erste Stillmahlzeit ersetzt ist?

bellabionda

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Hallo liebe Expertinnen, meine Tochter ist jetzt 6,5 Monate alt und wird voll gestillt. Da ich sie bis zum 9 bzw. 10 Monat abgestillt haben möchte, haben wir vor 4 Wochen mit Beikost begonnen. Sie kann sehr gut vom Löffel essen und hat auch Spaß dabei. Allerdings isst sie maximal so ca. 80 g und ich stille sie danach noch. Wir haben schon einige Gemüsesorten durch und auch Hafer- bzw. Reisflocken mit Obst, aber mehr als 100 g hat sie noch nicht gegessen. Soll ich sie jedesmal anlegen oder ab einer bestimmten Menge nicht mehr? Kann es sein dass sie einfach so lange braucht um sich am Brei satt zu essen oder soll ich es vielleicht mal mit Fingerfood probieren? Vielen Dank für euere Hilfe!


Biggi Welter

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Liebe bellabionda, es ist überhaupt nicht schlecht, wenn deine Tochter nach dem Brei noch gestillt wird. Sie ist gerade erst sechs Monate alt und damit noch am Beginn der „Beikostarriere“ und in dieser Zeit sollte der Begriff „BEI Kost“ wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Wenn Sie abstillen möchten, können Sie zunächst zur Flasche hin abstillen und weiterhin langsam die Beikostmenge steigern. Sicherlich können Sie auch Fingerfood anbieten. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probieren Sie es einfach einmal aus. LLLiebe Grüße Biggi


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