Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich Abstillen und "Übersiedlung" ins eigene Zimmer sanft gestallten?

Frage: Wie kann ich Abstillen und "Übersiedlung" ins eigene Zimmer sanft gestallten?

Sophie12345

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Hallo liebe Biggi, Ich habe eine 20 Monate alte Tochter, die noch gestillt wird und auch direkt neben dem Ehebett in ihrem beistellbett schläft. Ich habe mit beidem kein Problem, mein Mann jedoch möchte, dass ich mit dem stillen aufhöre und dass unsere Tochter ab jetzt in ihrem Zimmer und ihrem Bett schlafen soll. Ich stille unsere Tochter zum Nickerchen machen, und in der Nacht - beide Male schläft sie dabei trinkend ein. Wenn sie in der Nacht aufwacht, stille ich sie auch. Wir beide genießen noch die Nähe und das kuscheln, sowohl beim Stillen, als auch beim schlafen in der Nacht. Ich möchte jetzt aber auch anfangen den Wünschen meines Mannes gerecht zu werden und beginnen einen Übergang zu machen. Wie kann ich den Übergang zum im eigenen Zimmert schlafen und Abstillen besonders sanft für meine Tochter gestallten? Dazu möchte ich noch sagen, dass ich meine Tochter nachdem sie eingeschlafen ist, in ihr Beistellbett lege, sie dann jedoch in der Nacht aufwacht und sofort aufgeregt nach mir sucht (trotz kleinem Nachtlicht). Dann stille ich sie kurz und lasse sie oft neben mir in unserem Bett, da schläft sie viel ruhiger und ist dann auch nicht so verängstigt beim Aufwachen. Könnten diese Anzeichen darauf hindeuten, dass sie die Nähe noch weiterhin braucht oder ist es nur eine Frage der Umgewöhnung? Ich möchte nicht, dass sie bei einer Umstellung ihres Bettes in ihr Zimmer das Gefühl hat, dass ich sie "abschiebe"... Vielen Dank schon im Vorhinein und LG!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Sophie12345, ich würde nicht beides auf einmal durchziehen, das könnte wirklich zu viel auf einmal sein. Zunächst kannst Du deine Kleine abstillen und ihr dabei beistehen, erst danach würde ich sie ausquartieren. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es tatächlich auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker(das Nachtlicht) angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird. Und ein Nachtlicht lässt sich an eine Zeitschaltuhr anschließen, mit der du ähnlich umgehst...). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht. Dann brauchst du vor allem die eigene Überzeugung. Sprich immer wieder darüber, in dem du z.B. mehrmals täglich wiederholst bzw. sie erinnerst: "In der Nacht wird nur noch gestillt, wenn das Licht leuchtet/das Radio läuft". Und dann machst du das auch so. Anfangs kannst du ihr natürlich helfen, in dem du das vereinbarte Signal auf die Zeit setzt, in der sie üblicherweise trinken will. Das hilft ihr, sich darauf einzulassen. Und dir, auch mal nachzugeben :-) (in dem du z.B. das Radio oder das Nachtlicht kurz selbst anmachst und sie dann trinken lässt, bis es wieder aus geht...). Ich hoffe, es wird klar, wie ich es meine... Wenn sich dein Kind dann in der stillfreien Zeit in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest. LLLiebe Grüße Biggi


Sophie12345

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Nachtrag: oft kommt mir vor, dass meine Tochter in der Nacht zwar keinen Hunger hat, aber einfach in meiner Nähe sein will, denn sobald ich sie auf den Arm nehme, schläft sie manchmal einfach ohne Brust ein. Früher hab ich sie auch von Anfang an der Nacht bei mir im Bett schlafen lassen, da ist sie von Geburt an nur 1x jedes Mal zur gleichen Zeit aufgewacht. Jetzt wo sie in ihrem Beistellbett neben uns schläft, wacht sie öfter auf und sucht dann meine Nähe... Ich bin mir so unsicher ob abstillen und in ihr eigenes Zimmer legen, für meine Tochter belastend sein könnte und ob sie dazu überhaupt bereit ist.


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