Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie komme ich weg von der Flasche

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Wie komme ich weg von der Flasche

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Ich habe folgendes Prob.Da ich Probleme mit dem Milcheinschuß hatt mußte bei meinem Sohn(geb. 29.03.04) nach 5 Tagen zugefüttert werden. Gibt es eine Möglichkeit die Milchmenge zu steigern,häufiges Anlegen hat noch nichts gebracht. Wann hören die Schmerzen beim Ansaugen auf. Gruß.Emira


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Emira, ich vermute, dass dein Kind nicht richtig trinkt, denn sonst würde das Stillen nicht weh tun. So wie ich eure Situation einschätze, wäre es gut, wenn Du dich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin vor Ort wenden könntest, die dir genau zeigt, wie richtig angelegt wird und woran Du erkennst, dass dein Sohn korrekt saugt. Wunde, bzw. schmerzende Brustwarzen entstehen nämlich nicht dadurch, dass eine Baby lange und häufig an der Brust trinkt, sondern fast immer dadurch, dass das Baby entweder falsch angelegt ist und/oder falsch saugt. Nur kann ich hier am Bildschirm nicht beurteilen, wie das bei euch aussieht. Bitte KEINEN Schnuller und auch keinen Tee oder in der jetzigen Situation. Tee braucht das Baby ohnehin nicht und Schnuller und künstlicher Sauger können das Saugverhalten negativ beeinflussen (Stichwort "Saugverwirrung"), was, wenn wie ich vermute, ein Saug bzw.Anlegeproblem vorliegt, die Sache noch komplizierter macht. Wenn Du zufüttern musst, gib die zusätzliche Milch nicht mit der Flasche, sondern mit einem Becher, einem Löffel oder dem Finger. (Noch eine Erklärung zum Fingerfeeding. Fingerfeeding ist eine alternative Fütterungsmethode, die bei Babys Anwendung findet, die entweder vorübergehend zugefüttert werden müssen oder aus unterschiedlichen Gründen nicht an der Brust trinken können. Fingerfeeding kann auch eingesetzt werden, um das Saugverhalten eines Babys zu korrigieren. Ganz vereinfacht gesagt saugt das Baby gleichzeitig an einem Finger der Mutter (oder des Vaters oder der Stillberaterin) und gleichzeitig entweder an einem kleinen Pastikschlauch oder einem Aufsatz für eine Spritze (dem sog. Fingerfeeder), der entlang des Fingers verläuft und erhält so abgepumpte Muttermilch oder künstliche Säuglingsnahrung. Das Fingerfeeden ist eine Technik, die zunächst richtig erlernt werden muss, ehe sie bei einem Baby eingesetzt wird. ) Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Bis Du Kontakt zu einer Stillberaterin aufnehmen kannst, hier schon einmal eine Beschreibung des richtigen Anlegens: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babys seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann ziehst Du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit Deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurück gebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Ist das Baby richtig angelegt und saugt es korrekt, tut das Stillen normalerweise nicht weh. Wenn beim Anlegen Schmerzen auftreten, solltest Du das Baby abnehmen (den Saugschluss vorher lösen) und es neu anlegen. Oberste Regel ist jetzt: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wie gesagt, ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

habe bei der LLL auf der Homepage geschaut da gab es keine Beraterin hier in der Nähe.Aber viellewicht weiß Du ja doch jemanden. Danke,Emira


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Emira, bitte rufe einfach bei Frau HOHMANN Gabi, Tel.: 02254-834465, sie kann dir sagen, ob es evtl. eine neue Beraterin in deiner Nähe gibt. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo :) ich stille meine 5 1/2 Monate alte Tochter voll. Wir versuchen seit ein paar Wochen ihr die Flasche mit Muttermilch zu geben. Jedoch ist das Problem, dass sie nur auf dem Sauger herumkaut. Ich habe schon einige Sachen probiert, wie verschiedene Sauger, Sauger erwärmt, nur an die Lippen gehalten, aus dem Zimmer gegangen usw.  Aber sie k ...

Liebe Biggi, da ich ab April wieder in Vollzeit zur Uni muss, muss unsere dann 12 Monate alte Tochter (jetzt 8M) abgestillt sein. Meine Gedanken kreisen schon seit langem und ich denke mit Grauen an diese Zeit des Abstillens. Sie akzeptiert weder Flasche noch Schnuller. Da sie auch das Füttern quasi gar nicht akzeptiert, sondern alles selber mach ...

Liebes Team,  ich habe ein wirkliches Problem: medikamentenbedingt ist es leider notwendig, daß ich möglichst schnell abstille. Mein Problem: mein Sohn (9 Monate) weigert sich, die Flasche zu nehmen, trinkt keine Pre oder aufgetaute Muttermilch und nimmt auch kein Wasser /Tee im Becher, Tasse, Löffel an. Auch mit der Spritze haben wir es schon ...

Hallo, mein Sohn ist 17 Monate alt. Wurde anfangs gestillt und zugefüttert und wurde dann aufgrund einer logopädischen Diagnose auf die Flasche (Lansinoh auf Empfehlung) umgestellt, nachdem Stillberatung, Logopädie etc. kein Erfolg brachte. Mit dee Pre Nahrung hat das dann prima geklappt und wir haben nur ab und an (Beruhigung und Einschlafen) ...

Hallo :) meine kleine Tochter trinkt seit gut 2 Wochen an der Brust nicht mehr. Dafür an der Flasche mittlerweile recht gut. Wurde voll gestillt. Wir hatten bisher immer das Problem, dass sie nicht genug zugenommen hat und wir dann über eine Sonde in den Mund beim Stillen zugefüttert haben.  Eine gute Trinkerin war sie noch nie, hat immer ewig ge ...

Hallo,  mein Sohn ist nun knapp 1 Jahr und er nimmt weder Flasche (außer Wasser)  noch Schnuller Er wird also ausschließlich gestillt. Seit längerem stillen wir nur noch Mittags und Abends zum einschlafen und natürlich Nachts (3-4x). Nun möchte ich ihn gern langsam anfangen abzustillen und frage mich, ob ich ihm den Schnuller noch angewöhnen soll, ...

Hallo Frau Welter, Mein Sohn ist 5,5 Monate alt und wird voll gestillt. Wir haben seit kurzem mit Brei angefangen, das liebt er komplett! Wir möchten nun aber auch die Flasche einführen, damit ich Mal länger als 1h weg sein kann. Er verweigerte die Flasche aber komplett. Wir haben frische und aufgetaute Muttermilch und sogar 1x pre probiert. ...

Hallo, Meine Tochter ist in der 35+0 geboren. Sie wird am Donnerstag drei Wochen alt. Sie hatte auch einen sehr schweren Start mit Neugeborenen Sepsis, Beatmung und Fütterung mit einer Magensonde. Seit dem 6. Juli sind wir aber zu Hause und sie entwickelt sich sehr gut. Ich pumpe zur Zeit meine Milch ab und füttere sie mit der Flasche. Ich habe g ...

Liebe Biggi,  mein Sohn hatte vor 10 Wochen einen holprigen Start und musste per Notkaiserschnitt entbunden werden. Er war unter anderem recht leicht (2500 g) und musste einige Tage auf der Neonatalstation verbringen. Dort bekam er direkt die Flasche und konnte anfangs nicht stark genug an meiner Brust saugen.    Zu Hause haben wir versucht ...

Liebe Frau Welter, aufgrund starker Schmerzen die ich 5 Wochen ausgehalten habe, u.a. wg Vasospasmus und dass mich die kleine regelmäßig gebissen hat, Milchstau und Entzündung, bin ich zum Abpumpen und Flaschen geben übergegangen. Ich hatte eine Stillberaterin konsultiert die letztlich auch gesagt hat, dass mein Baby zu viel Stress hat beim Tri ...