Frage: Wie funktioniert Abstillen?

Hallo! Meine Tochter ist gerade 5,5 Monate alt. Derzeit will sie immernoch alle 2 spätestens 3 Stunden tagsüber trinken. Nachts wird sie, wenn sie nochmal wach wird wenn wir ins Bett gehen um 23/24, nochmal gestillt und dann erst wieder gegen 4.00/4.30. Wir fahren bald in den Urlaub und möchte danch anfangen abzustillen. WIe gehe ich vor und wie sieht das nach dem Stillen mit der Milchnahrung aund der Häufigkeit der Mahlzeiten aus? MAn liest so viel unterschiedliches und bin ganz verwirrt.Vielen Dank und liebe Grüße Bridget

Mitglied inaktiv - 17.06.2009, 10:33



Antwort auf: Wie funktioniert Abstillen?

Liebe Bridget, mit 5,5 Monaten ist ein Baby noch weit davon entfernt, sich freiwillig abstillen zu lassen. Muttermilch tut gut, egal wie alt das Baby ist und nicht umsonst empfehlen WHO und UNICEF Stillzeiten von 2 Jahren und darüber hinaus. Es ist also ganz normal, wie deine Kleine trinkt, und ich kann nur empfehlen, nicht aufgrund eines Urlaubes abzustillen. Warum solltest du ihr jetzt künstliche, "tote" Milch geben, wenn du doch die lebendige, allerbeste Nahrung verfügbar hättest. Und beim Stillen geht es ja nicht nur um die rein körperliche Ernährung... Generell ist es am besten, wenn das Abstillen ganz allmählich geschieht - was bedeutet, dass es sich über Monate hin erstreckt. Am Anfang, wenn ein Baby mit Beikost beginnt, wird weiter gestillt wie zuvor. Etwa um den ersten Geburtstag herum beginnt es dann, vom Familientisch mitzuessen und braucht meist nur noch zum bzw. vor dem Einschlafen oder morgens früh eine Portion Mamamilch (mit dem dazu gehörigen Kuscheln). In diesem Alter vertragen die meisten Kinder dann auch Kuhmilch und brauchen dann, wenn die Mutter abstillen möchte, nicht zu einer künstlichen Säuglingsnahrung hin abgestillt zu werden, die ja doch um einiges teurer ist. Für konkrete Informationen zum Thema "zur Flasche hin abstillen" bitte ich dich, diese Stichwörter oben in der Suchfunktion einzugeben. Da wirst du dann viele hilfreiche Tipps von Biggi finden. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 17.06.2009



Antwort auf: Wie funktioniert Abstillen?

Hallo Kristina, vielen Dank zunächst für Deine schnelle Beantwortung meiner Frage. Ich glaube, ich habe da etwas falsch dargestellt, ich möchte nicht wegen meinem Urlaub beginnen abzustillen. Sondern anfangen damit, wenn der Urlaub vorbei ist. Dann ist sie ein halbes Jahr alt und denke, dann kann ich das mit dem ersten Breichen mal langsam versuchen. Was mich interessiert ist, wieviele Milchmahlzeiten ein Baby braucht, wenn ich nicht mehr stille. Denn ein ganzes Jahr lang möchte ich das dann doch nicht. Ich möchte auch langsam abstillen und die Kleine ganz sanft dahin bringen. Wenn sie nicht mag, dann warte ich natürlich auch noch. Denke aber, sie ist sehr interessiert daran. Sie giert richtig, wenn wir essen und schmatzt immer dabei. Aber wie gesagt, wenn sie noch nicht möchte zwinge ich sie nicht. Dann warte ich noch ein paar Wochen. Aber welche Mahlzeit erstze ich denn beim Abstillen als Erstes?Mittags? und wie oben erwähnt...wieviel Milchmahlzeiten braucht ein abgestilltes Baby noch? Welche Nahrung ist empfehlenswert? Liebe Grüße und Danke!Bridget

Mitglied inaktiv - 17.06.2009, 11:29



Antwort auf: Wie funktioniert Abstillen?

Liebe Bridget, der "Idealzustand" wäre, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Die Einführung der Beikost ist dann jedoch keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen. Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Sollen oder müssen aus irgendeinem Grund Stillmahlzeiten vollständig durch Beikost ersetzt werden, sollte nach Möglichkeit ein Abstand von ca. vier Wochen zwischen zwei Mahlzeiten liegen. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können. So lange ein Baby noch mehrmals gestillt wird, muss nicht unbedingt eine weitere Milchmahlzeit (Milchbrei) eingeführt werden, da das Kind seinen Milchbedarf mit der Muttermilch decken kann. Was nun die Abwechslung im Speiseplan des Kindes betrifft, so ist im ersten Lebensjahr eindeutig weniger mehr. Das Kind braucht nicht so viel Abwechslung, die große Vielfalt erhöht vielmehr das Risiko von Allergien. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Spezielle Säuglingsnahrung ist nicht notwendig. Bevor jemand auf die Idee kam pürierte Nahrung in Gläser zu füllen und zu verkaufen, sind Kinder auch gesund groß geworden. Es ist möglich, so zu kochen, dass vom Familientisch immer etwas für das Kind Passendes abgezweigt werden kann. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 17.06.2009



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

sanftes abstillen - wie funktioniert das?

Hallo, mein Sohn wird diese Woche 8 Monate. Da ich seit Novembner sehr viel krank bin und noch einen großen Sohn habe, möchte ich gern abstillen. Ich stille bisher nur noch zum ins Bett bringen und nachts 1-2x manchmal auch öfter! Jedoch lege ich ihn nachts nicht mehr gleich an oder biete ihm auch Wasser an, was er nicht mag. leider hat e...


Abstillen funktioniert einfach nicht

Hallo, mein Baby 4,5 Monate lässt sich einfach nicht abstillen. Ich habe tausend verschiedene Sauger versucht nichts. Den Medela Calma hat sie bis vor 2 Wochen genommen, nun auch nicht mehr. Nur Brust. Ich möchte aber nicht mehr stillen und überwinde mich regelrecht, denn sonst würde sie glaube verhungern vor der vollen Flasche. Ich möchte einfa...


Abstillen funktioniert nur mit Schreien - bitte dringend Hilfe!

Hallo zusammen, ich bräuchte wirklich dringend Hilfe. Meine fast 8-monatige Tochter lässt sich nicht abstillen. Da abwechselnd eine der beiden Brustwarzen entzündet ist inzwischen,kann und will ich nicht länger stillen. Meine Tochter nimmt inzwischen die Flasche - sie hatte auch während meiner Abwesenheit manchmal abgepumpte Muttermilch gekriegt. ...


Abstillen funktioniert nicht

Hallo die Damen, mich interessiert Ihre Meinung zum Thema abstillen sehr. Ich habe es mit der Methode von Dr. Posth, aber auch mit dem 10-Tage-Plan probiert. Mein Kind ist 15 Monate alt, hat eine Milcheiweißallergie und isst kaum. Sie will seitdem sie 9 Wochen alt ist nachts mind. stündlich an die Brust. Ich bin alleinerziehend und schaffe ...


Abstillen funktioniert nicht liegt es an mir?

Liebe Biggi, ich brauche nochmals Ihren Rat. Ich habe zwar eine Hebamme aber diese sagt immer zu mir das wird schon und ich fühle mich nicht wirklich verstanden von ihr. Meine Kleine war gestern 9 Monate alt, sie ist zwar 25 Tage zu früh auf die Welt gekommen aber davon merkt man ihr überhaupt nichts an. Das ständige stillen haben wir immer ...


Abstillen funktioniert nicht

Hallo. Leider bin ich seit zwei Wochen erfolglos dabei abzustillen. Ich habe bereits phytolacca und Schüßler Salze genommen, Diese musste ich leider absetzen da ich einen Ausschlag bekommen hatte. Bisher haben wir meine Brüste immer aus gestrichen. Müssen die Brüste komplett entleert werden? Oder muss einfach nur so viel aus gestrichen werden, dass...


Sanftes Abstillen funktioniert nicht

Hallo liebe Biggy, Ich versuche seit ca. Oktober letzten Jahres unser 20 Monate altes Kind nachts abzustillen. Der Plan, der dahinter steckt, ist ein sanftes Abstillen, erst nachts, dann auch das Einschlafstillen Abends und nachmittags, also quasi, schlussendlich komplett abstillen. Leider schreit er sich so in Rage, wenn es die Brust nicht gibt,...


Möchte Abstillen , es funktioniert nicht und es nicht mit Ganz stark mit

Hallo... Also ich könnt eigentlich grad Heulen! Stillen ist zwar die schönste Bindung auf dieser Welt & Erlebnis aber bei mir ist die Grenze überschritten . Meine Tochter ist 1 Jahr alt gebe ihr seit 4 Monat Beikost sie isst Ungern andere Sachen ausser Gemüse allerei habe alles schon ausprobiert Sie isst auch mal gerne Linsen Suppe sie hat abe...


Abstillen funktioniert nicht, was tun?

Meine Tochter ist jetzt 5 Monate alt und Ich möchte nicht mehr Stillen (ich wollte das eigentlich von Anfang an nicht, habe mich dann aber bequatschen lassen und habe bis jetzt durchgehalten). Mittags isst Sie ca 5-10 Löffelchen Brei und möchte danach auch wieder an die Brust, aus der Flasche will Sie gar nicht trinken (habe auch schon verschiedene...


Abstillen funktioniert nicht

Hallo und guten Tag Meine Tochter ist bald 2 Jahre alt und ich muss sie eigentlich schon lange abstillen. Ich muss Medikamente nehmen aufgrund starker Angststörungen und Schlafproblemen.  Ich hatte anfangs deshalb gar nicht vor lange zu stillen. Ich musste die Medikamente in der Schwangerschaft absetzen. Nun geht es mir seit längerem aber ga...