Baby spuckt nach jeder Stillmahlzeit schwallartig.

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby spuckt nach jeder Stillmahlzeit schwallartig.

Liebe Frau Welter, unser Sohn ist schon immer ein kleiner Spucker. Seit Neuesten jedoch trinkt er sehr lange an einer Brust, dockt ab und will immer wieder ran. Nehme ich ihn die Brust weh schreit er entsprechend wütend und weint. Gebe ich ihm die Brust wieder, spuckt er noch dem Abdocken sofort einen Schwall Milch wieder aus. Das Verhalten ist neu. Ich stille immer nur mit einer Brustseite, da ich sehr viel Milch habe und er nach einer Seite satt ist. Manchmal passiert das auch ohne Pause mit dem Schwall Milch. Er saugt momentan einfach grundsätzlich sehr gern, auch am Daumen oder der Faust ständig. Kann ich das Ausspucken regulieren ohne ihn zwangsläufig die Brust wegzunehmen und er somit schreit?

von Vannyleinchen am 26.07.2023, 13:22



Antwort auf: Baby spuckt nach jeder Stillmahlzeit schwallartig.

Liebe Vannyleinchen, das Spucken ist in der Regel ein ganz normales Symptom dafür, dass der Magenpförtner-Muskel noch nicht richtig schließt, was bei kleinen Babys völlig normal ist. Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor). Fast alle Babys spucken, manche mehr, andere weniger. Solange dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Nimmt dein Baby gut zu? Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter. Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 26.07.2023



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Stillmahlzeit ersetzt?

Guten Abend, ich hätte eine Frage. Mein Sohn isst mittags ca. 160g Brei, danach möchte er nicht mehr stillen. Abends isst er seit zwei Wochen ca. 120g Milchbrei mit Pre angerührt und möchte danach ebenfalls nicht mehr gestillt werden. Er scheint satt zu sein, kommt dann erst in der Nacht ab 1 Uhr wieder. Soll ich es weiterhin versuchen ihn noch z...


Wie kann ich die Länge der stillmahlzeit nachts verkürzen ?

Guten Abend, Ich bräuchte mal ihre Hilfe meine Tochter (7 Monate alt ) wird noch voll gestillt. In der Nacht wo ich sie noch um die 2 mal stille ist es so das sie wach wird ich sie dann anlege und die ersten 4-6 min trink sie auch richtig und dann ist es eigentlich nurnoch nuckeln . Nach den min Versuch ich dann ihr den Schnuller zugeben aber...


Was tun wenn Mausi schwallartig kotzt??

Meine Tochter wird Abends zum einschlafen gestillt. Ungefähr 1x /Woche spuckt sie nach dem trinken schwallartig, so dass Laken, manchmal auch Bettzeug gewechselt werden muss und die Matratze trocken geföhnt werden muss. Sie ist danach immer ganz vergnügt so als ob sie erleichtert wäre. Muss ich mir hier Sorgen machen? Sie trinkt gerne recht gierig ...


Viel Milch - eine Brust pro Stillmahlzeit möglich?

Sehr geehrte Frau Welter, mein Baby ist jetzt in der 7ten Woche und ich habe weiterhin mehr Milch, als er trinken kann und habe leichte Verhärtungen, die auch nach dem Stillen noch da sind. Ich muss ab und an meine Brüste ausstreichen, weil sie schmerzen. Aktuell gebe ich 4 Min. die erste Seite, dann nach einer aktiven in Pause die Zweite. ...


Baby 11 Wochen erbricht schwallartig extrem viel

Hallo :) Meine Tochter ist nun 10 Wochen alt. Sie hat schon immer nach dem Stillen und auch zwischen durch ein bisschen Milch gespuckt oder lief ihr aus dem Mund. Ich habe auch einen relativ starken Milchspendereflex. Insgesamt nimmt sie bisher sehr gut zu. Geburt 3400g, dann eine Woche nach der Geburt 3.040g, 10 Wochen 5.560g. Also schon eine...


Eine Stillmahlzeit abstillen

Hallo Biggi, ich habe eine Frage zum Thema Abstillen von einer Stillmahlzeit. Meine Tochter ist fast 8 Monate alt und wurde von Anfang an gestillt. Mit Einführung der Beikost wurde das natürlich weniger, sie bekommt aber immer noch nach jedem Brei Muttermilch und zu den Breimahlzeiten etwas Wasser. Ab April, wenn sie ca. 10 Monate alt ist, gehe ...


Wie lange muss eine Stillmahlzeit dauern, wie lange dürfen Stillpausen sein?

Liebe Frau Welter, immer lese ich mit Interesse hier im Forum, da ich ein absoluter Fan des Stillens bin. Ich stille auch jetzt wieder meine zweite Tochter voll, die mittlerweile 3 Monate alt ist. Bei meiner ersten Tochter hat das (Voll-)Stillen von Anfang an super geklappt, sie hat aber sehr selten länger als 5 Minuten an der Brust getrunken....


Pro Stillmahlzeit nur eine Brust, andere Brust ausstreichen?

Sehr geehrte Frau Welter, meine Tochter ist jetzt knapp 6 Wochen alt und trinkt pro Stillmahlzeit nur von einer Brust. Das führt natürlich dazu, dass die zeitlichen Abstände pro Brust recht hoch sind. Sollte die jeweils andere Brust ausgestrichen werden oder regt das die Milchproduktion weiter an? Des Weiteren haben meine Tochter und ich re...


Wie viel ml pro Stillmahlzeit?

Hallo Frau Welter, mein 16 Monate alter Sohn hat momentan eine Magen-Darm-Infektion. Momentan möchte er wieder mehr gestillt werden. Getränke trinkt er kaum. Wir waren aber schon beim Arzt. Ich wollte aber mal wissen wie viel er schätzungsweise pro Stillmahlzeit trinkt, falls das geht. Er trinkt immer nur en paar Minuten, höchstens 5. Das hat er a...


Definition "eine ausgelassene Stillmahlzeit"

Liebe Biggi Welter, mein Frauenarzt sagte mir, daß bereits eine ausgelassene Stillmahlzeit zum Eisprung führen könne. Ich hab dann vergessen zu fragen, ab wann genau man von einer ausgelassenen Mahlzeit spricht. Meine Tochter (8 Wochen) wird voll gestillt und schläft manchmal durch; da sie aber nach dem Stillen und Wickeln nicht sofort ei...