Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich die Milchmenge steigern?

Frage: Wie kann ich die Milchmenge steigern?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi Welter! Mein 2. Sohn ist jetzt 14 Wochen alt und ich versuche, ihn voll zu stillen. Leider gelingt mir das, vor allem gegen Abend nicht, weil die Milch nicht ausreicht. Dann muß ich zufüttern, was mir total gegen den Strich geht... Ich habe mir schon eine Milchpumpe gekauft und ich pumpe morgens, wo ich noch die meiste Milch habe, eine kleine Portion (ca.100 ml.) ab, die er dann abends noch bekommt, aber oft reicht auch das nicht. Ich habe schon versucht, ihn öfter anzulegen (alle 2 Std.), aber wenn er keinen Hunger hat, dann streckt er mir im wahrsten Sinne die Zunge heraus ;-)) und spielt nur mit der Brustwarze... Beim Abpumpen bekomme ich den Milchspendereflex nicht hin, es kommt nur die dünne Milch und dann nix mehr... Haben Sie einen Tipp für mich? Ich möchte eigentlich bis mind. 6. Monat voll stillen. Leider hält mich unser Großer tagsüber so auf Trab, dass ich vermute, dass es daran liegt. Nur kann ich diesbezüglich ja keine Abhilfe schaffen... Viele Grüße Anja


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Anja, wenn Sie morgens Milch abpumpen und diese Milch dann am Abend geben, dann gaukeln Sie Ihrem Körper einen Bedarf bzw. Nicht-Bedarf vor, wie er nicht wirklich besteht. Deshalb wird diese Vorgehensweise Sie wohl kaum weiterbringen. Es gibt nur einen effektiven Weg, die Milchproduktion zu erhöhen, und der besteht darin, die Brust durch häufiges Stimulieren zu mehr Milchbildung anzuregen. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Gewichtszunahme nicht zufriedenstellend ist. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Wenn Sie den oben genannten Tipps folgen, müssten Ihre Milchmenge rasch zunehmen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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