KatharinaKo
Hallo Frau Welter, ich bin leider etwas verzweifelt und bin deshalb auf dieser Seite gelandet. Ich wollte bis zum 4. Monat bzw. 5. Lebensmonat stillen. Ab dem 2. Monat fing ich an 1 Flasche Pre Nahrung pro Tag zu füttern. Es ist jedoch seit der 1. Flasche ein Fiasko. Ich habe auch schon verschiedene Pre Nahrungen ausprobiert. Mitlerweile ist sie 5 1/2 Monate alt und ich gebe ihr morgens eine Flasche, Mittags Brei, dann nochmal eine Flasche und den Abendbrei. Die Flaschen akzeptiert sie nur, wenn ich ihr vorher kurz die Brust gegeben habe und einschlafen (vormittags, mittags und abends) funktioniert nur mit Brust.Wenn sie ihren Mittagsschlaf macht, und dabei 3x aufwacht, muss ich sie 3x wieder in den Schlaf stillen. Ich habe ehrlichgesagt keine Ahnung wie ich ihr die Brust entwöhnen soll. Die Kinderärztin meinte, ich solle sie brüllen lassen aber das ist für mich keine Option. Als ich dies für 30 Minuten probiert habe, gab es ein riesen Theater und ich halte das eindeutig für falsch. Einen Schnuller akzeptiert sie von Anfang an nicht. Vielleicht haben Sie einen Rat für mich auf Lager. Grüße Katharina
Liebe Katharina, oh je, es ist so schlimm, wenn man gar nicht mehr weiß, auf wen man hören soll. Ich hoffe, wir können dir weiterhelfen, und möchte dir gleich vorweg empfehlen mal zu schauen, ob es nicht eine Stillgruppe in eurer Nähe gibt. Du glaubst gar nicht, wie viel Hilfe du dort finden kannst, Ermutigung und Tipps, die wirklich weiter helfen, weil sie sich im wahren Leben erprobt haben! Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Nun aber zu deinen Sorgen. Es gibt Kinder, die sind anstrengender als andere, ohne dass jemand genau sagen könnte, warum. Wir sprechen dann von Kindern mit starken Bedürfnissen, oder "24-Stunden-Babys", und es gibt ein ganz wundervolles Buch dazu, von Dr. William Sears. Das ist leider vergriffen, aber in fast jeder LLL-Stillgruppe gibt es ein Exemplar zum Ausleihen! Aus jahrzehntelanger Erfahrung in der Arbeit mit Babys und stillenden Müttern kann LLL berichten, dass es in der Regel am besten läuft, wenn man die Bedürfnisse der Kleinen befriedigt, je zeitnaher, desto besser. Weinen lassen, einen Rhythmus aufzwingen, bringt nichts als Stress. Manche "Programme" wirken zwar vorübergehend, verursachen dafür aber später umso größere Probleme. Je mehr Körperkontakt du deiner Maus schenken kannst, umso besser dürfte es werden. Es hilft ihr quasi nachzureifen. Tags könntest du sie ins Tragetuch, Ergo oder Manduca nehmen (oder eine andere GUTE Tragehilfe), nachts könnte sie bei dir schlafen. Das verwöhnt die Kleinen nicht, sondern gibt ihnen das, was sie zum Teil bitter nötig haben: Nähe, Geborgenheit, Sicherheit. Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Ich möchte dich noch einmal ermutigen, dich nach einer Stillgruppe umzusehen. Das kann so einen großen Unterschied machen im eigenen Leidensdruck!!! LLLiebe Grüße Biggi
zweizwerge
Hallo KatharinaKo, für mich wird noch nicht klar, warum Du denn überhaupt die Brust entwöhnen willst. Wegen des Einschlafens? Alternativen zum Einschlafen, die Du testen kannst, sind z.B. Tragen im Tragetuch, Fahren im Kinderwagen (meine haben tags immer nur im Kinderwagen geschlafen ;-). Manchmal hilft auch ein Körbchen an einer Feder aufgehängt oder sowas. Oder Du bist nicht da zum Einschlafen, dann geht oft alles ganz anders, als wenn die Mama da ist (vielleicht erstmal nur mit Handy spazierengehen, aber sichtbar das Haus verlassen). Nachts fand ich persönlich aber Einschlafstillen praktischer als die meisten anderen Varianten (und in dem Alter doch auch noch voll in Ordnung). Viel Erfolg...
KatharinaKo
Hallo zweizwerge, vielen Dank für die vielen Optionen, ich werde es ausprobieren. Vorweg muss ich klar stellen, dass ich weder auf Partys gehen möchte, weder Alkoholikerin bin ;-) Ich sehe meine wieder gewonnene Freiheit nach der Schwangerschaft darin, abends ein Glas Wein zu trinken. Ich mache es auch jetzt schon wenn meine Tochter eingeschlafen ist (Sie schläft jede Nacht 10 Stunden durch). Allerdings bilde ich mir trotzdem immer ein, etwas falsches zu tun. Obwohl es ja Studien gibt usw. Des weiteren ist es tatsächlich so, dass jeder etwas anderes erzählt. Meine Kinderärztin meinte es wäre aus schlafpsychologischer Sicht äußerst falsch ein Kind in den Schlaf zu stillen. Allerdings halte ich von dieser Aussage nichts. Mir geht es in erster Linie auch darum, meiner Tocher nicht zu schaden und wenn sie die Brust eben noch braucht ist es so. Eine Frage hätte ich an dich: Wie lange hast du dein Kind gestillt und hat es von alleine die Brust verweigert? Liebe Grüße, Katharina
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